ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.«
»Aber das Schiff hat einen unprovozierten Angriff auf die
Enterprise
ausgeführt«, gab sie zu bedenken. »Vielleicht haben seine Erbauer es als Asteroiden getarnt, um näher an ihre Ziele heranzukommen.«
»Möglich«, räumte McCoy ein. »Vielleicht gab es aber auch nur eine Fehlfunktion. Sofern wir keine Aufzeichnungen der Erbauer finden, werden wir es wohl nie erfahren.«
Sie erreichten den Transporterraum und traten ein. McCoy sah, dass die Konsole bereits aktiviert worden war und der Transportertechniker Mr. Brent an den Sensorkontrollen herumhantierte. Brent sah von seiner Arbeit auf und sagte: »Doktor. Schwester Chapel.«
McCoy nickte dem Offizier zu, während Chapel an die Konsole trat. Sie legte die Arzttasche ab, und McCoy bemerkte, dass er immer noch seinen Trikorder, den Phaser und den Ausrüstungsgürtel in Händen hielt. Er schlang sich den Gurt des Trikorders schnell über die Schulter und band sich den Gürtel um die Hüfte, damit er den Phaser daran befestigen konnte.
»Seien Sie vorsichtig«, sagte Chapel ernst. Sie öffnete die Arzttasche und schien ihren Inhalt zu überprüfen, zweifellos eine Vorsichtsmaßnahme, die ihr Beruf mit sich brachte.
»Spielt das wirklich eine Rolle?«, fragte McCoy und wünschte sofort, er hätte es nicht getan, da solch eine Frage unausweichlich eine Reaktion hervorrufen würde.
»
Natürlich
spielt es eine Rolle«, beharrte Chapel. McCoy hörte, wie Brent hinter ihm von der Sensorstation zur Transporterkonsole ging. Chapel schloss die Tasche und reichte sie McCoy. »In einem Jahr kann viel passieren«, meinte sie, als er die Tasche entgegennahm und an seinem Gürtel befestigte. »Sie sollten jede Minute davon nutzen.«
McCoy fühlte sich schrecklich unbehaglich, weil sich die Unterhaltung mit der Schwester nun schon wieder um seinen Gesundheitszustand drehte, wenn auch nur indirekt. Brent stand recht nah bei ihnen und mochte genug gehört haben, um zu verstehen, dass McCoy ein Problem hatte. Es war schon schlimm genug, dass Jim, Jabilo und Christine Bescheid wussten. Er wollte auf keinen Fall, dass auch noch der Rest der Besatzung von seinem Zustand erfuhr. Er wollte nicht bemitleidet werden.
Um die Diskussion zu beenden, reagierte McCoy mit einem dankbaren Blick auf Chapels Sorge, ging dann jedoch schnell an ihr vorbei und auf die Transporterplattform zu. Im selben Moment öffnete sich die Tür zum Korridor, und Jim und Spock betraten den Raum. Bevor der Captain seine Anwesenheit kommentieren konnte – er hatte Jim nicht darüber informiert, dass er sich dem Außenteam anschließen würde –, stieg McCoy auf die Plattform und nahm seine Position zum Beamen ein. Jim und Spock blieben in der Mitte des Raums stehen und starrten ihn überrascht an. McCoy konnte nicht sagen, ob der Erste Offizier von seiner Krankheit wusste, aber da er den Captain gebeten hatte, die Information für sich zu behalten, ging er davon aus, dass Spocks Verwirrung nicht mit seiner Xenopolyzythämie zusammenhing, sondern daher rührte, dass McCoy nicht gebeten worden war, sich dem Außenteam anzuschließen.
»Doktor McCoy«, begann Jim vorsichtig. »Mister Spock und ich werden uns um diese Sache kümmern.«
»Ohne mich, Jim?«, fragte McCoy und entschied sich, der Situation mit Humor zu begegnen. »Ihr würdet euch unterwegs verlaufen.«
»Nun«, meinte Jim und sah zu Spock, der eine Augenbraue hob. »Ich denke, es wäre klüger, wenn …«
»Ich möchte mitkommen«, fiel McCoy ihm ins Wort. »Es geht mir gut, Captain.« Er hoffte, Jim würde erkennen, wie wichtig ihm dies war, und nicht weiter darüber diskutieren.
Jim zögerte, und McCoy war klar, dass er nicht so einfach nachgeben würde. Bald würden also auch Spock und der Rest der Mannschaft Bescheid wissen. Doch dann sagte der Captain: »In Ordnung, Doktor. Wenn es das ist, was Sie wollen.« Er stieg auf die Plattform, und Spock folgte ihm. Aus dem Augenwinkel konnte McCoy sehen, dass Jim ihn beobachtete, doch dann richtete der Captain den Blick auf Brent, der sich an den Kontrollen zu schaffen machte. Zu seiner Überraschung stellte McCoy fest, dass Chapel noch nicht gegangen war, sondern ebenfalls hinter der Transporterkonsole stand.
Ausnahmsweise erfüllte dieses Mal nicht die unangenehme Vorstellung seine Gedanken, in seine Atome zerlegt, durchs All geschickt und an anderer Stelle wieder zusammengesetzt zu werden. Der Wunsch, sein Leben weiterzuführen, überlagerte momentan
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