Spookies (German Edition)
Berechnungen wie viel Zündschnüre, Haken, Auslöser und Granaten wohl nötig wären um die Treppenhäuser zu sprengen. Alex, Tim und Kyle kannten diese Art von Enthusiasmus schon und beschränkten sich auf Randbemerkungen und Schadensbegrenzung an den Zivilisten um sie herum.
„Was fordern wir eigentlich?“, fragte Tim irgendwann zwischen den Fragen nach Bewegungsmeldern und Blendgranaten.
Trafker hielt mitten im Satz inne und sah ihn fragend an.
„Wie? Was fordern wir?“
Tim zuckte die Schultern.
„Die wollen eine Ernstfallübung mit Geiselnahme. Okay! Aber dann gehört ja wohl auch Kontaktaufnahme und Verhandlungen zum vollen Programm oder täuscht mich da meine Erinnerung?“
Kyle grinste und schüttelte den Kopf.
„Sehr richtig.“, bestätigte er seinen Freund. „Wir könnten den netten Tony ja in ein Kleid stecken und Warschau nachstellen.“
Dort hatten sie vor einigen Jahren die Tochter eines Senatorenehepaars bei einer Geiselnahme befreit.
Trafker kicherte bei dem Gedanken.
„Das kannst du ja mal versuchen.“, sagte sie. „Aber Tony ist ein harter Hund. Er ist immer noch einer der Besten, wenn es um Nahkampf und Taktiken geht. Außerdem geht es um die Einsatzübung. Die Phase mit den Verhandlungen überspringen wir.“
Tim lehnte sich zurück und zog eine demonstrative Schnute.
„Und ich dachte schon, ich bekomme endlich mal die Chance die Weltherrschaft und sechzig Pizzen ohne Sardellen zu fordern.“
Alex hatte sein Glas zum Mund gehoben und zeigte jetzt mit einem schiefen Grinsen auf Tim.
„Es würde Trafs Onkel sicher nicht wundern wenn du das tust.“, das Grinsen wurde breiter. „Du bist Russe. Ihr plant die Übernahme der Weltherrschaft seit ihr Windeln tragt.“
Tim erwiderte das Grinsen.
„Verdammt! Und das wo ich mir solche Mühe gemacht habe es zu tarnen.“
Trafker boxte ihn gegen die Schulter und Luis hielt sein Handy in ihre Richtung, so dass sie einen Blick auf die Zahl werfen konnte, die er mit der Taschenrechnerfunktion rausgekriegt hatte. Sie nickte und kniff die Augen zusammen, als sie die restlichen Berechnungen im Kopf überschlug, dann nickte sie und griff nach ihrer Jacke.
„Dann gehen wir mal einkaufen!“, sie und Luis erhoben sich und Trafker drückte Kyle im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange. „Wir treffen uns heute Abend im Hotel.“
Seward an Alaskas Küste empfing die Spookies mit eisigem Wind und dem Rauschen des Pazifiks über dem Pfeifen des Sturms.
Trafker wurde beim Aussteigen aus dem Hubschrauber direkt von einer Windböe gegen Alex gedrückt, der neben ihr stand und sie zog ihre Kapuze fester um den Kopf. Alex verlagerte seinen Seesack auch sofort auf die andere Schulter und lief so dicht hinter ihr, dass sie sich gegen ihn lehnen konnte.
„Scheißwetter.“, formten ihre Lippen, aber die Laute wurden ihr von den Lippen gerissen, bevor man sie verstehen konnte.
Alex schob sie weiter auf das erste Flughafengebäude zu und sie atmete deutlich auf, als die vorstehenden Wände des Eingangsbereichs den Winddruck von ihr nahmen.
Tim und Luis retteten sich nur eine halbe Minute später mit eingezogenen Köpfen in die Sicherheit des Eingangs und schüttelten sich demonstrativ.
„Das kann ja heiter werden heute Abend.“, der große Transporthubschrauber war gut mit dem Sturm zurecht gekommen, aber Luis dachte schon mit Schrecken an den wesentlich kleineren Sikorsky, mit dem Trafker sie zur Bohrinsel bringen sollte.
„Das wird lustig!“, Alex und Tim rieben sich die Hände und grinsten ihren Freund offen an.
Luis war noch nie ein Freund von großen Höhen gewesen und war seit einer Bruchlandung und seiner lautstarken Untermalung dazu in Venezuela immer wieder Tims, Kyles und Alex` bevorzugtes Opfer, wenn es um Witze rund um Hubschrauber und Fluggeräte ging.
„Der Sturm ist eh schon am Abflauen, keine Angst!“, Trafker klopfte Luis aufmunternd und mit todernster Miene auf die Schulter und griff mit der anderen Hand nach der Türklinke. „Unsere Ohren sollten in Sicherheit sein.“
Luis blies die Wangen auf um heftig zu protestieren, aber Alex sorgte dafür, dass sie alle endlich aus dem Wind kamen, indem er seinen Kumpel kurzerhand durch die Tür schob ohne ihm die Möglichkeit zu lassen sich angemessen zu beschweren.
So grummelte Luis nur unter den belustigten Blicken seiner Kameraden vor sich hin, während sie durch die Vorhalle des Flughafengebäudes gingen, an deren Ende sie ein junger Soldat erwartete.
„Major
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