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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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versuchte, Zeit zu schinden, während er seine Optionen überdachte, falls sich der große Mann als angriffslustig erweisen sollte.
    »Charlotte«, sagte er und schlurfte einen weiteren Schritt vor.
    McCoy widerstand dem Drang, zur Seite auszuweichen, da er den Mann nicht provozieren wollte. Stattdessen deutete er auf die Ecke, in der sein Seesack lag, ließ seinen potenziellen Gegner dabei jedoch nicht aus den Augen. »Ich habe da drüben was zu essen«, sagte McCoy. »Kann ich Ihnen etwas davon anbieten?«
    »Du hast was zu essen?«, stieß der Mann schamlos interessiert hervor.
    »Ein bisschen«, erklärte McCoy. Er besaß nur wenig – die Kleidung, die er trug; die Kleidung, Hygieneartikel und Nahrung in seinem Seesack; und die paar Dollar, die er in seine Socken gestopft hatte –, aber er hatte keine Bedenken, zu teilen. Zur Not würde er dem Mann sogar alles überlassen. Wenn sich ihm jedoch die Möglichkeit bot, würde er versuchen, den Beutel mit seiner Kleidung zu behalten, da er vermutete, dass sie sich bald als von größerem Nutzen erweisen mochte als erwartet.
    McCoy ging auf die Ecke zu, in der er den Seesack zurückgelassen hatte, als ihn eine weitere Stimme innehalten ließ. »Was für Essen haben Sie?«, fragte ein zweiter Mann aus den Schatten, aus denen der erste erschienen war. McCoy blickte an dem großen Mann vorbei und sah, wie eine weitere Gestalt vortrat. Dieser Mann entsprach in Größe und Gestalt eher McCoys Maßen und trug einen breitkrempigen Hut. Im Gegensatz zu seinem Begleiter klang er nicht betrunken.
    »Äh, ich habe ein paar Dinge«, sagte McCoy. Ohne sich von den Fremden abzuwenden, wich er weiter in seine Ecke zurück. »Ein wenig Dörrfleisch.« Als sein Fuß gegen seinen Seesack stieß, trat der zweite Mann bis zur Mitte des Wagens vor, sodass er neben seinem Gefährten stand. »Außerdem habe ich ein bisschen Obst«, fuhr er fort und bückte sich schnell nach dem Seesack. »Ein paar Äpfel und Birnen und andere Sachen.« Er zog den Sack hoch, hielt ihn den beiden Männern entgegen und ging langsam auf sie zu.
    Als McCoy sich der Mitte des Wagens näherte, entdeckte er etwas, das seine Bedenken bezüglich der Absichten der beiden blinden Passagiere bestätigte: eine Art Stange oder Latte, gerade und unbiegsam, etwa einen halben Meter lang, die in der Hand des zweiten Manns lag. Außerdem sah McCoy nun, dass das Gesicht des kleineren Mannes mit starkem Bartwuchs überwuchert war, als hätte er sich mehrere Wochen lang nicht rasiert. Der Gedanke an sein eigenes glattes Gesicht sorgte dafür, dass sich McCoy an das Rasiermesser in seinem Beutel erinnerte. Falls es nötig wurde, und falls es ihm gelang, es schnell genug in die Finger zu bekommen, konnte er es womöglich als Waffe verwenden. Allerdings war es schon eine ganze Weile her, seit er Gebrauch von seiner bei der Sternenflotte erhaltenen Nahkampfausbildung hatte machen müssen. Und die Ausbildung selbst lag sogar noch länger zurück.
    McCoy zog die Schnur des Seesacks auf. Ganz oben lagen zwei zerknitterte Papiertüten, und er nahm eine von ihnen heraus. »Na bitte«, sagte er, holte einen Apfel aus der Tüte und hielt ihn so, dass die beiden Männer ihn sehen konnten. Er bot ihn dem größeren Mann an, der sich die Frucht grapschte, sie für einen Moment betrachtete und dann geräuschvoll hineinbiss. Während er den Apfel aß, griff McCoy in die Papiertüte und zog einen weiteren heraus. »Möchten Sie auch einen?«, fragte er den zweiten Mann und hielt ihm die Frucht hin.
    »Klar«, sagte der kleinere Mann, machte jedoch keinerlei Anstalten, nach dem Apfel zu greifen. McCoy erkannte die Taktik. Der Mann versuchte, ihn näher zu sich zu locken, damit er angreifen konnte. McCoy tat ihm den Gefallen, allerdings nicht, ohne einen eigenen Plan in petto zu haben. Er trat einen Schritt vor, und in der Sekunde, in der er sah, wie der zweite Mann die Stange hob, warf er ihm den Apfel zusammen mit der ganzen Tüte voller Obst ins Gesicht. Der kleinere Mann hob instinktiv die Hände, um die improvisierten Geschosse abzuwehren. Während er das tat, trat McCoy dem Größeren gegen das Knie, woraufhin dieser vor Schmerz aufschrie und auf dem Boden zusammenbrach.
    So schnell er konnte, bückte sich McCoy, schnappte sich seinen Seesack und drückte ihn fest an sich. Er beabsichtigte, auf die zum Teil geöffnete Tür zuzulaufen, sah jedoch, dass sich der zweite Mann bereits erholte und die Stange wieder schwang. McCoy warf sich gegen

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