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Spuren im Weltall

Spuren im Weltall

Titel: Spuren im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Weldon
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abgeschwächt. Wahrscheinlich war der Staub nicht mehr frisch genug.“
    „Das erklärt auch“, nahm Ruehl den Faden wieder auf, „warum Berman und Neumann in die Nacht hinausrannten. Sie waren einfach berauscht. Simé dagegen als intelligenter Typ handelte anders. Er mußte alles tun, um das Schiff nicht von dieser Welt fortzulassen, so zerschlug er die Steuerung. In der vierten Nacht war es anders. Einer der Posten, wir wissen natürlich nicht welcher, hatte eine ähnliche Reaktion. Er brachte die anderen dazu, in das Schiff einzudringen. Wahrscheinlich wollte auch er das Schiff am Abflug hindern. Sie befreiten Simé; wahrscheinlich handelten sie in einer Art nachtwandlerischer Sicherheit. Anders wieder war die Reaktion von Hemming. Unser junger Freund wird es mir nicht übelnehmen, wenn ich der Ansicht bin, daß er in einer Art romantischer Schwärmerei erst einmal in die phantastische Traumwelt hinauseilte. Dann aber besann er sich und beschloß, daß alle zur Erkenntnis der Wahrheit, wie er sie in diesem Rauschzustand verstand, gelangen sollten.“
    „Eine phantastische Lösung“, staunte Dr. Farring mit der Skepsis des Wissenschaftlers.
    „Aber eine sehr wahrscheinliche Lösung“, widersprach der zierliche Psychologe und trat nach vorne. „Ich möchte aus ehrlichem Herzen Dr. Ruehl zu seiner Arbeit gratulieren. Seine Lösung löst alle Widersprüche reibungslos auf.“
     
    *                     *
    *
     
    Das leuchtende Bild der Sterne stand auf dem Schirm. Langsam wanderte ein strahlender Punkt in die Mitte des Bildes. Astrogator Bevier wandte sich zur Seite, wo ein Kontrollschirm das Bild des Hecks zeigte.
    Tief unter ihnen schwebte ein blauer Ball im Dunkel des Raumes; seine Rotation war kaum bemerkbar, schon schrumpfte der Planet mehr und mehr zusammen, bis auch er ein Punkt im Raum geworden.
    Entschlossen wandte der Astrogator sich um. Im Sessel des Piloten hockte Simé, sein Gesicht war schmerzverzerrt, der Kopf steckte noch in weißen Bandagen. Bevier trat zu ihm und nickte dem Piloten zu. „Start beendet!“
    Auf Simés Gesicht entstand ein dankbares Lächeln.
    „Wir haben es geschafft“, murmelte er leise.
    „Geschafft noch nicht“, korrigierte Bevier milde. „Der Weg ist noch weit. Wir müssen mehrere Transitionen durchführen, da dem Schiff eine gewaltige Transition nicht mehr zuzumuten ist. Doch Sie haben recht: der blaue Planet liegt endlich hinter uns.“
    „Und ich wollte den Start verhindern!“ stöhnte Simé in quälender Erinnerung auf.
    „Wir haben alle eine Wandlung durchgemacht!“ tönte es da neben ihnen.
    Simé wandte den Kopf.
    Kommandant Thorsten nickte ihm lächelnd zu.
    „Der Start war großartig, Simé. Ich fürchte nur, Sie haben sich zuviel zugemutet.“
    Der Pilot wehrte ab.
    „Die Steuerung ist so beschädigt, daß ich keinem anderen den Start zutrauen wollte. Es war meine Schuld, daß es dazu kam.“
    Thorsten schaute seinen Piloten besorgt an.
    „Sie sollen sich nicht mit selbstquälerischen Gedanken abgeben, Simé! Die Tage hinter uns sind vergessen. Auch ich bin ein anderer geworden“, setzte er dann nach einigem Zögern hinzu.
    Er wandte sich ab.
    ,Ja, auch ich war ehrgeizig’, kam sein Gedanke, ‚und ich hatte ein Ziel, das mir alles erschien: Raumadmiral!’ Nur ein leichtes Lächeln widmete er noch dieser Erinnerung.
    Sein stolzes Schiff war ein Wrack, aber es trug noch immer die Menschen, die man ihm anvertraut hatte. Sein Ziel hatte er nicht gefunden und doch kehrte er zurück, da er erkannt hatte, daß es noch höhere Ziele gab.
    „Bevier!“ Seine Stimme verriet die Gedanken nicht mehr.
    „Kommandant?“
    „Transition einleiten!“
    „Zu Befehl, Kommandant.“ Der Astrogator eilte an das Kontrollpult. „Leutnant Hemming, vergleichen Sie die Werte!“
    Aarn Hemming stand bereit. Sein Blick glitt vom Kommandanten zum Astrogator. Den einen verehrte er, der andere war ihm ein väterlicher Freund geworden.
    „Maschinenzentrale vorbereiten zum Sprung!“
    „Maschinenzentrale vorbereitet“, meldete Quandts unbewegte Stimme.
    „Impulskonverter anlaufen lassen!“
    „Impulskonverter laufen an“, kam das Echo.
    „Relativgeschwindigkeit?“ fragte Bevier fordernd.
    „Relativgeschwindigkeit erreicht“, kam schon die Bestätigung der Maschinenzentrale. Bevier stand auf.
    „Kommandant, der Sprung ist vorbereitet. Wollen Sie die Transition durchführen?“ Alger Thorsten wehrte ab.
    „Übernehmen Sie, Bevier.“
    „Ich

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