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Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish
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faustgroßen Stein vom Boden auf und machte gleichzeitig aus dem Lederband eine Wurfschleuder.
    Kirk begriff zu spät. Der Stein traf ihn hart vor die Brust und riß ihn rücklings zu Boden.
    Als er taumelnd auf die Beine kam, stürzte Spock schon auf ihn zu. Diesmal hielt er das Lederband zwischen beiden Händen. Er schlang es um Kirks Beine und riß es mit einem scharfen Ruck zurück; wieder stürzte Kirk zu Boden.
    Im selben Augenblick warf sich Spock auf seinen Rücken, schlang ihm den Lederriemen um den Hals und versuchte, ihn damit zu erdrosseln. Kirk drehte sich auf die Seite und versuchte, Spock über seine Schulter zu werfen; aber seine Muskeln schienen plötzlich zu erschlaffen. Sie waren wie gelähmt und gehorchten nicht mehr seinem Willen. Der Druck um seinen Hals wurde stärker und stärker. Er versuchte noch einmal, nach Spocks Händen zu greifen; aber er schaffte es nicht. Die Welt wurde dunkel, das Blut rauschte in seinen Öhren. Er hatte das Gefühl, in einen tiefen, schwarzen Abgrund zu stürzen, blind und paralysiert.
    „Kroykah!“ hörte er T’Paus Stimme wie aus unendlich weiter Ferne.
    Rasche Schritte kamen auf ihn zu, und dann McCoys Stimme, hart und bitter:
    „Lassen Sie Ihre Hände von ihm. Er ist erledigt. – Er ist tot.“ Es war alles sehr merkwürdig. Kirk konnte nichts sehen, nichts fühlen, und er war nicht einmal sicher, daß er atmete. Nur die Stimmen waren da, als ob er mit dem Rücken zur Bühne sitzend einem Schauspiel zuhörte.
    T’Pau: „Ich trauere mit Ihnen, Doktor.“
    Spock: „Nein! -Ich -Nein! Nein!“ McCoy: „McCoy an Enterprise.“ Uhura: „Hier Enterprise, Leutnant Uhura.“
    McCoy: „Bereiten Sie den Transmitterraum vor, um uns an Bord zu nehmen. – So seltsam es klingen mag, Mr. Spock, aber Sie sind jetzt der Kommandant unseres Schiffes.“ Spock: „Ich – ich werde in ein paar Minuten nachkommen. Bitten Sie Mr.
    Chekov, den Kurs auf die nächste Star-Schiff-Basis auszurechnen, wo ich mich der Behörde stellen kann. - T’Ping!“
    T’Ping:“Ja.“
    Spock: „Ich bitte um eine Erklärung.“
    T’Ping: „Worüber?“
    Spock: „Warum die Herausforderung? Warum hast du meinen Captain gewählt?“ T’Ping: „Stonn wollte mich haben. Und ich wollte ihn.“ Spock: „Ich sehe keine Logik darin, daß du Stonn mir vorziehst.“ T’Ping: „Er ist naiv und läßt sich leiten. – Ich habe mir die Möglichkeiten überlegt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Wenn dein Captain gewonnen hätte, hätte er mich nicht genommen, und ich hätte Stonn haben können. Wenn du gesiegt hättest, wäre das Resultat praktisch das gleiche geblieben, weil du bald wieder fortgegangen wärst. Ich hätte deinen Namen und deinen Besitz – und Stonn wäre auch da.“

    Spock: „Absolut logisch.“
    T’Ping: „Danke.“
    Spock: „Stonn! Sie gehört dir. Vielleicht wirst du im Laufe der Zeit erkennen, daß besitzen längst nicht so schön ist wie wünschen. Das ist zwar nicht logisch, trifft aber sehr oft zu. - Hier Spock. Transmittieren Sie mich an Bord, Uhura. – Langes Leben und Frieden, T’Pau!“
    T’Pau: „Langes Leben und Frieden, Spock.“
    Spock: „Für mich wird es weder das eine noch das andere geben. Ich habe meinen Captain getötet – und meinen Freund.“
    Jetzt ließ auch Kirks Hörvermögen nach, und lange Zeit nahm er überhaupt nichts mehr wahr.
    Als er wieder zu sich kam, lag er im Krankenrevier des Raumschiffs, und McCoy beugte sich über ihn. Neben dem Bett saß Spock. Er hatte die Hände vor sein Gesicht gepreßt, und seine Schultern zuckten.
    Jetzt trat Schwester Christine auf Spock zu, nahm ihm die Hände vom Gesicht und drehte seinen Kopf Kirk zu. Kirk lächelte matt und sagte mit leiser, aber sehr fröhlicher Stimme: „Mr. Spock, ich hätte nie geglaubt, einmal zu erleben…“
    „Captain!“ Spock starrte ihn völlig verwirrt an. Dann schien er sich bewußt zu werden, was sein Gesicht und seine Stimme von seinen Gefühlen verrieten, und er blickte rasch zu Boden.
    „Christine“, sagte McCoy verschmitzt grinsend. „Mr. Spock sollte endlich etwas Warmes in den Magen bekommen, finden Sie nicht auch? Sie könnten ihn doch mit dieser ekelhaften Plomik-Suppe füttern. – Na los, Spock, hauen Sie schon ab. Sie wird Ihnen alles erklären.“
    Christine führte den Ersten Offizier zur Tür. Aber bevor er den Raum verließ, wandte Spock sich noch einmal um und sagte: „Es ist keine ekelhafte Plomik-Suppe, es ist eine sehr gute

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