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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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hatte Tonia ein Interesse an der Wissenschaft gezeigt und war gegen Ende ihrer Dienstzeit auf der
Enterprise
auf eigenen Wunsch im Physiklabor eingesetzt worden. Als sie schließlich von Bord gegangen war, hatte man sie der
Gödel
, einem Wissenschaftsschiff, zugeteilt, aber dennoch …
    »Das ist ein ganz schön großer Schritt, wenn man bedenkt, dass du damit angefangen hast, die Logbucheinträge des Captains aufzuzeichnen und ihm seine Mahlzeiten zu servieren«, bemerkte McCoy. Die steile Entwicklung ihrer Karriere beeindruckte ihn.
    Tonia ließ seine Hand los und tippte auf den grauen Stoffstreifen an ihrem linken Ärmelaufschlag. Die daran befindlichen Rangabzeichen, zwei umrandete goldene Balken, wiesen sie als Commander aus. »Es ist auch ein großer Schritt vom Yeoman hierzu«, meinte sie.
    McCoy sah auf seine eigenen goldenen Balken hinab und witzelte: »Nur gut, dass ich der Dienstältere von uns beiden bin.« Der Scherz brachte Tonia zum Lächeln. Er trat zu seinem Schreibtisch und bot ihr einen Stuhl an. »Bitte setz dich.« Sie kam der Aufforderung nach, woraufhin McCoy um seinen Schreibtisch herumging und sich ebenfalls niederließ.
    »Du hast hier ja eine ganz schön beeindruckende Aussicht«, kommentierte Tonia und blickte über seine Schulter hinweg nach draußen.
    McCoy drehte sich um und sah ebenfalls aus dem Fenster auf die Bucht von San Francisco hinaus, wo er den Alcatraz-Kinderpark und diverse Boote erkennen konnte, die an diesem Morgen bereits auf dem Wasser unterwegs waren. »Ja, sie ist recht hübsch«, stimmte er zu. Doch dann deutete er auf die rechte obere Ecke der Fensterscheibe, wo eine Metallplatte über die Fassade des Gebäudes verlief. »Aber ich bin neu hier, deswegen haben sie mich in das Büro gesteckt, das teilweise vom Caduceusstab verdeckt wird.« An der Fassade des Zentrums der Medizinischen Abteilung der Sternenflotte war eine über fünf Stockwerke reichende Darstellung des medizinischen Symbols angebracht.
    »Hey, ich bin hier gestern angekommen, um zu erfahren, dass mir ein Büro zugeteilt wurde, das zwei Stockwerke unter der Erde liegt«, konterte Tonia. »Also beschwer dich gefälligst nicht über deine leicht verdeckte Aussicht.«
    »Wenn du meinst«, sagte McCoy. »Also, wo bist du hergekommen?«
    Tonia sah ihn fragend an. »Deiner Reaktion nach zu urteilen, war dir, als ich in dein Büro kam, nicht klar, dass ich die Tonia Barrows bin, die du von früher kennst. Nun bekomme ich langsam das Gefühl, dass du dir weder meine Dienstakte noch meine akademischen Leistungen angesehen hast.«
    McCoy wurde sofort verlegen. »Um ehrlich zu sein, nein, das habe ich nicht«, gab er zu. »Ich hätte es tun sollen, aber ich musste mich gestern um eine wichtige persönliche Angelegenheit kümmern.« Er bezog sich natürlich auf sein Treffen mit Jim, doch in dem Moment, da er es als »persönliche« Angelegenheit bezeichnet hatte, bereute er es bereits. Er musste Tonia jedoch zugutehalten, dass sie absolut professionell darauf reagierte.
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Ich habe die letzten zwei Jahre auf dem Wissenschaftsschiff
Sakar
gedient.«
    »
Sakar
?«, hakte McCoy nach. Er hatte noch nie von dem Schiff gehört, wusste aber, dass es einen bedeutenden vulkanischen Wissenschaftler mit diesem Namen gab. »Ist das ein vulkanisches Schiff?«, fragte er.
    »Es hat eine Besatzung von zweihundertfünfzehn Personen, und zweihundertneun von ihnen sind Vulkanier«, erklärte Tonia.
    »Und wer waren neben dir die anderen fünf tapferen Seelen?«, wollte McCoy wissen.
    »Zwei Andorianer, ein Coridanit, ein Phylosianer und ein Horta«, zählte sie auf.
    »Das muss eine interessante Erfahrung gewesen sein«, kommentierte McCoy. Auch wenn er im Laufe seiner Karriere einer beträchtlichen Anzahl fremder Wesen begegnet war, hatte er dennoch den Großteil seines Lebens hauptsächlich unter Menschen verbracht.
    Tonia zuckte mit den Schultern. »Nun ja, es hat mich auf jeden Fall davon abgehalten, ein nennenswertes Sozialleben zu entwickeln.«
    McCoy verzog das Gesicht. War das ein versteckter Hinweis auf die Zeit gewesen, die er und Tonia miteinander an Bord der
Enterprise
verbracht hatten? Die Schuldgefühle, die er verspürte, weil er sie so ungerecht behandelt hatte, wurden stärker. Plötzlich fragte er sich, ob sie überhaupt in der Lage sein würden, professionell zusammenzuarbeiten. Tonia musste sein Unbehagen gespürt haben, denn sie sprach ihn darauf an.
    »Ich habe nur Spaß gemacht«,

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