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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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erinnerte sich daran, wie er erstmals Vertreter seines Volkes aus dieser goldenen Suppe hatte steigen und humanoide Form annehmen sehen. Die erste Person, die ihn angesprochen hatte, war im Alpha-Quadranten später als »Gründerin« bekannt geworden, und ihr Erscheinungsbild zeigte tatsächlich entsprechende geschlechtliche Merkmale. Dennoch mochte diese weibliche Form schlicht Produkt ihrer besonderen Mimikry sein und kein Ausdruck individueller Geschlechtlichkeit. Hatte er sich seine bajoranische Optik nicht selbst von jemandem abgeschaut? Von dem Mediziner Mora Pol, dem Mann, den er am besten gekannt hatte, als er das Formwandeln gelernt hatte.
    Andererseits bedurften Wechselbälger nicht zwangsläufig mehrere Geschlechter, um sich fortzupflanzen. Möglich waren auch schlichte Spaltungen oder andere ungewöhnliche Methoden. Odo hatte Indurane gesagt, er habe sich rückblickend stets als Kind gesehen, dort draußen im Denorios-Gürtel. Er erinnerte sich an den kleinen Wechselbalg, den Quark einst von einem Yridianer erworben hatte. Odo hatte auch ihn für ein Neugeborenes gehalten und diesen Schluss aus seiner Masse und seiner Unfähigkeit, seine Form zu wandeln, gezogen. Indurane hingegen schrieb beides schlicht einem Mangel an Erfahrung zu.
    Odo spürte, wie Frust in ihm aufstieg. Vergeblich mühte er sich, sein Wissen über die Gründer mit Induranes Aussagen in Einklang zu bringen. Abermals streckte er die Hand nach einem der Felstürme aus und schlug die Faust hart dagegen. Sie wurde prompt flacher, dehnte sich um das feste Material herum aus, um den Aufprall zu absorbieren. Diese plötzliche, aggressive Handlung tat wenig, seinen Frust zu lindern.
    Indurane behauptete, die Große Verbindung habe sich nicht entwickelt, sondern sei in ihrer Gänze von einem Wesen erschaffen worden, dass die Formwandler den Urahn nannten. Dieses mächtige Wesen hatte ihm zufolge das Universum erschaffen: Energie, Zeit, Materie und Leben. Dann, in der Schlussphase dieser Schöpfung, habe es eine Menge Solids versammelt und ihre Körper mit seiner ehrfurchtgebietenden formbaren Essenz durchtränkt. So sei die Große Verbindung entstanden, nach dem Abbild und dem Wesen des Urahns. Odo wusste noch, dass er die Anführerin der Gründer einst fragte, ob diese schon immer die Form wechseln konnten. Sie hatte geantwortet, ihr Volk sei einst wie die Solids gewesen. Induranes Aussagen widersprachen dem nicht.
    Laut dem alten Gründer war die Große Verbindung zunächst formlos gewesen und habe weder Kenntnis noch Verständnis vom Formwandeln gehabt. Doch im Laufe der Zeit trennten sich Teile der Verbindung aus dem Massenkollektiv. Dank ihrer Wechselbalgsinne und ihres Intellekts, der offen für das Universum und ihr eigenes Selbst gewesen war, hatten sie gelernt, was Existenz bedeutete. Sie hatten von der äußeren und der inneren Welt erfahren. Dann, zurückgekehrt zum Rest ihres Volkes, hatten sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergegeben. So entwickelte sich ihre Zivilisation.
    Während seiner Zeit bei den Gründern hatte Odo intuitiv die Präsenz ungeformter, unbewusster Segmente innerhalb der Großen Verbindung wahrgenommen. Er hatte sie stets für Kinder gehalten, Indurane beschrieb sie aber als jene, die noch nicht von der Verbindung getrennt worden waren, noch nicht zu lernen begonnen hatten. Sowie sie dies taten, galten sie als neu geformt – ganz so, wie Odo es gewesen war, als man ihn als einen der Hundert ins All entsandt hatte.
    Hinter sich hörte Odo plötzlich den vertrauten Klang eines seine Form wechselnden Gründers. Er trat von der Felsformation zurück und gab seinen Händen wieder normale bajoranische Gestalt. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und sah eine glitzernde Säule aus der Großen Verbindung steigen. Er beobachtete, wie sie einen Bogen zur Insel ausbildete und auf ihr landete. Dort richtete sich die Form neu aus, wurde fester. Odo erwartete schon, dass sich Laas’ humanoide Gestalt aus der biomimetischen Masse bildete, doch stattdessen erschien jemand ganz Fremdes vor ihm. Das Wesen war größer als er, sogar größer als Laas. Ein Exoskelett in der Farbe silbrigen Flüssigmetalls bedeckte seinen Körper und die Gliedmaßen – zwei Arme und zwei Beine. Das Wesen hatte runde, perlmuttartig schimmernde Züge. Zwei parallele Linien umrandeten seine großen goldenen Augen, die wirkten, als würden sie mit seinem Fleisch verschmelzen. Odo identifizierte das Wesen aufgrund der Informationen, die er aus

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