Spock läuft Amok
Sie davon?“
„Ich glaube, Captain, daß wir das Risiko eingehen sollten.“ Gut, Sie verstanden einander. McCoy erhob sich. Als sein Schatten auf Eleen fiel, blickte sie erschrocken auf.
McCoy kniete sich neben sie. „Ihren Arm“, sagte er.
„Fassen Sie mich nicht an!“ fauchte sie und wich zurück.
Die Wachen traten einen Schritt näher. McCoy griff nach Eleens Arm.
Augenblicklich würde sie zu einer kratzenden, beißenden Wildkatze. Und – daran hatten die drei Männer in ihrem hastig gefaßten Plan nicht gedacht – sie schrie gellend. McCoy hielt ihr den Mund zu.
Und diese Berührung war es, die die beiden Wachen zum Eingreifen veranlaßte.
Sie stürzten auf McCoy zu. Dabei wandten sie Kirk und Spock drei Sekunden lang den Rücken zu. Und drei weitere Sekunden später lagen sie bewußtlos am Boden.
Während Spock ihnen die Waffen abnahm, beugte sich Kirk zu der jungen Frau, die McCoy immer noch festhielt.
„Hören Sie, Eleen“, sagte er eindringlich. „Wir werden jetzt fliehen. Wenn Sie wollen, lassen wir Sie hier zurück. Aber wir nehmen Sie auch gern mit uns.
Vielleicht können wir Sie sicher auf unser Raumschiff bringen.“ Er blickte ihr in die Augen. „Sie haben die Wahl. Wollen Sie mitkommen?“ Vorsichtig löste McCoy die Hand von ihrem Mund, bereit, beim leisesten Ansatz zu einem neuen Schrei sofort wieder zuzudrücken. Aber die Frau starrte ihn nur wütend an. Schließlich sagte sie: „Sie haben mich entehrt. Aber ich hänge trotzdem am Leben. Ich werde mit Ihnen gehen.“
McCoy wollte ihr beim Aufstehen helfen; aber sie schüttelte seine Hand angewidert ab, trat einen Schritt zurück und wartete, ohne die drei Männer noch eines Blickes zu würdigen, bis Spock die Waffen der beiden Wachen verteilt hatte. Die Schwerter gab er Kirk und McCoy. Er selbst nahm sich einen Klugat.
„Und jetzt“, sagte Kirk, „werden wir uns unsere Phasenwaffen und Kommunikatoren holen.“
Aber das war leichter gesagt als getan. Draußen saßen die Männer des Stammes um das neu angefachte Feuer. Maab stand vor der Versammlung und Keel einige Schritte hinter ihm. Kirk und Spock pirschten sich lautlos an die Rückwand von Alkaars Zelt heran, schnitten die Leinwand auf und krochen hinein.
Während sie nach ihren Waffen suchten, hörten sie Maabs Stimme:
„… und nur die Frau ist noch am Leben. Aber auch sie wird sterben; und nicht nur wegen des Kindes, das sie trägt…“
Zustimmendes Gemurmel.
Kirk riß einen Teppich von einer Truhe. Die Gürtel mit den Kommunikatoren lagen noch darin; aber die Phasenwaffen waren verschwunden. Irgendeiner dieser Primitiven wußte also genau, daß es sich im Unterschied zu den Sendegeräten um Waffen handelte. Das war überaus seltsam. Sollte…?
Kirk und Spock hatten gerade begonnen, weiterzusuchen, als sie vor dem Zelt Schritte und Gespräche vernahmen, und eine Sekunde später steckte McCoy den Kopf ins Zelt.
„Jim“, flüsterte er drängend. „Die Versammlung ist zu Ende. Sie werden gleich merken, daß wir verschwunden sind, und dann…“
Wie zur Bestätigung erklang ein lauter Alarmruf.
Die drei Männer und Eleen stolperten durch Buschwerk und Gestrüpp, bis das Licht des Feuers und der Fackeln kaum noch zu sehen war. Kirk winkte den anderen zu, anzuhalten. Nachdem sie in dem dünnen Buschwerk in Deckung gegangen waren, schaltete er seinen Kommunikator ein.
„Kirk an Enterprise – Kirk an Enterprise. – Hören Sie mich, Scotty? -Kirk an Enterprise ...“
Keine Antwort. Hatte man das Gerät beschädigt? Kirk nahm Spocks Kommunikator; aber das Resultat blieb das gleiche.
„Die Geräte sind in Ordnung“, sagte Spock. „Es sieht so aus, als wäre die Enterprise außer Reichweite.“
„Außer Reichweite?“ sagte McCoy überrascht. „Wo soll sie denn sein?“
„Eine Beantwortung dieser Frage wäre reine Spekulation, Doktor. Viel wichtiger ist die Frage: Was sollen wir tun, bis das Schilf zurückkehrt?“
„Vor den Makeen kann man sich nicht verbergen“, sagte die junge Frau plötzlich.
„Was sind denn Makeen?“ fragte Kirk.
„Es gibt Legenden über einen Clan von Attentätern unter den Stämmen des Planeten Ceres“, sagte Spock. „Es handelt sich um eine Geheimgesellschaft, die außerhalb der Gesetze steht.“
„Sie steht nicht außerhalb der Gesetze“, widersprach Eleen. „Sie ist ein Teil unserer Gesellschaft. Es gibt immer wieder die Notwendigkeit, jemanden töten zu müssen.“
„Zum Beispiel Verbrecher wie uns?“
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