ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
wurde lediglich vom fahlen Schein der weit entfernten Sterne beleuchtet. Diese vierte von sieben »Welten« in dem künstlichen Sonnensystem entsprach in Umfang, Masse und Schwerkraft in etwa der Erde
.
Kirk war von den Sternenflottenarchiven aus hierhergekommen, die er zuvor gemeinsam mit Picards Echo im Nexus besucht hatte. Nachdem Kirk die sinnvollste Strategie zur Verhinderung der konvergierenden Zeitschleife entwickelt hatte, war er eher zufällig vom Beobachtungsdeck der
Enterprise
aus zu den Archiven gelangt, als er die Eigenschaften der Shuttles der
Enterprise-B
untersuchen wollte. Danach hatte er sich darauf vorbereitet, den Nexus zu verlassen. Ihm war nicht ganz klar gewesen, wie das funktionieren sollte, und Picard war es ähnlich gegangen. Es erschien jedoch logisch, anzunehmen, dass es eine Frage des Willens war, wie alles andere im Nexus auch. Er wusste zwar nichts über die physikalischen Eigenschaften des Nexus, doch er stellte ihn sich wie eine endlose schwarze Leinwand vor, auf die der Verstand seine eigene Realität malen konnte. Er hatte diese Bild vor Augen gehabt und sich plötzlich allein hier wiedergefunden, auf der riesigen leeren Oberfläche der vierten Welt der Otevrel
.
Die Besatzung der
Enterprise
war dieser umherziehenden, soziozentrischen Spezies zum ersten Mal während der Forschungsreise zur Wassermannformation begegnet. Damals war Kirk nicht so wie jetzt über die Oberfläche des Otevrel-»Planeten« spaziert – er, Pille und Scotty waren mit einem Shuttle vom Schiff aus hierhergereist –, doch wie er mittlerweile wusste, stimmten die Ereignisse im Nexus oft nur teilweise mit den entsprechenden Gegenstücken in der Realität überein. Darüber hinaus fiel Kirk auf, dass er dieses Mal auch keinen Raumanzug trug, wie es damals der Fall gewesen war, als sie das Shuttle bestiegen hatten. Stattdessen war er mit einem der alten Lebenserhaltungsgurte ausgestattet, die die Sternenflotte während des letzten Jahres seines ersten Kommandos entwickelt hatte. Die Gurte erschufen ein Kraftfeld um den Träger herum, das den Sauerstoffgehalt, die Temperatur und den Druck aufrechterhielt. Kirk genoss die größere Bewegungsfreiheit, die der Gurt dem sperrigen Raumanzug voraushatte. Leider wurden die Gurte nicht länger von der Sternenflotte benutzt, da man sich Sorgen wegen der Langzeitauswirkungen machte, die die Kraftfelder womöglich auf lebendes Gewebe haben könnten
.
Nun schaute Kirk auf das breite weiße Band um seine Taille hinab und bemerkte das sanfte gelbe Glühen des Kraftfelds, das um seinen Körper lag. Dabei fiel ihm auch etwas auf, über das er seit seiner Rückkehr in den Nexus nicht weiter nachgedacht hatte: Seine Uniform war noch immer mit dem Staub von Veridian III beschmutzt und wies nach wie vor Risse und Blutflecke auf seinem weißen Rollkragenpullover und der roten Weste auf. Er erinnerte sich daran, gefallen zu sein, nachdem er in den Besitz von Sorans Fernbedienung gelangt war, mit der sich der Tarnmechanismus der Waffe bedienen ließ. Er hatte sich an die Überreste der abstürzenden Brücke geklammert und war, nachdem er auf dem Boden aufgeschlagen war, von den Trümmern begraben worden. In jenem Moment war ihm deutlicher als jemals zuvor klar gewesen, dass sein Leben in wenigen Sekunden ein Ende finden würde
.
Doch dann hatte ihn das herannahende Energieband wieder in den Nexus gezogen – wo Zeit nicht von Bedeutung war. Die letzten Sekunden seines Lebens hatten niemals stattgefunden, genauso wenig wie sein Tod. Doch er wusste auch, dass sein Dasein im Nexus geistiger und nicht körperlicher Natur war. Denn auch wenn die Zeit keinen Einfluss mehr auf ihn ausübte, hätten ihn die Verletzungen, die er auf Veridian III erlitten hatte, vollkommen handlungsunfähig machen müssen
.
Aber was wird geschehen, wenn ich den Nexus verlasse?,
fragte sich Kirk. Die Antwort war offensichtlich: Zurück im physischen Universum würde er nur Sekunden nach seiner Rückkehr seinen Verletzungen erliegen
.
Kirk überdachte sein Dilemma. Er sah absolut keinen Weg, die Schockwelle aufzuhalten, ohne den Nexus zu verlassen. Genauso wenig konnte er eine Möglichkeit finden, in das physische Universum zurückzukehren, ohne zu sterben. Selbst wenn er direkt vor McCoy in der Krankenstation auftauchen und ihm befehlen würde, ihn sofort in ein Stasisfeld zu bringen, und selbst wenn es McCoy gelingen würde, seine Verletzungen zu heilen, könnte dies allzu leicht die Zeitlinie
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