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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Baby?«
    »Nun müssen Sie diesen netten Lord heiraten. Signorina Castelli hat mir erzählt, er sei in Piacenza. Am besten schreiben wir ihm.«
    »Nein – o nein …«, stammelte Serena.
    »Dann soll der Professor dem Vater des Lords schreiben. Der wird schon dafür sorgen, daß der Junge Sie heiratet.«
    »Nein, bitte – das will ich nicht.« Ein Baby … War das möglich? Serenas Gedanken überschlugen sich.
    »Dann heiraten Sie Sandro. Das Kind braucht einen Vater.«
    »Was? Sandro? Unsinn … Niemand darf’s erfahren. Vielleicht stimmt es gar nicht.«
    Die Mutter von zehn erwachsenen Kindern lächelte nachsichtig. »Glauben Sie mir, Signorina, es stimmt. Natürlich sind meine Lippen versiegelt. Aber Sie sollten bald heiraten. Sonst kommen Sie unweigerlich ins Gerede, wenn der Kleine geboren wird.«
    »Und wenn’s ein Mädchen ist?« fragte Serena verträumt. Würde ihre Tochter schwarze Locken haben, so wie Beau?
    »Verlassen Sie sich drauf, das ist ein Junge«, erwiderte Signora Calvacanti entschieden. »Nach sieben Söhnen sollte ich’s doch wissen. Von nun an müssen Sie tüchtig essen, Signorina, damit das Baby so stark und gesund wird wie sein Vater.« Da sie mit Serenas Reisebegleiter gesprochen hatte, dem Reitknecht aus dem Landgasthof, wußte sie von dem Liebesnest. Und so zweifelte sie nicht an Lord Rocheforts Vaterschaft. »Zur Feier Ihrer Heimkehr bereite ich eine Zuppa Inglese für Sie vor. Die wird dem Baby schmecken. Schlafen Sie jetzt. Inzwischen mache ich hier oben sauber. In den nächsten Monaten werden Sie sehr viel Ruhe brauchen.«
    Serena widersprach nicht, von wohliger Lethargie erfüllt. Unter ihrem Herzen wuchs Beaus Baby. Also würde er doch nicht ganz aus ihrem Leben verschwinden.
    Später brachte ihr Signora Calvacanti die Zuppa Inglese, und Serena aß zwei Portionen – eine für sich selbst, eine für das Baby.
    In Florenz angekommen, mußte Beau eine ganze Menge erledigen. Sobald er eine Suite in der Locanda della Rossa gemietet hatte, bestellte er einen Schneider zu sich, der wenig später mit einem halben Dutzend Gehilfen eintraf.
    Der Mann nahm gerade Maß für eine Hose, als der atemlose Generalkonsul ins Zimmer eilte. Einem Ruf von Pitts tüchtigem jungen Geheimagenten mußte man unverzüglich folgen. Außerdem schuldete man dem ältesten Sohn des Herzogs von Seth einen gewissen Respekt. Ein Priester wurde geholt, ein Juwelier, dem Beau einen Saphir-und einen Diamantring abkaufte, ein Anwalt, der einen Ehevertrag aufsetzte, und schließlich ein Blumenhändler.
    Umschwirrt von dienstbaren Geistern, ermahnte er sich, Serena diesmal etwas vorsichtiger zu umwerben – mit romantischen, schmeichelhaften Worten, wie es sich für einen Heiratsantrag gehörte. Auch die Blumen müßten eine gewisse Wirkung ausüben. Frauen liebten Blumen. Ungeduldig und etwas nervös schaute er auf seine Uhr.
    Er schreckte immer noch vor der Ehe zurück. Aber auf andere Weise konnte er Serena nicht für sich gewinnen. Also blieb ihm nichts anderes übrig. Um gegen seine Bedenken anzukämpfen, holte er tief Atem.
    Anderthalb Stunden später fuhr er mit dem Generalkonsul und dem Priester zu Serenas Wohnung, die Kutsche voller Blumen. Während der kurzen Fahr sprachen die Männer über den soeben Unterzeichneten Friedensvertrag nicht allzu optimistisch. Offenbar glaubten sie, Österreich würde Napoleon erneut angreifen.
    Signora Calvacanti eilte Beau und seinem Gefolge im Hof entgegen. Vor Entzücken strahlte sie übers ganze Gesicht. Sicher waren die vielen Blumen ein gutes Zeichen. Diesen Abend würde Signorina Blythe bei den Castellis verbringen, erklärte sie. Und sie würde sich zweifellos freuen, ihn wiederzusehen. Beau überlegte, ob er auf Serenas Rückkehr warten sollte.
    Aber er war nicht bereit, den großen Augenblick noch länger hinauszuzögern. Außerdem würde ihn die Gesellschaft des Generalkonsuls und des Priesters langweilen. Wenn er Serena eine Nachricht schickte, würde sie die Soiree wohl kaum früher verlassen. Im zuliebe ganz bestimmt nicht. Da sie so überstürzt aus Piacenza abgereist war, schien sie ihm zu grollen. Und so sah er nur einen einzigen Ausweg.

25
    Ehe er den Salon der Castellis betrat, hatte er nicht erwartet, Serena inmitten einer Verehrerschar anzutreffen, und sich statt dessen ein poetisches, sentimentales Wiedersehen ausgemalt. Sie bemerkte ihn nicht einmal, weil sie gerade über den Scherz eines Bewunderers lachte. Von heißer Eifersucht erfaßt, mußte er

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