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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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gerade
den Deputy abholen, den uns Magozzi schickt», erinnerte sich
Grace. «Aber sie müsste gleich hier sein.» Mitch
schüttelte den Kopf. «Ich nehm die Treppe. Bis dann,
Leute.» Er winkte Roadrunner und Harley zu, die jedoch
konzentriert auf ihre Monitore starrten und nur die Hand zum
Abschied hoben.  
    Unten in der Garage
quietschten Sharons Gummisohlen auf dem Betonboden, als sie an der
offenen Tür des Lastenaufzugs vorüberhastete.
    Sie schätzte,
dass sie drei Minuten gebraucht hatte, die Autos zu
überprüfen und sich die von einem Vorhängeschloss
gesicherte Tür mit dem Hochspannungsschild anzusehen, und
langsam wuchs ihre Besorgnis, dass Halloran die Nationalgarde zu
Hilfe rief, bevor sie die Treppe checken und nach oben gelangen
konnte, wo das Funkgerät hoffentlich wieder
funktionierte.
    Ihre Waffe hatte sie
noch immer gezogen, aber langsam verflüchtigte sich ihre
Unsicherheit, und ihre Hände hatten aufgehört zu
schwitzen. Wenn man nur all seine Sinne bewusst aktivierte, verriet
jeder geschlossene Raum von ganz allein, ob er leer war, und
nachdem sie die Autos überprüft und die nur in der
Vorstellung existierenden Schreckgespenster vertrieben hatte,
meldeten all ihre Sinne laut und deutlich, dass sie hier unten in
der Garage absolut allein war.
    Sie war noch
ungefähr drei Meter von der Tür zum Treppenhaus entfernt,
als diese plötzlich aufging und ein Mann hervorgeschossen kam,
aber gleich darauf beim Anblick ihrer Waffe erstarrte. Es wirkte
schon fast komisch. «Oh, mein Gott.
    Bitte nicht
schießen!» Sharon entspannte sich. «Sorry.»
Sie lächelte leicht verzagt und sah nach unten, um ihre Waffe
wieder ins Halfter zu stecken. «Ich bin Deputy Sharon Mueller
…», begann sie. Dann blickte sie auf und sah nur noch
Augen. Da wusste sie, dass sie gerade den größten Fehler
ihres Lebens begangen hatte.
    Ihre beiden Hände
zuckten gleichzeitig, die eine zum nutzlosen Funkgerät an der
Schulter, die andere zum Halfter, und die ganze Zeit dachte sie, so
verrückt es sein mochte: Siehst du, Halloran? Ich hab
dir doch gesagt, ich könnte etwas entdecken. Ich hab dir doch
gesagt, dass ich in solchen Sachen gut bin …
    … und ihre
Hände bewegten sich noch, zu schnell, um sie zu erkennen, zu
langsam, um noch von Nutzen sein zu können.
    Und dann hörte
sie einen leisen Knall und spürte gleich darauf, dass etwas
oberhalb der Schutzweste in ihren Hals biss, verdammt, oberhalb
dieser nutzlosen Scheißweste, und dann sprudelte es auch
schon warm und feucht hervor und lief über ihr Hemd, und ihr
rechter Zeigefinger krümmte sich ins Leere, wollte
abdrücken, wieder und wieder und wieder, aber da war nichts.
 
    Magozzi eilte den
Korridor hinunter zu Tommys Büro, öffnete die Tür
und rutschte auch gleich auf einer leeren Chipstüte
aus.
    «Heilige
Scheiße, Tommy, das hier ist ja ein Minenfeld. Was hast du
denn?» Tommy deutete mit einem Finger auf den Monitor vor
sich. «Einen Namen. D. Emanuel. Das ist unser
Junge.»
    «Das ist
Bradford?» Tommy grinste und rieb sich den Buddhabauch.
«Kannst du deinen Arsch drauf wetten. Zuerst hab ich das
County gecheckt, in dem die Saint Peter's School ist, und dann
wollte ich eigentlich alphabetisch vorgehen, bis ich mir
überlegt hab, dass ein Junge aus der High School doch nicht
allzu weit fahren würde. Also hab ich mir die benachbarten
Counties vorgenommen und wurde gleich beim zweiten
fündig.
    Livingston County.
Brian Bradford hat am Tag nach dem achtzehnten Geburtstag seinen
Namen in D. Emanuel ändern lassen.» Magozzi griff nach
dem Telefon und wählte das Morddezernat. «Kein
Vorname?»
    «Nein. Nur
D.» Er deutete auf einen weiteren Monitor. «Ich lass
gerade für New York und Georgia eine Suche nach D. Emanuel
laufen. Vielleicht kommt da ja was.»
    «Gino!»
Magozzi bellte in den Hörer. «Der Kerl hat seinen Namen
in D. Emanuel ändern lassen. Sucht danach in den
Listen.» Er legte gerade auf, als Tommy verdutzt auf einen
der Monitore schaute.
    «Also, das ist
ja sehr seltsam.»
    «Was?»
    «Ich hab eine
Heiratsurkunde für D. Emanuel in Georgia.
    Aber das kann doch
nicht stimmen.» Er beugte sich vor, als würde die
größere Nähe zum Monitor die Information
einleuchtender machen. «Dieser D. Emanuel hat einen James
Mitchell geheiratet … das muss also ein anderer sein.»
Magozzi wirkte angespannt und wie erstarrt. «Muss es nicht,
nein.»
    «Gleichgeschlechtliche Ehen
in Georgia? Das glaub ich nicht.»
    «Brian Bradford
ist ein Zwitter.»

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