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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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geworden, da die Religionsfreiheit eine passende und für alle allgemeingültige Formulierung unmöglich gemacht hatte. Auch ein freier Zusatz, der durch die Kadetten individuell zu gestalten wäre, kam aus Uniformitätsgründen nicht in Betracht, da das die Vereidigung in ein abschließendes Murmeln hätte untergehen lassen. Aus diesem Grund kamen schon vor 250 Jahren alle Führer und geistigen Oberhäupter der Religionen auf einem Konzil überein, auf eine die Vereidigung abschließende religiöse Formel zu verzichten und es den Kadetten anheim zu stellen, dies für sich still zu tun.
    Somit hallte das Wort „verteidigen“ noch über den Platz. „Kadetten, rührt euch“, befahl der Kommandant nach einer angemessenen Weile. „Ich darf Sie nun als Erster als vollwertige Angehörige in unseren Reihen begrüßen. Sie sind nun ein Mitglied der Familie. Ein Stück vom Ganzen. Ein Teil von uns. Solange Sie leben. Willkommen, Kameraden!“
    Damit trat der Kommandant zurück und grüßte. Und mit ihm alle uniformierten Zuschauer auf der Tribüne und in Sichtweite, während die Hymne der Hegemonie von dem rechts von der Formation angetretenen Musikkorps gespielt wurde. Für Leonidas und die Kadetten war es ein bewegender und erhebender Augenblick, den sie nie mehr vergessen sollten.
    „So war es schon immer gewesen. So wird es immer sein! Bis zu dem Tag, an dem der letzte Überlebende von uns aufbricht, um dem Teufel in der Hölle in den Arsch zu treten“, dachte der Kommandant. „Und bei Gott, wir werden die Bastarde finden. Das sind wir der Flash schuldig. Semper fi!“

9
    Römische Republik, Rom, Neu-Rom, Capitol, 14.12.2466, 15:15 Uhr LPT, 04:11 GST
    Die Konferenz ging schon seit Stunden und Julius Quintus Maximilianus begann, ernsthaft daran zu zweifeln, ob er es hier nicht mit einem Debattierclub zu tun hatte anstatt mit der Regierung und dem Generalstab Roms. Republiken haben ihre Vorteile, doch irgendwann gibt es einen Zeitpunkt, wo man aufhören sollte, zu diskutieren, und anfangen, zu handeln. Dieser Punkt war nun deutlich erreicht und Maximilianus gedachte nicht mehr, sich diesen Unsinn länger anzuhören.
    „Meine Herren, ich möchte mich für Ihre Anregungen und Vorschläge bedanken. Nur wissen wir alle, dass die Zeit für eventuelle Bedenken vorbei ist. Die Allianz steht. Die Handelsallianz hat schon mit ihren Lieferungen von newtonscher Technik nach Capitol begonnen und die ersten Siedlerschiffe der Islamischen Welten sind schon auf dem Weg. Die Zeit des zaghaften tautologischen Geschwätzes ist endgültig vorbei. Ein für alle Mal!“
    Ein Murren war am unteren Tischende zu hören, wo die Präfekten für Sozialfragen, Kolonialplanung und Wirtschaft saßen. Der Präfekt für Wirtschaft wandte ein: „Julius, wir sind uns einig, dass wir uns von Terra lossagen müssen, um expandieren zu können. Aber das Tempo, das du vorlegst, hat uns ein wenig überrascht.“
    „Überrascht ist gar kein Ausdruck“, wandte der Präfekt für Sozialfragen Arminius Grachus ein. Der sechzigjährige Berufspolitiker aus einer der angesehnsten Familien der Republik auf Capri war ein entschiedener Gegner vom Ersten Konsul. In seinen Augen war Julius Maximilianus nur ein Draufgänger, der Rom nicht in die Unabhängigkeit, sondern in den Untergang führte. Und das auf direktem Wege. „Was mich aber ein wenig nachdenklich stimmt, ist der Umstand, dass du eine Fregatte der TDSF sprengen lässt und uns erst jetzt davon Mitteilung machst.“
    Maximilianus schaute Grachus an und achtete während der überflüssigen Ansprache seines ärgsten Kontrahenten in der Regierung vor allem auf die anderen beiden Schwachstellen in der Runde. „Nun, Arminius. Du glaubst gar nicht, wie leid es mir tut, Geheimoperationen nicht mit dir als unserem Fachmann für Sozialfragen zu erörtern“, stellte Maximilianus fest, was allgemeine Heiterkeit auslöste. „Auch musst du verstehen, dass ich angesichts der Thematik weder den römischen Senat noch die Volksversammlung befragen konnte. Was glaubst du wohl, was du vor einem Jahr unterschrieben hast, als wir uns einig waren, dass Rom unabhängig werden soll. Glaubtest du etwa, das ginge ohne Verluste und Risiken ab? Meinst du, wir könnten das mit Terra ausdiskutieren?“ Arminius Grachus schaute hilfesuchend den Präfekt für Wirtschaft, Marcus Forrester, an.
    „Julius“, wandte dieser sich an Maximilianus. “Wir sind ja deiner Meinung, aber ein direkter Anschlag auf die Flotte – und das

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