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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sich zwingen, Julias freundlichen Gruß einigermaßen höflich zu erwidern. »Ich kam erst heute nachmittag an«, beantwortete er ihre Frage. »Darf ich Ihnen unseren Generalkonsul, Mr. Winthrop, und Vater Alegini vorstellen?« Sein Blick schweifte sofort wieder zu Serena hinüber. »Offenbar hat Miss Blythe die Reise gut überstanden«, murmelte er erbost.
    »O ja, und wir können Ihnen gar nicht genug für die Rettung unserer Freundin danken«, erwiderte Julia, der sein Groll entging. »Sie erwähnte zwar keine Einzelheiten, aber Sie haben in Mailand sicher eine wesentliche Rolle bei ihrer Befreiung gespielt, Lord Rochefort.«
    »Nun ja, ich half ihr ein bißchen. Verzeihen Sie, daß ich hier einfach hereinplatze, Signorina Castelli, und erlauben Sie mir, Ihnen ein paar Blumen zu überreichen.« Schon wieder warf Serena den Kopf in den Nacken, um schallend zu lachen. Und da sich ein junger blonder Mann hingerissen zu ihr neigte, war Beau nicht mehr gewillt, sie mit Blumen zu umwerben.
    »Wie nett von Ihnen!« Entzückt nahm Julia drei große Buketts entgegen. »Sie sind uns selbstverständlich jederzeit willkommen, Lord Rochefort. Wenn sich’s Ihre Gäste bequem machen möchten – da drüben auf dem Tisch neben der Plato-Büste steht eine Karaffe Sherry. Inzwischen führe ich Sie zu Serena.«
    »Danke, ich warte lieber, bis sie nicht mehr so beschäftigt ist.«
    Julia lächelte. »Da müssen Sie lange warten. Sie wird stets von Verehrern belagert.«
    »Dann hoffe ich auf eine Gelegenheit, Miss Blythes Konversation zu unterbrechen. Bitte, kümmern Sie sich um Ihre anderen Gäste. Mittlerweile werde ich Ihre Gemälde betrachten, um mir die Zeit zu vertreiben.« Beau erklärte dem Generalkonsul und dem Priester, sie würden noch eine Weile hierbleiben, zog sich in eine stille Ecke zurück und beobachtete Serena.
    Da ihr mehrere Männer die Sicht versperrten, hatte sie ihn noch immer nicht entdeckt. Julia hätte sie gern auf seine Anwesenheit hingewiesen. Doch sie mochte seine Wünsche nicht mißachten. Etwas unbehaglich sah sie ihn bei der Bibliothekstür stehen, an die Wand gelehnt, mit eisiger Miene.
    Schließlich verlor er die Geduld und ging zu Serena. Seinen Plan, behutsam um sie zu werben, hatte er längst vergessen. Bei seinem Anblick verstummte sie abrupt, und ihre Gesprächspartner wandten sich erstaunt zu ihm.
    »Würden Sie mir ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit opfern, Miss Blythe?« bat er tonlos. Ohne eine Antwort abzuwarten, packte er ihren Arm und wollte sie wegziehen. Aber der junge Bildhauer Sandro berührte seine Schulter. »Vielleicht hat die Dame keine Lust, Sie zu begleiten.«
    »Wir sind alte Freunde«, entgegnete Beau. »Miss Blythe, bitte erklären Sie den Herren, wie gut wir uns kennen.« Kampflustig schüttelte er Sandros Hand ab.
    »Schon gut, Sandro«, sagte Serena, die eine unangenehme Szene befürchtete. »Gleich bin ich wieder da.«
    »Vielleicht auch nicht«, meinte Beau gedehnt und führte sie in die Bibliothek.
    »Niemand hat dich hierher eingeladen!« fauchte sie.
    »Allzulange hast du nicht gebraucht, um dich ins Gesellschaftsleben zu stürzen«, bemerkte er und musterte ein toskanisches Landschaftsgemälde, das zwischen zwei Bücherregalen hing.
    »Ich hatte nie die Absicht, ein einsames Dasein zu fristen. Und ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Außerdem hast du verkündet, du könntest dich nicht mit einer einzigen Frau begnügen, und ich umgebe mich gern mit mehreren Männern.«
    »Zum Teufel mit diesen Männern!« Plötzlich umfaßte er ihre Arme und preßte sie gegen ein Regal. »Ich bin hiergekommen, um dich zu heiraten, verdammt noch mal!«
    »Was für ein bezaubernder Antrag!« spottete sie.
    »Sag einfach ja, dann verschwinden wir.«
    »Aber ich möchte dich nicht heiraten.« Nach seinem Tonfall zu urteilen, hielt er nicht unbedingt aus Liebe um sie an. Und er plante wohl ebensowenig, ihr treu zu bleiben.
    »Da, nimm diese Ringe.« Beau zog zwei Etuis aus seiner Tasche und drückte sie in ihre Hand.
    »Die will ich nicht.«
    »Und was willst du?«
    »Was du mir nicht geben kannst – deine Liebe.«
    »Ich dachte, das hätten wir bereits erörtert.«
    »Allerdings, und darin liegt das Problem, Liebling.«
    Obwohl sie das Kosewort sarkastisch aussprach, fühlte er sich ermutigt. »Inzwischen habe ich erkannt, daß ich dich liebe.«
    Ihr Atem stockte. »Leider genügt das nicht. Du müßtest nur mich lieben.«
    »Oh, das fällt mir leicht«, versicherte er

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