ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
vorstellen.«
Nogura nickte dem Andorianer zu und sah dann wieder zu McCoy. »Ich muss mit Ihnen reden Doktor«, sagte er und trat weiter in das Labor hinein.
McCoy zögerte, und der Chirurgist schaute ihn an. Zweifellos spürte er das wachsende Unbehagen des Arztes. »Leonard?«, fragte er.
»Ist schon gut, Shiv«, versicherte McCoy. »Würdest du uns für ein paar Minuten allein lassen?«
»Natürlich«, erwiderte Shivol. »Ich bin in der Lounge, falls du etwas brauchst.« Er legte ein kleines Gerät ab, das er in der Hand gehalten hatte, und ging dann an Nogura vorbei aus dem Raum.
Sobald der Admiral hörte, wie sich die Türen hinter Shivol schlossen, sagte er: »Doktor McCoy …«
»Admiral«, unterbrach McCoy ihn. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Einen Tee oder vielleicht einen Kaffee?«
»Ich habe keine Zeit für Höflichkeiten, Doktor«, stellte Nogura klar. McCoy schien eindeutig nicht mit ihm reden zu wollen. »Ich bin wegen einer dringenden Angelegenheit hier.«
»Klar«, sagte McCoy. »Irgendwie habe ich schon geahnt, dass mir das nicht gefallen würde.« Er ging an Nogura vorbei tiefer ins Labor hinein. »Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich mir einen Tee mache.«
Nogura folgte ihm zu einem kleinen Bereich, der vom Hauptlabor abgetrennt war und eindeutig zum Aufbewahren und Zubereiten von Erfrischungen diente. »Doktor, was ich Ihnen jetzt mitteilen werde, unterliegt der Geheimhaltung, doch das wird nicht mehr lange der Fall sein. Es gibt ein …«
»Verraten Sie mir bloß keine geheimen Informationen«, fiel McCoy ihm ins Wort. Er wirbelte mit einer noch leeren schwarzen Tasse in der Hand herum und starrte Nogura an. »Ich bin nicht länger ein Mitglied der Sternenflotte.«
»Ich verstehe«, meinte Nogura. Ihm war jedoch nicht ganz klar, warum McCoy der Sternenflotte solche Abneigung entgegenbrachte. Nichts in seiner Dienstakte hatte auf eine derartige Einstellung hingewiesen. Vielleicht erkannte der Arzt, dass das Auftauchen eines Admirals bedeutete, dass man ihn um seine Unterstützung bitten würde. »Doktor«, sagte Nogura, »sind Ihnen die Dienstbedingungen der Sternenflotte geläufig?«
»Was?«, fragte McCoy und wandte sich ab. »Ich weiß nicht. Was ich allerdings weiß, ist, dass ich meinen Dienst absolviert habe und momentan mitten in mehreren Projekten stecke. Unter anderem in einer sehr vielversprechenden Untersuchung eines speziesübergreifenden Heilmittels für veganische Choriomeningitis.« McCoy griff nach einer Karaffe, in der sich heißes Wasser zu befinden schien.
»Doktor, in der Eintrittserklärung, die alle Sternenflottenoffiziere – also auch Sie – unterschreiben, gibt es eine Klausel, der die meisten Leute keine Beachtung schenken und auf die wir uns auch nur äußerst selten berufen«, erklärte Nogura. »Doch während einer Krise hat die Sternenflotte das Recht, Sie wieder in den aktiven Dienst zurückzubeordern.«
»Was?«, entfuhr es McCoy. Er knallte die Karaffe so heftig auf die Heizplatte, dass Wasser herausspritzte und auf der Oberfläche der Platte verdampfte. »Sie drohen mir, mich zur Rückkehr in die Sternenflotte zu zwingen? Das klingt für mich weder legal noch ethisch vertretbar.«
»Doktor«, sagte Nogura und hob beschwichtigend die Hände. Er konnte nicht fassen, dass diese Unterhaltung so schnell derart ausgeartet war. Er war hergekommen, um McCoy persönlich kennenzulernen und ihm zu erklären, warum die Sternenflotte ausgerechnet seine Hilfe brauchte. Nogura hatte gedacht, dass er diese Hilfe am ehesten bekommen würde, wenn er sich direkt an McCoy wandte, doch bisher war er damit nicht sehr erfolgreich gewesen. »Doktor«, wiederholte er, »ich hege nicht den Wunsch, Sie gegen Ihren Willen in den Dienst zurückzuholen.« Plötzlich kam ihm eine Idee, und er schaute zu dem Monitor hinüber. »Was für eine Sprache ist das?«, fragte er und deutete darauf.
»Sie meinen die Symbole auf der Anzeige«, entgegnete McCoy, und Nogura nickte. »Das ist Fabrini. Das ist eines der Projekte, an denen ich beteiligt bin. Wir versuchen, die große Menge medizinischer Daten, die auf Yonada gefunden wurden, für uns nutzbar zu machen.«
»Interessant«, kommentierte Nogura und ließ das Wort für einen Moment wirken. Er glaubte, McCoy nicht explizit darauf hinweisen zu müssen, dass ihm die Arbeit an diesem Projekt nur möglich war, weil die Sternenflotte der Emory-Universität den Zugriff auf die medizinische Datenbank der Fabrini gewährt
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