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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanne Hipp
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Kapitel 1
    Manchmal gab es Tage in ihrem Leben, an denen ihr einfach alles gelang, und dieser Tag gehörte eindeutig dazu. Sie würde ihn im Kalender ankreuzen und ihn dankbar in Ehren halten, nahm sie sich vor. Alex hatte ihren Arbeitsvertrag unter Dach und Fach und war schon wieder auf dem Heimweg. Was hatte sie doch für ein Glück!
    Unbändige Freude stieg in ihr auf. Noch nie war sie so problemlos zu einer neuen Stelle gekommen, und dann auch noch zu ihrem Traumjob! Sie drückte sich genießerisch in ihren Sportschalensitz und juchzte einen leisen, unterdrückten Freudenschrei.
    Ihr Leben würde sich mit dem heutigen Tag verändern, zum Positiven. Jetzt konnte sie Kontakt mit ihrer Maklerin aufnehmen, konnte umziehen, denn sie hatte den Job, mit dem das Sauerland gelockt hatte. Vielleicht eine kleine Umstellung für jemanden, der in Bochum groß geworden war, aber es gefiel ihr hier.
    Alex ließ ihren Blick über die Felder schweifen. Jetzt würde es mit jedem Tag wieder grüner werden. Es war erst Mitte März, aber die Sonnenstrahlen hatten bereits die Kraft eines Sommertages. Der Himmel über ihr erstrahlte in einem kräftigen Blau, durchzogen von einigen wenigen Schönwetterwolken.
    Da weit und breit kein anderer Autofahrer unterwegs war, konnte sie es sich erlauben, ihre Geschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer zu drosseln, um das Dach ihres Boxters zu öffnen. Sie drückte auf einen Knopf an ihrem Armaturenbrett, innerhalb weniger Sekunden faltete sich das Stoffdach zusammen und versenkte sich im Kofferraum. Die Heckklappe schloss sich wieder, mit einem leisen Geräusch.
    Die Gerüche des Frühlings strömten vielversprechend auf sie ein. Herrlich.
    Sie fuhr gerade in eine enge Kurve, als sie zum Bremsen gezwungen war. So ein armes Schwein schob sein Motorrad aus der gefährlichen Enge bis zur nächsten Einmündung eines Feldweges. Alex verringerte ihr Tempo und fuhr rechts ran. Vielleicht konnte sie ihm ja etwas helfen.
    Sie schaltete das Warnblinklicht an und wartete auf den Fahrer mit seiner Maschine.
    Es dauerte nicht lange, bis er sie erschöpft erreichte und sein Motorrad auf den Seitenständer abstellte. Sie musterte es interessiert.
    Es war eine Chopper, ein gemütliches Motorrad mit niedriger Sitzposition und hohem Lenker, wie geschaffen zum entspannten Touren. Aber natürlich nicht zum Schieben. Sie konnte den Frust des Fahrers durchaus nachempfinden.
    „Was ist los? Ist Ihnen der Sprit ausgegangen?“, rief sie ihm entgegen, stieg aus und ging auf ihn zu.
    Er nahm den Helm ab. „So ein Scheiß-Moped!“ Auch wenn die Stimme vor sich hin schimpfte, sie hatte einen angenehmen Klang. Aber vielleicht empfand Alex das auch nur so, weil es eindeutig eine weibliche Stimme war. Und einer sehr attraktiven Frau gehörte, stelle sie mit einem verblüfften Blick fest. Gerade strich sie sich mit einer fahrigen Bewegung über ihre kurzen, glänzenden blonden Haare.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, wiederholte Alex ihre Frage. Es war kein leeres Angebot – schließlich war sie selbst lange Jahre Motorrad gefahren.
    Auch aus unmittelbarer Nähe sah die Fremde sehr anziehend aus. Ihre Deckhaare waren länger gelassen, nur an den Seiten und im Nacken zentimeterkurz geschnitten. Ihr Friseur verstand eindeutig etwas von seinem Handwerk. Es betonte in besonderer Weise die schöne Kopfform der Fahrerin. Ihre Ohren wiesen mehrere Ringe und Stecker auf. Auch ihr Nasenflügel war gepierct und mit einem dezenten Ring verziert, was ihr sehr gut stand.
    Sie schien Alex gar nicht recht zu bemerken, auch nicht, als sie direkt neben ihr stand. Sie starrte nur auf die Chopper, sagte mehr zu sich selbst als zu ihr: „Sprit ist doch drin, der Tank ist gut halbvoll.“ Wie zur Bestätigung saß sie wieder auf und bewegte die Maschine zwischen ihren Beinen hin und her. Es waren deutliche Gluckergeräusche aus dem Tank zu hören. An mangelndem Benzin konnte die Panne also nicht liegen.
    Alex grinste. Sie konnte sich bereits denken, was das Problem war. „Das ist nicht Ihr eigenes Motorrad, nicht wahr?“, versuchte sie ein Gespräch zu beginnen.
    „Nein.“ Die Antwort kam nur widerwillig und der Tonfall sagte soviel wie: Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.
    Aber Alex ließ sich nicht so schnell abweisen, nicht bei dieser Frau. „Und Sie haben sie zum ersten Mal ausgeliehen?“
    „Ja, Mann“, brachte die Fahrerin gerade so heraus, ungeachtet der Tatsache, dass es eine Frau war, die mit ihr sprach.
    Vielleicht hatte es eine

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