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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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erster Linie um Erforschung und wissenschaftliche Untersuchungen ging. Die Bewahrung des Friedens kam für sie erst an zweiter Stelle. Und sie wäre niemals –
niemals
– der Aggressor in einem Konflikt. Captain Kirk hatte von der Sternenflotte oft als »ein Instrument der Zivilisation« gesprochen, und zivilisierte Völker fingen keine Kriege an.
    Unter der
Columbus
erschienen die zerstörten Überreste der Brücke. Spock betätigte ein Bedienfeld, um das Shuttle anzuhalten. Dann stand er auf und sah durch das vordere Fenster.
    Die Brücke war dem Weltall schutzlos ausgeliefert. Spock betrachtete die Einzelheiten der Zerstörung und versuchte, die verschiedenen Kontrollstationen zu identifizieren, aber er konnte keine einzige davon ihrem ursprünglichen Zweck zuordnen. Die Hitze der Explosion hatte den gesamten Innenbereich der Brücke geschwärzt, und ein Großteil der Ausrüstung war entweder verdampft oder ins All hinausgetrieben. Die Steuer- und die Navigationskonsole sowie das äußere Geländer waren aus ihren Halterungen gerissen worden und nirgendwo zu sehen. Auch der Kommandosessel war verschwunden. Von der weißen Kuppel, die die Brücke umgeben hatte, waren lediglich ein paar verschmorte, verbogene Bruchstücke übrig. Ein verformter Bereich der abgerundeten Schottwand ließ ansatzweise erkennen, wo sich der Turboliftschacht befunden hatte. Die Hülle, die den Rest der Brücke umgeben hatte, war durch die Explosion nach außen hin aufgebogen worden. Es waren davon nur noch schwarze verbeulte Metallplatten zu sehen, die sich wie die Finger einer verbrannten mechanischen Hand vergeblich nach den Sternen ausstreckten.
    Als Spock das Trümmerfeld begutachtete, bestand für ihn kein Zweifel mehr: Niemand auf der Brücke konnte diese Explosion überlebt haben. Und selbst wenn es so gewesen wäre – was Spock sich jedoch nicht vorstellen konnte –, hätten die eisigen Tiefen des Alls dafür gesorgt, dass jedes Besatzungsmitglied, das der Explosion entkommen war, nicht lange etwas davon gehabt hätte. Die Explosion musste sie alle getötet haben – er hoffte, dass es schnell und schmerzlos vonstatten gegangen war.
    Obwohl er keinerlei Motivation dazu verspürte, wusste Spock, dass er an Bord des Schiffs zurückkehren musste. Als amtierender Captain der
Enterprise
war er für ihre Besatzung verantwortlich. Mit großer Mühe nahm er wieder auf dem Pilotensitz Platz und startete die Schubdüsen des Shuttles. Die
Columbus
bewegte sich über die zerstörte Brücke hinweg, ließ die Untertassensektion hinter sich und neigte sich nach backbord.
    Spock dachte, dass die Traurigkeit, die er verspürte, wohl zu erwarten war und dass er sie vielleicht sogar akzeptieren könnte. Er verstand auch seine Wut, aber er hätte niemals gedacht, dass seine Reue zu solchen Ausmaßen heranwachsen würde. Sich so nah am Hüter der Ewigkeit zu befinden, schien seine Erinnerungen an ihn zu verstärken. Und auch die Erinnerungen daran, was dessen Existenz möglich gemacht hatte. Spocks Schuldgefühle waren vor einem Jahr zum ersten Mal aufgetreten, nachdem er den Hüter dazu benutzt hatte, um sein eigenes Leben und das seiner Mutter zu retten. Durch dieses Ereignis war ihm erstmals richtig bewusst geworden, wie sehr er den Captain bei der Angelegenheit mit Edith Keeler im Stich gelassen hatte. Zwar war Spock mit seiner Einschätzung bezüglich ihrer Bedeutung für die Geschichte der Erde im Recht gewesen, aber er hätte wenigstens
versuchen
sollen, eine andere Möglichkeit zur Wiederherstellung der Zeitlinie zu finden. Eine Möglichkeit, die Jim Kirks Glück garantiert hätte. Nun, da Jim tot war und er nie wieder die Chance erhalten würde, eine andauernde Liebe zu finden, war das Bedauern, das Spock darüber empfand, fast unerträglich.
    Von diesen Gedanken gequält bediente Spock die Kontrollen und flog die
Columbus
zurück zum Shuttlehangar.
    McCoy rannte auf den Turbolift zu. Seine Müdigkeit war von einem Adrenalinschub vertrieben worden. In einer Hand trug er seine kleine Arzttasche in der anderen einen Trikorder. Nach allem, was heute geschehen war, konnte er kaum glauben, was er soeben erfahren hatte.
    Vor einer Weile hatte McCoy gedacht, dass er sich noch sehr lange an diesen Tag erinnern würde, egal wie sehr er sich bemühte, ihn zu vergessen. Die Einstein-Forschungsstation war zerstört worden. Zwei Sternenflottenschiffe und ihre Besatzungen waren ebenfalls in Explosionen vergangen. Und nach der Vernichtung der drei

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