Sprechende Maenner
schon wieder? Wir saÃen doch gerade so schön im Thema Männlichkeit?
re:
Vom Sitzen wird der Arsch ganz breit. Komm, Gevatter Leo, es geht weiter.
aw:
Hetz mich nicht. Was für Operationen eigentlich?
re:
Fett weg, Falten weg. Und schönes, frisches Haupthaar.
aw:
Habe ich noch nicht darüber nachgedacht.
re:
Ich möchte, dass du mir ehrlich antwortest.
aw:
Warum muss ICH ehrlich antworten?
re:
Du bist älter. Du kommst langsam ins Operationsalter.
aw:
Grundsätzlich kann ich mir alles vorstellen. Wenn ein Arzt dafür sorgen kann, dass ich noch mit siebzig einen Knackarsch habe, dann lasse ich das machen. Wenn es mithilfe von Implantationen möglich ist, wieder volles Haar zu bekommen, dann lasse ich das machen. Warum nicht? Wenn mein Auto alt und klapprig ist, kaufe ich mir auch ein neues. Wichtig ist allerdings, dass alles mit ein wenig Würde geschieht. Der Eingriff, die Retusche, muss zu mir passen. Ich möchte nicht als Forever-young-Zombie durch die StraÃen gehen. Aber ehrlich gesagt, wenn ich die Wahl hätte, würde ich erst mal in Catherine investieren. Ist ja auch alles eine Geldfrage.
re:
Klar, das Geld. Hast du Catherine schon darüber informiert, dass ihre Karosserie bald überholt wird?
aw:
Nein! Ich spreche von der Zukunft. Von einer Möglichkeit. Von einer klitzekleinen Möglichkeit. Meine Frau ist sehr schön, weiÃt du.
Man müsste das, wenn überhaupt, sehr subtil und sehr dezent ansprechen.
re:
Gibt es denn Dinge, die du eventuell in einer fernen Zukunft an deiner sehr schönen Frau machen lassen würdest?
aw:
Nein! Es gibt nichts Konkretes! Na ja, man könnte möglicherweise über klitzekleine Straffungen nachdenken. Wirklich nicht viel. Ein ambulanter Eingriff. Catherine hat einen tollen Körper, ich kann mich nicht beklagen. Er ist super, wirklich. Und später, muss man mal sehen. Vielleicht lassen wir auch beide was machen. Dann kommt das nicht so diskriminierend rüber.
re:
Okay, Maxim. Stell dir vor, du hast 10 000 Euro. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann würdest du dieses Geld lieber in den Körper deiner Frau investieren als in deinen eigenen. Lieber ihr Popo als dein Popo. Ihre Attraktivität wäre dir also wichtiger als deine eigene?
aw:
Ja. Das ist seltsam. Aber ich glaube, das geht den meisten Männern so. Es ist ein Eitelkeits- und Schönheitstransfer, der da stattfindet. Catherine ist das Objekt meiner Eitelkeit. Ihr Körper macht mich schöner. Ich bin der Baumeister. Sie ist der Dom. Umgekehrt funk tioniert das nicht, denke ich. Frauen fühlen sich nicht unbedingt schöner durch einen schönen Mann an ihrer Seite.
PS : Wie ist es mit dir? Was würdest du machen lassen bei dir?
re:
Ich glaube ja, bald werden die inneren Organe interessant. Man wird vielleicht sagen: Meine Leber ist schwach. Hätte ich doch nur eine andere Leber! Oder die Prostata. Die spielt noch keine Rolle, aber ich könnte wetten, dass bald der Satz fällt: Ich hätte gerne so eine Prosta ta wie du. Und dann ist man plötzlich stolz auf seine Prostata, auch wenn man sie nie gesehen hat, nie sehen wird.
aw:
Ja, innere Organe. Innere Werte. Ich spreche aber von der AuÃenseite.
re:
Okay, ich finde Schönheitsoperationen interessant. Schönheitsoperationen geben mir die Hoffnung, dass ich meine Frau (die imaginäre, zukünftige) in 20 oder 30 Jahren vielleicht nicht betrüge. Das klingt widerlich und machohaft, und am liebsten hätte ich das nicht gesagt. Aber ich möchte ehrlich sein und sagen dürfen: Männer tendieren zu jüngeren Frauen. Nicht alle, aber fast alle. Ich auch. Das ist nicht schön, aber ein Fakt. Wir begehren sie. Wir finden sie scharf.
Wenn mir eine Frau heute sagt, sie ist 39, also exakt in meinem wunderbaren Alter, dann würde ich nicht denken: Okay, du bist raus. Ich würde es ⦠na ja, doch, ich würde es wahrscheinlich denken. Natürlich kann man einwenden: Meine eigene Sexyness ist auch schon 39 Jahre alt. Aber so funktioniert das nicht. Ich blende es einfach völ lig aus. Intellektuell, emotional, sexuell â ich werde dumm und stumpf wie ein Schälchen Katzenflöhe.
aw:
Hast du oft richtig junge Frauen?
re:
Nicht oft. Immer.
aw:
Echt?
re:
Nein. Selten. Nur ein einziges Mal. Ich war für ein paar Monate in New York und lernte Marie kennen. Sie war 22, ich war 33. Ihr Alter war anstrengend,
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