Spuren im Weltall
kaum einer, woher sie ihren gewaltigen Reichtum nahm, denn ihre Unternehmungen mußten Unsummen verschlingen.
Nordström fuhr fort:
„Professor Nilson hat eine Sonderaufgabe, die die volle Unterstützung der Raumgarde hat. Kapitän Thorsten, Sie sind zur Zeit beurlaubt?“
„Ja, Admiral.“
„Sie können über Ihre Zeit verfügen?“
„Gewiß.“
„Ich möchte über Ihre Zeit verfügen.“ Das war wie ein knapper, militärischer Befehl.
„Zu Befehl, Admiral!“
„Professor Nilson“, Nordström wandte sich wieder zur Seite, „vielleicht haben Sie die Güte, Raumkapitän Alger Thorsten die Bedeutung Ihres Planes zu erläutern.“
Nilson nickte kurz, gab aber dann einem seiner Begleiter einen kurzen Wink. Der noch junge Wissenschaftler richtete sich in seinem Sessel auf und begann in dozierendem Ton:
„Die Pläne der Galaktischen Gesellschaft sind der Öffentlichkeit wohlbekannt. Es gilt, das bekannte Universum, zumindest den uns davon zugänglichen Teil, zu erforschen. Der Name der Gesellschaft ist daher zugleich auch ihr Programm. Sie dient der Erforschung der Galaxis, der Milchstraße, zu der auch unser Sonnensystem gehört. In der galaktischen Geschichte gibt es immer noch einige Unklarheiten, denen unsere Gesellschaft ganz besondere Aufmerksamkeit schenkt. Wir haben nun bei der Sichtung alter Aufzeichnungen einen wichtigen Hinweis gefunden. Es wird nämlich von einem uralten Kulturzentrum in der Galaxis gesprochen, dessen Bedeutung in grauer Vorzeit eminent gewesen sein muß. Von dort aus müssen wichtige Impulse für die galaktische Zivilisation ausgegangen sein, deren Spuren in schwachen Andeutungen bis in die heutige Zeit hineinreichen. Wir nehmen nun an, und die wissenschaftliche Nachprüfung dieser Vermutung hat sie bestätigt, daß in diesem alten Zentrum wichtige Hinweise für unsere Arbeit zu finden sein müßten. Kapitän Thorsten, Sie wissen sicherlich, daß unsere Karten über die besiedelten Welten der Galaxis leider sehr unvollständig sind?“
„Allerdings. Ich habe selbst einen Planeten besucht, der erst ein knappes Jahr zuvor zufällig wiederentdeckt worden ist.“
„Die Berichte darüber liegen uns vor“, unterbrach Nilson die Unterhaltung. „Ihr Vorgehen dort hat unsere Anerkennung gefunden, und wir haben das auch der Raumgarde mitgeteilt. Da wir schon immer mit der Raumgarde bestens zusammengearbeitet haben, haben wir uns auch diesmal entschlossen, um die Mitarbeit der Raumgarde nachzusuchen.“
„Wir werden die Erwartungen der Galaktischen Gesellschaft nicht enttäuschen“, versicherte Nordström. „Kapitän Thorsten, Professor Nilson von der Galaktischen Gesellschaft hat mir mitgeteilt, daß er Sie gerne als Kapitän eines Expeditionsschiffes für eine Sonderaufgabe hätte. Sind Sie bereit, das Kommando zu übernehmen?“
Thorsten hatte einen Sonderauftrag erwartet, aber nicht, daß man ihn der Galaktischen Gesellschaft überstellen wollte. Er verlor daher ein wenig seine Fassung.
„Aber ich bin doch aktiver Offizier“, stotterte er ein wenig verlegen.
„Das sollen Sie auch bleiben“, versicherte Nordström. „Sie werden nur von uns für einen Sonderauftrag beurlaubt, das heißt natürlich, falls Sie einverstanden sind.“
„Ich nehme selbstverständlich an, Admiral“, sagte Thorsten ohne Zögern.
„Ich habe es nicht anders erwartet. Sie erhalten für Ihren Auftrag das neueste Schiff der Gesellschaft, die RIGEL, die schon seit einigen Tagen in der Raumbasis Pluto liegt. Die Mannschaft wird von der Gesellschaft gestellt. Denken Sie daran, auch wenn Sie für die nächste Zeit vom Dienst suspendiert sind, daß Sie dennoch Offizier der Raumgarde bleiben.“
Professor Nilson wandte sich zu Thorsten: „Selbstverständlich haben Sie das uneingeschränkte Kommando über die RIGEL, bis Sie Ihren Auftrag ausgeführt haben. Auch die Wissenschaftler an Bord sind Ihrem Kommando unterstellt, wie es im intergalaktischen Recht festgelegt ist.“
Thorsten atmete unmerklich auf. Damit war die einzige Schwierigkeit beseitigt, vor der er sich noch gefürchtet hatte. Wissenschaftler an Bord eines Raumschiffes sind so eine Sache für sich.
„Ich möchte Ihnen aber nicht verschweigen“, ergänzte Nilson, „daß Ihr Auftrag trotz sorgfältiger Vorbereitung durch unsere Wissenschaftler eine Fahrt ins Ungewisse bleibt. Wir wissen nur, daß jenes verschollene Kulturzentrum einmal bestanden hat, und wo es ungefähr lag. Was aus jener Welt aber geworden ist, sowie die
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