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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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»Was ist mit diesem Erpressungsversuch?«
    »Den gab es nicht. Vilma hat die alte Schreibmaschine gefunden, nachdem sie Whim umgebracht hatte. Sie hat den Brief geschrieben und mitgenommen.«
    »Warum das?«
    »Um die Ermittlungen in die Irre zu führen.«
    »Was ihr ja auch gelungen ist.« Ich überlege. »Was ist mit meiner verwüsteten Wohnung?«
    »Vilma war in der Empfangshalle von Royce Durand & Associates, als du verhaftet wurdest. Sie hat es gesehen.«
    Ich schnippe mit den Fingern. »Jins Geburtstag.«
    Er nickt. »Sie wusste, dass wir ihren Mann verdächtigen, und sie hat die Gelegenheit genutzt, um deine Wohnung zu verwüsten und den Kühlschrank auszuräumen, damit es wie eine bereitstehende Todesfalle wirkt. Scott hatte für den ganzen Tag ein hieb- und stichfestes Alibi und war damit für uns aus dem Schneider.«
    »Und was ist mit der Lehrerin?«
    »Scott und Vilma haben sie bei einer Party kennengelernt. Vilma … mochte sie nicht.«
    In meinem Kopf dreht sich alles, als hätte ich gerade mehrere Tequilas gekippt. »Aber warum hat sie Justin umgebracht? Waren nicht alle anderen Opfer Frauen? Ich meine … wenn sie dachte, Justin und ich wären ein Paar, warum hat sie ihn dann ermordet?«
    »Vilma hat sich geweigert, weitere Fragen zu beantworten und sich einen Anwalt gesucht.« Nickels verstummt und wir wenden die Köpfe, als Papa mit einem Tablett hereinkommt.

    Am Samstagnachmittag nehmen Sam und ihr Freund Sam die Fähre nach Alameda und leisten uns bei unserem Familienbarbecue Gesellschaft – das allerdings im Haus stattfinden muss, wegen all der Journalisten und Nachrichtenwagen vor der Tür. Papa will Sam dafür danken, dass sie Nickels alarmiert und den Fall damit ins Rollen gebracht hat. Und er tut es auf die beste Art, die er kennt: indem er sie und ihren Freund mit köstlichem Essen vollstopft, bis sie fast platzen.
    Gabriel und seine Familie tauchen mit einem Hund auf. Diesen Köter haben sie aus dem Tierheim gerettet, wo er eingeschläfert werden sollte. Als Gabriel erklärt, der Hund würde Papa nicht nur Gesellschaft leisten, sondern sei außerdem eine pupsende Alarmanlage, möchte ich mir am liebsten mit der Hand vor die Stirn schlagen – wenn da nicht die Beule wäre. Ich hätte Papa schon längst einen Hund besorgen sollen!
    Der Kerl ist eine undefinierbare Promenadenmischung und so hässlich, dass ihn niemand haben wollte – außer uns. Papa und Hund sind sofort ein Herz und eine Seele. Mein bescheuerter Bruder Iggy nennt ihn Moco (das spanische Wort für Popel) und der Name bleibt an ihm kleben.

    Am frühen Sonntagmorgen schaue ich aus dem Schlafzimmerfenster und sehe, dass die Journalisten verschwunden sind. Ich schlüpfe gerade in meine Hausschuhe, als ich höre, wie ein Auto in die Einfahrt fährt. Es ist der Range Rover von gegenüber. Während ich zusehe, wie der prügelnde Ehemann aus dem Auto steigt, frage ich mich, wie es wohl seiner Frau geht.
    Ich ziehe die Klamotten von gestern über und laufe die Treppe hinunter. Ich schnappe mir als Vorwand den Brief für Grace aus der Küche, überquere die Straße und klingle. Das Arschloch öffnet die Tür einen Spaltbreit.
    »Hi«, sage ich.
    »Hi?«
    »Tomi Reyes«, helfe ich ihm.
    »Richtig.« Er lächelt höflich.
    »Ihren Namen habe ich leider nicht mitbekommen«, sage ich und strecke ihm die Hand entgegen.
    »Darrell Masters.« Er schüttelt einmal kurz und kräftig meine Hand.
    Ich stehe einfach nur schweigend da, um zu sehen, ob er mich hereinbittet. Ein Hund bellt. Ob das wohl Moco ist?
    Schließlich spreche ich doch weiter. »Ich wollte mich nur für diesen ganzen Medienrummel da drüben entschuldigen. Ich hoffe, es hat Grace nicht zu sehr aufgewühlt.«
    Das Arschloch tritt aus dem Haus und schließt die Tür hinter sich, als wollte er verhindern, dass das Baby aufwacht oder so. »Gracie ist ausgezogen. Ihr Verhalten wurde immer unberechenbarer. Es ist das Beste so.«
    Warum dann die gedämpfte Stimme, wenn sie gar nicht da ist? »Oh, das tut mir leid. Ist sie zurück nach Sandwich gezogen?«
    Überrascht sieht er mich an. Er fragt sich offensichtlich, wie viel ich weiß. Ich lasse ihn nicht lange zappeln. »Ist sie wieder bei ihren Eltern? Oder bei einer ihrer Schwestern?«
    Das Wort
woher
formt sich auf seinen Lippen.
    »Ja, so ist es wohl am besten«, bestätige ich. »Dann rufe ich sie gleich mal an.« Ich winke zum Abschied und gehe zurück zu Papas Haus.
    Bei meinem Laptop angekommen, suche ich nach

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