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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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für das ihre Eloka sie hielt, waren auf jeden Fall fast zeitgleich mit den ersten zwei LCs des siegreichen römischen Verbandes zur Stelle. Auch wenn die alten leichten Kreuzer der Star-Klasse der Römer aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit zwei Stunden später eintreffen würden, waren die LSR-Kapazitäten der Römer das entscheidende Moment. Diese zwei leichten Kreuzer und die vier Pilums waren ihren vier schweren Kreuzern mitsamt dem Truppentransportkreuzer deutlich überlegen. Gerade wenn man bedachte, dass nur die LSR-Waffen als Abwehrraketen genutzt werden konnten. Die überlegene KSR-Kapazität des Verbandes, auf die der Admiral so baute, war aufgrund der höheren römischen Geschwindigkeit nebensächlich. Die Römer bestimmten die Gefechtsentfernung. Warum sah der Admiral das nicht ein?
    „Aber das kommt dabei raus, wenn man solch jungen Offizieren Schiffe anvertraut, für die man wesentlich mehr Erfahrung braucht“, fuhr der Admiral fort, als wenn das noch eine Rolle spielte. Die Probleme lagen doch jetzt woanders, dachte Davidson, mehr und mehr verzweifelnd. Hier kam es jetzt auf jede Minute an.
    „Eine Breitseite für die Ehre des Königs, natürlich ins Blaue, wir wollen doch den bösen Feind nicht verletzen und ihn gar verärgern, und dann runter mit der Flagge. So haben die Spanier ihr Weltreich verspielt“, brüllte der Admiral, auf die miserable Leistung der spanischen Flotte zur Zeit der napoleonischen Kriege anspielend.
    ‚Wahrscheinlich waren die Spanier mit genauso brillanten Vorgesetzten gesegnet‘, dachte Davidson und sagte laut: „Wir sollten vielleicht in Betracht ziehen, Sir, dass die Zeit dafür knapp werden wird, und die Möglichkeit nutzen, uns bei Punkt Zeta zu vereinen.“
    „Sie und Ihr dauerndes Vereinen der Flotte. Die Römer werden bald andere Sorgen haben als den Konflikt da unten. Wir werden jetzt mal Druck auf die Knaben machen und ihnen zeigen, wer hier das Sagen hat. Wir greifen uns jetzt diese acht Zerstörer hier, wenn es welche sind, und räumen die ab.“ Dabei zeigte der Admiral in den Holotank und markierte den römischen Verband, der ihre rechte Flanke bedrohte und von ihrer Eloka jetzt wieder als LCs mit Zerstörerdeckung eingestuft wurde.
    Davidson wurde schlecht. Nicht nur nichts tun, nein, jetzt rannte er schon wieder in die falsche Richtung. Und als wenn das nicht reichen würde, griff er auch noch einen wahrscheinlich überlegenen Feind an, wenn es sich auch nur um Pilums handelte. Merkte der Schwachkopfdenn nicht, dass es hier nicht mehr um Nahbereichsfeuerkraft ging? Das war ein Spiel von Geschwindigkeit und Reichweitenfeuerkraft unter dem Nebel von Eloka und falschen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen über den Gegner. Er ging in Grundstellung und sagte:
    „Admiral Jerrard, ich bitte, zu dieser Entscheidung meinen Protest ins Kriegstagebuch aufzunehmen. Ich halte, mit Verlaub, Sir, diese Entscheidung für grundlegend falsch. Sie teilt weiter unsere Feuerkraft und spaltet unsere Flotte unwiederbringlich in zwei Teile auf.“
    „So, Captain. So ist das also! Nicht nur mit dieser Schlampe sympathisieren, die so mir nichts, dir nichts ihr Schiff dem Feind ausliefert, sondern auch noch meutern! Ich werde …“
    „Das reicht jetzt, Sir“, donnerte Captain Davidson. Er hatte jetzt eindeutig genug. „Ich meutere nicht, ich wollte nur meine Einwände protokolliert wissen. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger, Sir. Wenn der Admiral gestattet, werde ich jetzt auf meine Brücke zurückkehren und das Schiff für den Angriff bereitmachen, Sir!“
    „Tun Sie das, Captain“, sagte Jerrard ätzend. „Und sehen Sie zu, dass mein Flaggschiff nicht versehentlich kapituliert.“
    Davidson versteifte sich kurz und riss sich sichtlich zusammen. Schlimm genug, dass es nun zu einem offenen Zerwürfnis mit dem kommandierenden Admiral des Verbandes gekommen war. Doch es gab wichtigere Angelegenheiten, um die er sich jetzt kümmern musste. Er sah zwar keine große Chance für den Verband, noch heil aus diesem Desaster zu entkommen, doch wollte er nicht als Kommandant der Hoplite abgelöst werden. Sein Schiff sollte zumindest eine Chance haben.
    „Melde mich ab, Admiral“, sagte Davidson und salutierte.
    Statt den Gruß zu erwidern, drehte sich Admiral Jerrard schnaubend um und stampfte zum Holotank zurück.
    In dem eisigen Schweigen auf der Flaggbrücke drehte sich Davidson einfach um und ging zum Lift.
    An Bord Manöverleitungs-/Beobachtungsschiff TDSFS Korvette

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