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Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish
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anderen hielten sich hinter ihnen.
    Mit einer plötzlichen Bewegung hob T’Pau beide Arme. Spock trat vor sie hin und verneigte sich tief. Sie legte ihm beide Hände auf die Schultern, als ob sie ihn segnen wollte, und blickte dann Kirk und McCoy an.
    „Spock, sind unsere Zeremonien für Menschen aus anderen Welten bestimmt?“
    „Sie sind meine Freunde“, sagte Spock leise, „und ich bin berechtigt, meine Freunde einzuladen. Ihre Namen sind Kirk und McCoy. Ich verbürge mich mit meinem Leben für ihr Verhalten.“
    „Gut.“ T’Pau wandte sich an die Träger der Glockenbanner. „Kaliffee!“ Die Leute schüttelten die Glockenbanner. Spock wandte sich um und wollte die Glocke noch einmal mit dem Stein anschlagen. Aber im gleichen Augenblick sprang das Mädchen T’Ping auf die Füße und schrie: „Kaliffarr!“ Die anderen Vulkaner stießen einen erschrockenen Schrei aus. Selbst T’Pau starrte, das Mädchen verblüfft an. Spock wiederholte die Worte flüsternd, seine Brust hob und senkte sich erregt, und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. T’Ping trat zu ihm, nahm ihm den Stein aus der Hand und schleuderte ihn zur Seite. Sie blickte ihn mit eigenartig verächtlichem Gesichtsausdruck an.
    Der Vulkaner mit der Axt trat einen Schritt vor. Sein Gesicht wirkte gleichzeitig amüsiert und gefährlich, wie das eines erfahrenen Scharfrichters.
    „He, was soll denn das?“ rief McCoy. „Wenn es hier zu einer Schlägerei kommt…“
    „Alles in Ordnung“, sagte die alte Frau beruhigend. „Sie hat sich für die Herausforderung entschieden.“
    „Mit dem?“ McCoy deutete auf den Mann mit der Axt.
    „Nein. Der greift nur ein, wenn jemand Feigheit zeigt. T’Ping wird jetzt ihre Wahl treffen.“ Sie wandte sich an das Mädchen: „T’Ping, bist du bereit, Besitz des Siegers zu werden, nicht nur seine Frau, sondern sein Besitz, ohne jedes Recht, ohne jeden Status?“
    „Ich bin bereit“, sagte T’Ping.
    „Dann triff deine Wahl.“
    T’Ping schritt in königlicher Haltung in die Arena. Sie blieb vor dem hochgewachsenen jungen Vulkaner stehen, der sie mit stolzem Lächeln anblickte.
    Aber sie ging weiter und wandte sich noch einmal zu T’Pau um: „So wie es seit Urbeginn unserer Geschichte gewesen ist“, sagte sie, „so wie es heute ist und so wie es bis in alle Zukunft sein wird, werde ich jetzt meine Wahl treffen,“ Sie wandte sich wieder um. „Ich wähle diesen Mann.“
    Und sie deutete mit erhobenem Arm auf Kirk.
    „Aber was…“, sagte Kirk verblüfft.
    „Nein!“ schrie der junge Vulkaner und sprang vor. „Ich sollte ihr Mann sein! So war es abgemacht!“
    Es kam zu einer erregten Diskussion unter allen Anwesenden, und unter dem Mantel dieses Lärms fragte Kirk leise: „Was passiert, wenn ich ablehne?“

    „Das weiß ich auch nicht, Jim“, erwiderte McCoy erschrocken. „Wahrscheinlich muß Spock dann mit dem jungen Mann kämpfen. Und in seinem derzeitigen Zustand kann er den Kampf nicht gewinnen. Und die ganze Atmosphäre hier deutet auf einen Kampf bis zum Ende hin – und es ist verdammt heiß hier. – Ich glaube, auch du könntest nicht gewinnen, selbst wenn du wolltest.“
    „Ich habe nicht die Absicht, einen toten Ersten Offizier an Bord zurückzubringen.
    Und dann ist da diese alte T’Pau, die Personifikation des ganzen Vulkanplaneten.
    Wie würde es auf sie wirken, wenn der Kommandant eines Starschiffs sich aus Feigheit vor einem Kampf verdrückt?“
    „Aber…“
    „Wenn ich Spock nicht besiegen kann, werde ich den Kampf einfach abbrechen.
    Damit wäre meiner und Spocks Ehre zumindest Genüge getan. Vielleicht kann ich ihn auch nur bewußtlos schlagen…“
    ,,Kroykah!“ rief T’Pau, und der Lärm verstummte.
    Der große, junge Vulkaner sagte: „Ich bitte um Entschuldigung“, und ging ruhig zu seinem Platz zurück. Kirk sagte: „Ich nehme an.“ Er warf seinem Ersten Offizier einen prüfenden Blick zu; aber Spock schien seine Anwesenheit völlig vergessen zu haben.
    „Nach unseren Bräuchen“, sagte T’Pau, „beginnt der Kampf mit der Lirpa.“ Zwei Vulkaner traten vor. Jeder von ihnen hielt eine tödlich wirkende Waffe in der Hand. Sie bestand aus einem festen Handgriff, an dessen einem Ende eine kreisrunde, rasiermesserscharfe Klinge befestigt war. Am anderen Ende hing ein kurzer Eisenknüppel.
    „Wenn beide den Kampf mit der Lirpa überleben“, sagte T’Pau, „wird er mit dem Ahn-Woon fortgesetzt. Bis zum Tod. - Kleehet!“
    Bei diesem Kommando fuhr

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