Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren
verharren auf der Torlinie anstatt mit Aggressivität und Entschlossenheit aus dem Tor zum Angreifer in Ballbesitz zu laufen.
Sie laufen aus dem Tor heraus, obwohl es noch einen Mitspieler in der Abwehr gibt, der die Situation bereinigen könnte.
Es mangelt ihnen an guter Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Verteidigern, was zu einer schlechten Synchronisation von Aktionen zwischen dem Torhüter und den Verteidigern führt.
Sie laufen auf den Angreifer mit zu viel Geschwindigkeit zu und vergessen bei ihrer Annäherung, ihren Lauf ungefähr 4-5 m von dem Angreifer zu verlangsamen. Wenn der Torwart dies vergisst, dann hat der Angreifer keine Probleme, ihn zu umspielen.
Sie klären den gewonnenen Ball ohne Genauigkeit aus der Gefahrenzone und häufig auch, ohne ihm genügend Kraft und Entfernung zu geben, sodass der Ball in wenigen Sekunden wieder zuückkommt.
Sie gehen zu häufig bei ihrem Spiel zu Boden. Bei vielen Torhütern ist es zu einer Gewohnheit geworden, spektakulär zu agieren, anstatt so lange wie irgend möglich aufrecht und mit beiden Füßen auf dem Boden im Gleichgewicht zu bleiben.
In einer 1:1-Situation gehen sie mit den Füßen zuerst zum Ball.
Sie verlieren beim Herauslaufen den Kontakt zu ihrem Tor.
6 Das offensive Spiel des Torhüters
Heute wird der Torwart häufig als erster Angreifer seiner Mannschaft gesehen, denn seine Aufgabe ist es, nicht nur den Gegner am Torerfolg zu hindern. Sie ist viel umfangreicher. Es gibt zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass intelligente Torhüter in der Lage sind, mit langen und präzisen Pässen, die zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt werden, Tormöglichkeiten zu schaffen. Aber es gibt auch Augenblicke, in denen sie den Ball leichtfertig einem Gegner zuspielen, weil sie vor ihrem Pass die Spielsituation nicht genauestens gelesen oder analysiert haben, sich in der Entscheidungsfindung irrten oder auch nur einen technischen Fehler im Zuspiel ausführten.
Entsprechend einer Statistik von Filippi (1994) 1 haben zwei Drittel aller Torwartaktionen offensiven Charakter. Deshalb ist es auch logisch, dass ein Torwart in seinem täglichen Training hauptsächlich mit Angriffsaufgaben konfrontiert werden sollte, um in diesem bisher wenig beachteten Bereich wichtige Erfahrungen zu sammeln und seine Leistung zu verbessern.
So wie auch alle anderen Spieler auf dem Feld muss der in Ballbesitz befindliche Torhüter zunächst die Gesamtsituation des Spiels wahrnehmen und analysieren. Fast gleichzeitig muss er über den Zeitpunkt der effizientesten Abspieltechnik zum am besten positionierten Mitspieler entscheiden, bevor er den nächsten Angriff mit einem optimalen flachen, harten und verdeckten Zuspiel einleitet.
Bezüglich der Zuspieltechnik hat der Torwart für die Einleitung des Angriffs verschiedene Möglichkeiten:
er wählt zwischen einem hohen oder einem flachen Zuspiel,
er wählt zwischen einem Abstoß mit dem Fuß oder einem Abwurf,
er wählt zwischen einem Abstoß mit dem linken oder mit dem rechten Fuß,
er wählt zwischen einem Abstoß mit dem ruhenden oder mit dem in Bewegung befindlichen Ball und
er wählt zwischen einem frontalen oder einem seitlichen Volleyschuss oder er führt einen Aufsetzer (Dropkick) aus, um dem Ballempfänger die Fortsetzung des Angriffs so schnell wie möglich zu ermöglichen.
Die Entscheidung über die Technik, die der Torwart anwendet, hängt von den folgenden Kriterien ab:
von der Bereitschaft des vermutlichen Ballempfängers (bevor der Ball zugepasst wird, sollte der Zuspieler eine visuelle Vereinbarung herstellen),
von der Art und Weise, wie der Mitspieler gedeckt wird (Ist er ungedeckt oder wird er von einer Seite aus oder von einem hinter ihm stehenden Verteidiger gedeckt?),
von der Entfernung zwischen Zuspieler und Ballempfänger,
von der Aufstellung des gegnerischen Abwehrblocks und auch
vom augenblicklichen Ergebnis des Spiels, um zu wissen, ob der Ball mit Risiko oder mit einem Höchstmaß an Sicherheit, ob so schnell wie möglich oder besser mit Verzögerung abgespielt werden sollte, ohne dass dabei der Torwart den Ball nie länger als sechs Sekunden in seinem Besitz hält.
Gewöhnlich leiten die Torhüter ihre Angriffe mit Würfen zu Mitspielern ein, die sich in ihrer eigenen Spielfeldhälfte befinden und hier besonders zu denjenigen Spielern, die das Spiel bestimmen. Aber für den Fall, dass der Torwart den Ball von einem gegnerischen Angriff auf seiner rechten Seite aufnimmt, sollte er die Einleitung des
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