ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
den Captain warf. Der Arzt hatte kaum genug Zeit, das Schimmern einer Klinge zu erhaschen, bevor weitere Bewegung seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein zweiter Mann – sie sahen aus wie Menschen und trugen bunte, kaftanähnliche Gewänder – folgte dem ersten, und McCoy erkannte, dass sie irgendwie aus den Zylindern zu kommen schienen, die ihre Farbe von orange zu blau verändert hatten.
Plötzlich sah er einen weiteren Mann, der aus einem anderen Zylinder trat. Doch dann eilte jemand mit hocherhobenem Schwert auf McCoy zu. Der Arzt ließ seinen Trikorder los und hob die Arme in dem verzweifelten Versuch, den Angriff abzuwehren. Ihm blieb keine Zeit, nach seinem Phaser zu greifen. Als das Schwert niedersauste, gelang es McCoy, den Arm seines Gegners wegzustoßen. Der Mann verlor das Gleichgewicht, als seine Waffe nach unten schwang. McCoy packte ihn mit einer Hand und schleuderte ihn von sich. Der Gegner taumelte und ließ das Schwert fallen, und McCoy stieß ihm beide Hände in die Seite, sodass er mit dem Gesicht voran zu Boden fiel.
McCoy atmete schwer und wurde sich der Kampfgeräusche überall um ihn herum bewusst. Er ging auf den Mann zu, der ihn angegriffen hatte, und wollte ihn unter Kontrolle bringen, bevor er wieder auf die Beine kam. Doch plötzlich legten sich von hinten Arme um McCoy und hielten ihn fest. Er kämpfte darum, freizukommen, hob seinen Stiefel und rammte den Absatz auf den Fuß des anderen Mannes. Sein Angreifer schrie vor Schmerz auf und ließ ihn los. McCoy wirbelte herum und holte mit der Faust aus, doch sein Gegenüber hatte sich bereits erholt. Er packte den Arzt und riss ihn von den Füßen. McCoy rollte über den Boden, versuchte, ein wenig Abstand zwischen sich und seinen Gegner zu bringen, und rappelte sich auf die Knie auf. Er drehte sich gerade rechtzeitig herum, um zu sehen, wie der Mann auf ihn zustürzte. McCoy holte mit der linken Hand aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Sein Gegner ging zu Boden.
Doch der Mann blieb nicht liegen, sondern kam sofort wieder auf die Beine. Auch McCoy stand auf und entdeckte im selben Moment eine weitere Gestalt, die aus einem der anderen Zylinder erschienen war. Mit zum Kampf erhobenen Armen erstarrte er und spürte, wie sich seine Augen weiteten. Etwas in seinem Gehirn klickte und berührte ihn auf eine Weise, die er sich nicht erklären konnte. Es fühlte sich fast wie Wiedererkennen an, fast wie Freundschaft, fast wie Liebe …
Die Frau trug ein grünes gemustertes Kleid, das ihre schlanke, durchtrainierte Figur verhüllte, ihre Schultern und ihre Taille jedoch unbedeckt ließ. Sie hatte auffallend blaue Augen und elegante, fast schon königliche Gesichtszüge: weiche, elfenbeinfarbene Haut; hohe Wangenknochen; volle Lippen und eine zierliche Stupsnase. Große rotbraune Locken, rahmten ihr Gesicht ein.
McCoy spürte einen harten Schlag gegen seinen Nacken, und seine Knie gaben sofort nach. Er fiel nach vorn, taumelte zu Boden und schaffte es gerade noch, den rechten Arm zu heben, um seinen Sturz abzumildern. Bewusstlosigkeit drohte ihn zu übermannen, und er rang darum, wach zu bleiben. Er konnte sich noch nicht einmal auf den nächsten Angriff vorbereiten, der jeden Moment kommen mochte – doch nichts geschah. Benebelt entschied er sich dafür, reglos liegen zu bleiben. Vielleicht war er auf diese Weise zumindest für den Moment in Sicherheit.
Sekunden vergingen, zwei oder zwanzig, er konnte es nicht sagen. Dann erreichten ihn die Stimmen, aber sein verwirrtes Bewusstsein konnte sich nicht genug auf die Worte konzentrieren, um sie zu verstehen. Doch er hörte die Stimme einer Frau –
der
Frau – und vernahm nicht länger Kampfgeräusche. Jim sprach, und McCoy versuchte, zuzuhören.
»Lassen Sie mich nach meinem Freund sehen«, bat Jim und es klang beinahe flehend. McCoy hoffte, dass Spock nicht verletzt worden war, doch dann umfassten Hände seinen rechten Oberarm und zogen ihn behutsam hoch. McCoy reagierte, ohne nachzudenken, und drückte sich mit der linken Hand vom Boden hoch.
»Bist du in Ordnung?«, fragte Jim ihn, und McCoy starrte seinen Freund an.
»Ich denke schon«, erwiderte er. Er bemühte sich immer noch, einen klaren Kopf zu bekommen. Als er versuchte, aufzustehen, kam Jim ihm zu Hilfe. Dann sprach die Frau, deren Erscheinen ihn so tief getroffen hatte.
»Ich bin Natira«, sagte sie, »die Hohepriesterin dieses Volkes.« In ihren Worten klang ein herrschaftlicher Ton mit. »Willkommen auf der Welt
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