Spock läuft Amok
wohlschmeckend. Es wurde von einem verteufelt hübschen Ceres-Mädchen serviert, das nur so viel Stoff um die Lenden trug, daß man es nicht als nackt bezeichnen konnte. Die Gegenwart dieses Mädchens machte es den Männern schwer, bei der Sache zu bleiben.
McCoy räusperte sich vorwurfsvoll und sagte: „Ich dachte, die Topalin-Vorkommen auf Altimara würden mindestens noch zwei Jahre reichen.“
„Altimara war eine Enttäuschung“, sagte Kirk. „Die beiden größten Adern sind taub geworden. Die restlichen Vorkommen reichen noch für eine sechsmonatige Versorgung unserer Kolonien aus. Bis dahin muß das Projekt hier voll angelaufen sein.“
„Haben wir keine Reserven?“
Spock antwortete: „Ein Konvoi von Frachtschiffen bringt gerade die letzten Ladungen von Lorigan zu den Kolonien dieses Quadranten.“ McCoy schüttelte den Kopf. „Diese ewigen mineralogischen Aufträge sind verdammt langweilig. – Und diese Meinungsverschiedenheit zwischen Maab und Alkaar… ich habe da ein sehr komisches Gefühl…“
„Mir gefällt es auch nicht“, sagte Kirk. „Aber das ist nicht unsere Sache. Wir müssen uns an die Entscheidung des Rates der Stämme halten. Maab besitzt dort sicher großen Einfluß und kann seine Meinung eventuell sogar durchsetzen.“ Kirk zuckte die Schultern. „Vielleicht will er auch nur einen besseren Preis erzielen. Wer weiß.“
„Sie würden mit ihm darüber verhandeln?“ fragte McCoy.
„Ich bin angewiesen, mit jedem zu verhandeln, der die Schürf rechte auf diesem Planeten an die Föderation abtreten kann“, sagte Kirk ruhig. „Ich bin nicht autorisiert, mich in irgendeinen lokalen Machtkampf einzumischen.“
„Da wir gerade von Machtkämpfen reden“, sagte Spock und betrachtete eine rosafarbene Frucht, als ob sie ein ungewöhnlich interessantes Exemplar der Pflanzenwelt wäre, „ich fand es recht eigenartig, daß unmittelbar, nachdem wir das Zelt Alkaars verlassen hatten, zwei Posten davor aufgestellt wurden. Außer den üblichen Schwertern und Messern trugen sie auch eine bumerangartige Waffe, die von diesen Leuten Klugat genannt wird. Ich frage mich ernsthaft, ob die Posten die Aufgabe haben, Teer Alkaar zu beschützen - oder ihn an einer Flucht zu hindern.“ Von draußen erklang plötzlich ein Schrei, dann noch einer und das Klirren von Waffen.
„Ich glaube, das werden wir gleich herausfinden“, sagte Kirk und sprang auf. Sie liefen aus dem Zelt.
Vor dem Zelt wurden sie bereits von drei Stammesangehörigen erwartet, die ihnen sofort die Spitzen ihrer Schwerter an die Kehle drückten. Zwischen den Zelten fand ein erbarmungsloser Kampf statt. Alkaar selbst stand im Zentrum des Getümmels und schlug wütend mit dem Schwert um sich. Er stand zwar nicht allein, aber seine Gegner waren weit in der Überzahl. Sein Sohn war bereits gefallen. Im flackernden Licht des Lagerfeuers sah Kirk, daß Maab der Führer der Angreifer war, unter denen sich auch der Unterführer Keel befand.
Ein Klugat traf Alkaar in die Hüfte. Er taumelte, Blut färbte seine weiße Robe. Nur noch zwei seiner Krieger waren am Leben.
„Jim, wir können doch nicht einfach zusehen…“
„Ruhig, Doc.“
Alkaar schlug mit letzter Kraft nach seinem Bruder. Maab wich dem Schlag mühelos aus, stieß zu, und Air kaar stürzte tot zu Boden. Die beiden letzten seiner Männer ließen sich vor Maab auf die Knie fallen und baten um Gnade.
Die drei Männer, die Kirk, Spock und McCoy bewachten, stießen sie vorwärts.
Maab schickte Keel und einen anderen, Mann in das Zelt, das bisher Alkaar gehört hatte. Dann wandte er sich mit einem überlegenen Lächeln Kirk zu.
„Es war klug von Ihnen, sich nicht in unsere Angelegenheiten einzumischen“, sagte er.
„Wir hätten uns eingemischt, wenn wir dazu in der Lage gewesen wären“, sagte Kirk. „Wir haben etwas gegen Mord.“
„Wieso Mord?“ sagte Maab erstaunt. „Ich habe meinem Bruder nur zu einem ehrenvollen Tod verhelfen.“
„Sie können es nennen, wie Sie wollen“, sagte Kirk. „Für mich war es Mord. Noch etwas: Wir haben unsere Waffen Alkaar übergeben und nicht Ihnen. Ich verlange sie zurück.“
Maabs Antwort war vorauszusehen; aber es kam nicht dazu. Weil in diesem Augenblick Alkaars Frau Eleen von Keel und einem anderen der Mörder aus dem Zelt des toten Häuptlings herausgetrieben wurde. Sie war in panischer Angst, und die Angst wuchs zum Entsetzen, als sie die Leiche ihres Mannes sah. Maab stieß die Frau mit dem Schwertknauf zu
Weitere Kostenlose Bücher