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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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sichergestellt werden, zumal man sich recht nah, zumindest astronomisch gesehen, an der Kilikischen Föderation befand. Lieutenant-Commander Andy Jackson, der fünfunddreißigjährige Kommandant der Gulliver, verstand nicht, warum man nicht mit dieser sogenannten Föderation kurzen Prozess machte. Nachweislich passierten siebzig Prozent aller Überfälle von „Piraten“ in diesem Teil der Hegemonie. Alleine die politische Rücksichtnahme und eine Menge anderer wichtiger Gründe, von denen wahrscheinlich Schmiergelder ein nicht unerheblicher Umstand waren, ließen größere Offensiven in den kilikischen Raum nicht zu.
    Zumindest durften sie nach dem Flash-Vorfall jetzt endlich allzu verdächtige Schiffe ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Und verdächtig war in diesem Teil der Hegemonie nach Ansicht Jacksons jeder, der nicht der TDSF angehörte. Wenn er nicht klare Befehle gehabt hätte, dann hätte er diese …
    „Captain, da kommt was durch den Jump Point, Sir. Raumverzerrungsstruktur deutet auf ein größeres Schiff hin.“
    „Danke, Kurt. Gulliver, wir verfahren nach Plan Beta-2A-Gelb.“
    „Aye aye, Sir“, bestätigte der SchiffsComp.
    Jackson war der Meinung, dass die Offiziere der TDF insgesamt und die der TDSF im Besonderen ihre Comps nicht wirklich nutzten. Jedes Schiff, jede Basis und jede Station hatte eine Künstliche Intelligenz, kurz KI, die die internen Prozesse optimieren sollte. Sie war als Schnittstelle Mensch-Maschine gedacht. Die KI hatte eine eigene Persönlichkeit, eigene Erfahrungen und war mit allen Systemen so vernetzt, dass man sie als Einheit ansehen konnte. Ähnlich einem Menschen, dessen Gehirn mit seinem Körper verbunden ist, differenzierte auch der SchiffsComp nicht zwischen seinem Speicherkern und den Schiffssystemen. Schiff und Comp waren eins.
    Daher sah Jackson nicht die Notwendigkeit, dass er alle notwendigen Befehle persönlich geben sollte, und schon gar nicht, wenn es sich um wiederkehrende Routineangelegenheiten handelte. Damit wurde er letztlich nur von seiner eigentlichen Aufgabe abgelenkt – nämlich zu kommandieren.
    Aus diesem Grunde hatte er mehrere Befehlsabläufe in Zusammenarbeit mit den Stationsleitern und dem SchiffsComp erarbeitet, die die von ihm persönlich gegebenen Standardbefehle auf das notwendige Maß beschränkten.
    Mit dem Plan Beta war beispielsweise nichts anderes gemeint als eine Annährung eines unidentifizierten Schiffes. Der Zusatz „2“ sagte aus, dass sich das Schiff noch nicht in identifizierbarer Ortungsreichweite befand, während das „A“ dafür stand, dass Jackson entschieden hatte, dieses Schiff zu kontrollieren. Gelb war ein Zusatz, der kennzeichnete, dass noch nicht feststand, ob es sich bei diesem Schiff um einen Piraten handelte oder nicht.
    Der SchiffsComp Gulliver sorgte jetzt dafür, dass alle Besatzungsmitglieder auf ihre Stationen gerufen wurden. Überall im Schiff, außer auf der Brücke, gellte der Bereitschaftsalarm und jedes Besatzungsmitglied erhielt noch zusätzliche individuelle Anweisungen via seines ICs. Der Schutzschild wurde hochgefahren und die Geschütze besetzt. Des Weiteren stiegen die Marines, unter Führung von Gunnery Sergeant Mallory, in ihre Kampfrüstungen und bestiegen mit Lieutenant (TDSF) Marron, dem IO der Gulliver, ihr Sturmboot Lilliput, um das ankommende Schiff persönlich zu überprüfen. Wenn es sich als Händler entpuppte, wurden die Ladung und die Papiere überprüft. Sollte es ein Pirat sein, und Jackson gab sich immer dieser Hoffnung hin, hatte das Sturmboot die Aufgabe, das Schiff nach seiner Kapitulation zu entern oder nach seiner Zerstörung Beweismittel zu sammeln, mit denen die Hintermännerdingfest gemacht werden konnten.
    Jackson studierte mit einem Auge die eingehenden Sensorsignale auf seinem Sekundärschirm und beobachtete auf dem Hauptschirm die taktischen Einspielungen. Auf der Brücke vermied man ansonsten jedes überflüssige Wort.
    „Schiff jetzt in Sensorreichweite, Sir. Frachter, Merchant-Klasse, Geschwindigkeit 0,26 c, beschleunigt mit Maximalkraft. Hülle weist Anomalien auf. Starke Energiefluktuationen. Lebenshaltung achtern auf fünfzehn Prozent“, meldete Lt(JG) Kurt Müller, der Ortungsoffizier der Gulliver.
    „IFF-Transpondercode als Frachter Jumper, Merchant-Klasse, Baujahr 2421, Stella Reederei identifiziert“, meldete der SchiffsComp. “Habe keine Verbindung zum SchiffsComp Jumper, Captain.“
    „Was meinst du mit keiner Verbindung, Gulliver?“
    „Es

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