ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
sein, Mister Spock? Oder könnten andere Besatzungsmitglieder infiziert worden sein, als sie auf Deneva arbeiteten?«
»Das ist unwahrscheinlich, Jim«, meinte McCoy. »Chekov gehört nicht zu den Besatzungsmitgliedern, die auf Deneva eingesetzt wurden. Außerdem zeigt er keinerlei Anzeichen, die auf die Parasiten hinweisen würden. Das Gleiche gilt für Spock.«
»Was ist es dann?«, wollte Kirk wissen. »Irgendeine Krankheit?«
»Wir können es nicht sagen«, sagte McCoy. »Entweder handelt es sich um einen Fehler in M’Bengas Algorithmus, oder wir haben die Ergebnisse falsch interpretiert. Vielleicht ist der Anstieg des Werts lediglich das Ergebnis eines normalen körperlichen Vorgangs. Wir wissen es einfach nicht.«
»Um jedoch Vorsicht walten zu lassen«, schaltete sich Spock ein, »halten wir es für ratsam, die gesamte Besatzung zu untersuchen.«
»Pille, hast du nicht erst vor ein paar Monaten die jährlichen Mannschaftsbeurteilungen abgeschlossen?«, fragte Kirk. Er erinnerte sich, dass seine eigene Untersuchung kurz nach dem Besuch der Besatzung auf Omega IV stattgefunden hatte.
»So ist es«, bestätigte McCoy. »Ich habe mir auch noch mal sämtliche Ergebnisse angesehen, bevor ich Spock zurate zog. Ich fand keinerlei Veränderungen der M’Benga-Zahlen irgendeines Besatzungsmitglieds. Das ist einer der Gründe, warum wir jetzt neue Untersuchungen durchführen wollen. Wir können die aktuellsten Ergebnisse als Vergleichsgrundlage benutzen.«
Kirk dachte über diese Informationen und Empfehlungen nach und zog dabei auch in Betracht, dass eine erneute medizinische Untersuchung der gesamten Mannschaft den Tagesablauf an Bord erheblich beeinträchtigen würde. Er ging langsam an Spock und McCoy vorbei, wog die Alternativen ab und suchte nach möglichen anderen Vorgehensweisen. Er hatte fast den Punchingball in der gegenüberliegenden Ecke erreicht, als er sich umdrehte und sich wieder an seine Senior-Offiziere wandte. »Wie lange wird es dauern, die gesamte Besatzung zu untersuchen?«
»Eine Woche, vielleicht zwei«, schätzte McCoy. »Wir wollen keine kompletten medizinischen Untersuchungen durchführen. Wir wollen nur genug Werte ermitteln, um in der Lage zu sein, Doktor M’Bengas Algorithmus anzuwenden und so zu bestimmen, ob irgendwelche Veränderungen bei den Zahlen auftreten. Die Dauer hängt natürlich auch davon ab, in was für Zwischenfälle du die
Enterprise
währenddessen wieder verwickelst.«
Kirk wusste die harmlose Stichelei zu schätzen und nahm sie als Zeichen dafür, dass Pille die Situation zwar ernst nahm, jedoch nicht davon ausging, dass der Besatzung tatsächlich Gefahr drohte. »Also gut, Doktor«, sagte Kirk. »Führen Sie die Untersuchungen durch.«
»Ja, Sir«, erwiderte McCoy.
»Danke, Captain«, fügte Spock hinzu.
»Wenn das dann alles wäre …« Kirk wartete auf eine Reaktion, doch als die beiden Offiziere stumm blieben, sagte er: »Wegtreten.«
Nachdem Spock und McCoy gegangen waren, kehrte Kirk zu dem schweren Sandsack zurück. Er streckte einen Arm aus und legte nachdenklich eine Hand auf die robuste blaue Oberfläche, während er die Unterhaltung im Geiste noch einmal durchging. Zufrieden mit dem Befehl, den er gegeben hatte, und zuversichtlich, dass seine Besatzung in bester Verfassung war, beschloss er, sein Training wiederaufzunehmen. Er zog schnell sein Hemd aus, ging vor dem Sack in Position und begann mit der nächsten Übung seines Fitnessprogramms.
McCoy spießte den letzten Würfel auf seinem Teller auf, einen dunkelgrünen Happen, dessen Farbe wenigstens einigermaßen dem Brokkoli entsprach, den er darstellen sollte. Während er kaute, sehnte sich McCoy nach »echtem« Essen, doch er wusste, dass die Vorräte des Schiffs in den letzten Monaten knapp geworden waren. Die
Enterprise
hatte ihre Nahrungsvorräte seit einer ganzen Weile nicht mehr aufgefüllt. Das Schiff war zwar vor nicht allzu langer Zeit an einer Reparaturbasis angedockt, doch die Station hatte nur synthetisierte Rationen in ihren Lagern gehabt. »Was würde ich jetzt für ein warmes Stück Pfirsichkuchen geben«, sagte McCoy und hielt seine leere Gabel hoch.
»Pfirsichkuchen?«, fragte Hadley von der anderen Seite des Tisches. »Wie wär’s mit einem schönen Cranachan?«
»Einem was?«, wollte Dr. Sanchez wissen, der neben McCoy saß. Die drei Männer saßen zusammen in der Schiffsmesse und hatten gerade ihr Abendessen beendet. »Das habe ich noch nie gehört.«
»Scotty würde es
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