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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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allgemein nur als TSS bezeichnet, hatte gerade seinen Bericht beendet. Daniel Andrew Lee, der zweiundvierzigjährige Leiter des TSS, hatte diesen Posten nun seit drei Jahren inne, doch niemals hatte er gedacht, dass er einmal gezwungen sein könnte, den Vereinigten Commanders in Chief der TDF eine solche Analyse zu präsentieren.
    Drei Wochen lang hatten seine Analysten und Spezialisten an diesem Bericht rund um die Uhr und in der gesamten Hegemonie gearbeitet. Als er ihn dann zum ersten Mal selbst gelesen hatte, wollte er nicht glauben, worauf die Analyse aller dieser Vorfälle der letzten Monate hinauslief, und er ordnete ein unabhängiges Zweitgutachten an. Auch hatte er einzelne Details anhand seiner alten Kontakte unter der Hand selbst überprüft. Doch je tiefer er gegraben hatte, desto stringenter kamen ihm die Schlussfolgerungen des Abschlussberichtes vor. Prinzipiell war es ganz einfach: Die Piraten waren nicht mehr einfach nur Verbrecher, die von ihren Beutezügen lebten, sondern sie begannen, eine eigenständige Macht zu werden. Das war an sich schon schlimm genug, doch es schien, dass sie dabei Unterstützung innerhalb der Hegemonie gefunden hatten – eine technologisch-wirtschaftliche Unterstützung, wie sie ohne Hilfe einer oder mehrerer der großen Nationen der Hegemonie nicht denkbar war. Der Bericht zeigte ganz klar, dass die Piraten überein Werkstattschiff verfügen mussten. Und es gab nur eine Handvoll Hegemoniemitglieder, die so etwas bauen konnten. Natürlich immer vorausgesetzt, ein dem TSS unbekannter Außenseiter hatte dieses Schiff nicht gebaut.
    Der Oberbefehlshaber der Terran Defence Ground Forces (TDGF), General of the Army Jerry Stockwell, räusperte sich und fragte: „Dan, sind Sie sich da so sicher? Ich meine, wer hat denn wirklich einen Vorteil davon, unseren Handel und unsere Sicherheit so zu destabilisieren, dass das ganze System in Frage gestellt wird?“
    „Und dann ist da die Frage des Werkstattschiffes an sich. So ein Ding wird nicht mal eben gebaut. Dazu bedarf es einer Megawerft, und diese Anlagen sind rar gesät und zumeist über Jahre im voraus ausgelastet“, stellte der fast sechzigjährige Oberbefehlshaber der Terran Defence Space Force (TDSF), Admiral of the Fleet Jason Daniel Masters, fest.
    „Ich denke, dass Admiral Lee diesen Punkt hinreichend begründet hat“, sagte Stockwell. „Es ist nun mal so, dass nur ein Werkstattschiff, abseits der üblichen Werften, diesen Frachter Jumper in so kurzer Zeit hätte zum Q-Schiff umbauen können.“
    „Zugegeben, wenn die Reederei das Verschwinden des Schiffes bei Kusch Anfang Februar richtig gemeldet hat, was ich nicht anzweifle“, stellte Masters schnell fest, um einem Einwand Lees zuvorzukommen, „dann kommt in Anbetracht der Raum-/Zeitberechnung nur ein Werkstattschiff in Frage. Doch Lee, Sie führten selbst auf, dass die Positionen aller bekannten Werkstattschiffe für den fraglichen Zeitraum eindeutig nicht in der Nähe lagen, geschweige denn, dass eines vermisst wird.“
    „Was uns zum Punkt der Unterstützung der Piraten durch Mitglieder der Hegemonie bringt“, brachte der Hochkommissar der Hegemonie, Paul Robert de Croix, die Diskussion auf den Punkt zurück. Der fünfzigjährige Diplomat von Asgard hatte schon seit fast sieben Jahren das Amt inne und war mit überwältigender Mehrheit vor zwei Jahren in seine zweite Amtszeit gewählt worden. Seine über fünfundzwanzigjährige Karriere als Senator von Asgard im Terranischen Senat, dann als stellvertretender Kommissar für Kolonialfragen und dann als Kommissar für Wirtschaft hatte ihn schließlich anno 2460 in das höchste Amt der Hegemonie geführt. Doch seines Wissens hatte es nie in der Geschichte der Hegemonie einen Augenblick gegeben, in der es eine innere Krise dieses unglaublichen Ausmaßes zu geben schien.
    Die Rebellion von 2431, die mit der völligen Vernichtung der Rebellen in der Schlacht von Ceres ein Jahr später endete, war allen im Raum Anwesenden noch im Gedächtnis, auch wenn es keiner aussprechen wollte und man tunlichst vermied, diesen Fall zur Sprache zu bringen. Damals hatten ganze Verbände der TDF rebelliert und waren gegen Terra gezogen, als der Terranische Senat beschloss, die Pensionen um zwanzig Prozent zu kürzen und die gesetzlich garantierten einmaligen Abfindungszahlungen der ausscheidenden Soldaten für eine Existenzgründung am Ort ihrer Wahl und den unentgeltlichen Transport dahin komplett zustreichen. Damals hatten fast

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