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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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fühlte, »geschieht seit Anbeginn der Zeit ohne Veränderung.« Er wandte sich damit an alle Anwesenden, hatte jedoch für den Großteil der Zeremonie in T’Paus beständigen Blick gestarrt. »Dies ist das vulkanische Herz. Dies ist die vulkanische Seele. Dies ist unsere Art.«
    Sarek beugte sich vor und hob den großen Wasserkrug an, der neben dem Kreis aus weißglühenden Kohlen stand. Die sengende Hitze war beinahe stark genug, um Brandblasen auf seinen Armen hervorzurufen. Er hielt den antiken Behälter mit einer Hand fest und neigte ihn nach unten. Wasser floss aus der Öffnung in die flache Grube. Die Kohlen zischten, während sie gelöscht wurden, und weiße Rauchwolken stiegen auf. Sarek leerte den ganzen Krug und stellte ihn dann wieder auf den Boden.
    »So wie es am Anbeginn der Zeit war«, sagte er, »ist es auch nun.« Er griff hinter den unregelmäßigen sechseckigen Schild, der über den gelöschten Kohlen hing, und nahm den kleinen Hammer, der sich dort befand. Nach einem langen gleichmäßigen Atemzug schlug er auf die metallene Oberfläche, wodurch ein tiefer, widerhallender Gong erklang. »Es ist vollbracht«, sagte Sarek. Er ließ den Hammer zu Boden fallen.
    Um ihn herum setzten sich die Familienmitglieder in Bewegung. Zuerst regten sich die Männer, die in T’Paus Diensten standen. Sie hoben ihre Sänfte an und trugen sie von der rituellen Stätte fort. Die anderen Anwesenden folgten ihr, alle bis auf Spock, der wartete, bis nur noch er selbst und Sarek übrig waren. Dann verschränkte Spock seine Hände über der Brust, wie die Tradition es verlangte, drehte sich um und verließ ebenfalls die Stätte.
    An diesem Ort, an dem er und Amanda den Bund der Ehe geschlossen und an den sie ihren Sohn im Alter von sieben Jahren gebracht hatten, um ihn mit T’Pring zu verloben, stand Sarek nun vollkommen allein und fühlte sich verloren.
Es ist die natürliche Ordnung der Dinge
, sagte er sich.
Jedes Leben beginnt, jedes Leben endet
.
    Sein ganzes Leben lang hatte er geglaubt, dass seine Vernunft stets über seine Emotionen erhaben sein würde, doch momentan konnte er sich mit diesen Argumenten nicht überzeugen. Er würde die Emotionen, die er so lange kontrolliert hatte, nun nicht länger verleugnen. Seltsamerweise schrieb seine Logik vor, dass er die Realität der Situation akzeptierte, was notwendigerweise auch den Verlust der Kontrolle über seine Gefühle einschloss.
    Amanda ist fort, ihre
Katra
verloren
, dachte Sarek. Er wusste, dass es ihr Wunsch gewesen war, dass ihre Organe nach ihrem Tod an das medizinische System der Erde gespendet wurden, um Patienten zu helfen, die sie benötigten. Der Rest ihres Körpers sollte zu Ausbildungszwecken an ein medizinisches Institut gehen. Doch nach dem Unfall war so gut wie nichts von ihrem Körper übrig geblieben.
    Heiße Windböen hüllten Sarek ein und sorgten dafür, dass das ständige Glockenläuten nicht nachließ. Er trat von dem Podest und ging auf den rechteckigen Torbogen zu, der als Eingang zu der Stätte diente. Die trockene Erde knirschte unter seinen Schuhen.
    Außerhalb des großen Steinkreises wartete Spock. Die Tradition verlangte, dass sich die engsten Familienmitglieder des Verstorbenen wenn möglich gemeinsam auf den Rückweg zu ihrem Zuhause machten. Doch Sarek vermutete, dass sein Sohn auch dann auf ihn gewartet hätte, wenn das nicht Teil der Tradition wäre. Seit Amandas Tod war Spock bei ihm im Haus geblieben und hatte sich vorübergehend von seiner Forschungsarbeit beurlauben lassen. Er hatte ihn bei diversen Aufgaben unterstützt – beim Umgang mit Amandas Geburtstagsgästen, beim Zubereiten der Mahlzeiten sowie beim Verschieben von Sareks bevorstehenden Botschafterterminen –, aber noch wichtiger war wohl der beruhigende Einfluss, den Spocks Anwesenheit in dieser Zeit des drohenden Wahnsinns auf Sarek ausübte.
    Als Sarek das Land seiner Vorfahren verließ, ging Spock an seiner Seite. »Vater«, sagte er, »auch wenn die Tradition es verlangt, musst du nicht den ganzen Weg bis nach Hause zu Fuß zurücklegen.«
    »Das ist mir bewusst, mein Sohn«, erwiderte Sarek. »Ich mag meine emotionale Kontrolle verloren haben, jedoch nicht meine Logik.« Sie waren mittels eines öffentlichen Transporters von ShiKahr zum Ort der Zeremonie gereist und trugen für den Heimweg Rückrufgeräte bei sich. Der Rest der Familie war auf die gleiche Weise an- und abgereist.
    »Es ist ein langer Weg«, gab Spock zu bedenken. »Ich mache mir Sorgen

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