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Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Titel: Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Wein
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nächsten Angriffs immer zur gegenüberliegenden Seite richten, weil es dort gewöhnlich weniger Verteidiger gibt und das weitere Vorrücken im Feld einfacher ist. Aufgrund der Tatsache, dass gegnerische Sturmspitzen das erste Zuspiel vorausahnen können, sollte der Torwart die Richtung seines Zuspiels verschleiern oder den Ball erst dann abspielen, wenn er die Spielsituation sorgfältig analysiert hat.
    Es ist von grundlegender Bedeutung, dass Torhüter alles tun sollten, um ihren Mitspielern den Empfang und die Kontrolle des Balls zu erleichtern. Flache Zuspiele in den Lauf des Mitspielers, (Abrollen) sind hohen Pässen und Zuspielen in den Rücken des Mitspielers vorzuziehen, weil der Ballempfänger zu viel Zeit bei der Ballkontrolle verliert und er beim Abdrehen häufig von einem Gegner überrascht wird.
    Um Sturmspitzen in der gegnerischen Hälfte anzuspielen, was besonders bei Konterangriffen geschieht, benutzt der Torwart weite Abschläge mit dem Fuß in den freien Raum, die häufig ungenau und nur schwer zu verwerten sind.
    Das offensive Spiel des Torwarts wird besonders dann wichtig, wenn er durch ein weites und genaues Zuspiel in den Lauf eines aufgerückten Mitspielers das Signal zu einem Konterangriff gibt. Je niedriger seine Flugkurve ist, desto weniger Zeit hat die gegnerische Verteidigung, das Zuspiel abzufangen. Deshalb sollte in der offensiven Ausbildung aller Torhüter nicht nur auf die Entfernung und die Genauigkeit seiner langen Pässe geachtet werden, sondern auch auf den geeigneten Zeitpunkt des Konterns und auf die Vermeidung einer zu hohen Flugbahn.
    Es gibt Spielsituationen, in denen der Torwart, bedingt durch ein gegnerisches Pressen, nicht in der Lage ist, konstruktiv zu spielen. Dann ist er gezwungen, den Ball in Richtung der Seitenlinien weit in das gegnerische Feld zu befördern, aber niemals zur Mitte des Feldes, denn beim Befreiungsschlag könnte der Ball vom Körper eines ihn bedrängenden Gegners in Richtung eigenes Tor abprallen.
    Nach einem Toraus eröffnen heute die meisten Torhüter das Spiel mit einem Abschlag des ruhenden Balls. Das war früher häufig Aufgabe eines Verteidigers, der sich jedoch heute als weitere Zuspielalternative für den Torwart in einem ungedeckten Raum anbietet.
6.1 Übungen zur Verbesserung des offensiven Spiels des Torhüters
    42. Ein Außenverteidiger spielt den Ball von der Seitenlinie zurück zum Torhüter, der sich dem entgegenkommenden Ball nähert, ihm mit dem äußeren (entfernten) Fuß (nachdem er vorher eventuelle Unebenheiten der Spielfläche geprüft hat) diagonal nach vorn in Richtung der gegenüberliegenden Seitenlinie abspringen lässt, um ihn dann hart, flach und präzise zum anderen Außenverteidiger zu passen.
    Variante 1
    Die gleiche Übung mit zwei gegnerischen Sturmspitzen. Die Sturmspitze, die sich näher zum Ball befindet, nähert sich dem mit der Ballannahme beschäftigten Torwart und versucht, ihn beim Abspiel des Balls zu stören. Währenddessen bleibt die andere Sturmspitze ein wenig zurück und läuft nur dann zum Torwart, wenn der Außenverteidiger seiner Seite den Ball zum Torwart zurückpasst. Durch die Gegenwart eines Gegners lernt der Torwart, auch unter Druck optimal zu spielen.
    Variante 2
    Die gleiche Übung, nur dass die den Torhüter angreifende Sturmspitze auf unterschiedliche Weise verteidigt. So lernt der Torwart, zu entscheiden, welcher von beiden Außenverteidigern von ihm angespielt wird. Die Richtung seines Zuspiels hängt von der Art und Weise ab, wie sich die Sturmspitze dem Torwart nähert.
    Variante 3
    Die gleiche Übung mit zwei Sturmspitzen, die nach dem Rückpass den Torhüter bei seiner Ballannahme so behindern, dass dieser, ohne jegliches Risiko einzugehen, den Ball weder zum rechten noch zum linken Außenverteidiger befördern kann. Er muss dann versuchen, den ankommenden Ball zur Mitte in Richtung Mittellinie zu spielen. Sollte jedoch eine Sturmspitze sehr nahe an den Torwart herankommen, sollte dieser den Ball mit dem Fuß parallel zur Endlinie ins Seitenaus kicken, da es ihm die Regel nicht erlaubt, den Ball in seine Hände zu nehmen. Vor dem Rückpass sollte der Torhüter die Spielsituation mit den zwei Sturmspitzen genauestens wahrnehmen und analysieren, wie sich die beiden Sturmspitzen verhalten. Die erste Regel für den Torwart sollte sein, auf jedes Risiko beim Angriffsspiel zu verzichten.
    Variante 4
    Wie in Variante 3, nur dass jetzt der Torhüter den vom Torhütertrainer von der

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