ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
fort. »Tatsächlich genieße ich meinen Ruhestand. Jetzt kann ich mich endlich mal ein paar Dingen widmen, für die zuvor nie Zeit gewesen ist.«
»Zum Beispiel?«, wollte Sinclair-Alexander wissen.
Kirk zuckte mit den Schultern. »Ich habe endlich mal Zeit zum Lesen … Reite öfters aus … Ich war zum Tauchen in den Alandros-Höhlen … Ich …«
»In den Alandros-Höhlen«, unterbrach ihn Sinclair-Alexander erstaunt. »Das ist aber etwas anspruchsvoller als Reiten oder Lesen.«
»Und auch etwas, das die Sternenflotte nicht gutheißt, besonders bei einem Captain auf Landurlaub«, erklärte er. »Deshalb komme ich jetzt endlich mal dazu.«
Sinclair-Alexander schüttelte den Kopf, und ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Unglauben und Anerkennung. »Nun, du musst mir unbedingt davon und von deinen anderen Abenteuern erzählen, wenn du zum Essen kommst«, sagte sie. »Leider muss ich in ein paar Minuten zu einer Besprechung, deshalb sollte ich dir jetzt wohl erklären, wieso ich dich hergebeten habe.«
Er rechnete immer noch fest damit, dass seine alte Freundin ihn zur Rückkehr in den aktiven Dienst überreden wollte. »Ich traue mich gar nicht, zu fragen«, meinte er.
»Aus diesem Grund hast du wohl auch zweimal Captain Strnods Einladung ausgeschlagen«, sagte Sinclair-Alexander. »Ich weiß es zu schätzen, dass du meiner Einladung gefolgt bist.«
»Wie hätte ich das ablehnen können?«, erwiderte Kirk mit einer Leichtigkeit, die er jedoch nicht in seinem Inneren fühlte. »Also, worum geht es?«
»Jim, wir nehmen in der kommenden Woche ein neues Schiff der
Excelsior
-Klasse in Betrieb, mit einem neuen Captain und einer jungen Mannschaft an Bord«, erklärte sie. »Wir schicken das Schiff auf eine Forschungsmission, und es wird
Enterprise
heißen.«
Einen kurzen Moment lang war Kirk über diese Ankündigung verärgert, doch dann keimte ein Gefühl des Stolzes in ihm auf. »Es freut mich, dass der Name beibehalten wird.«
»Das dachte ich mir schon«, sagte Sinclair-Alexander. »Aufgrund des Namens hat man vorgeschlagen, dich zu fragen, ob du deine Uniform ein letztes Mal hervorholen und als Ehrengast beim Jungfernflug dabei sein würdest. Du könntest das Schiff taufen, vielleicht sogar an Bord gehen, um einen kleinen Rundflug durch das Sonnensystem zu machen.«
»Madge«, sagte Kirk. Obwohl sie ihn nicht darum gebeten hatte, zur Sternenflotte zurückzukehren, fühlte er sich trotzdem unwohl bei dem Gedanken, auch nur am Rande mit diesen Dingen zu tun zu haben.
»Ich weiß, ich weiß«, erwiderte Sinclair-Alexander und hielt ihre Hände hoch, als wollte sie sich seinem Widerstand ergeben. »Wenn es nach mir ginge, würde ich dich gar nicht erst darum bitten. Doch du weißt genauso gut wie ich, dass das Ansehen der Sternenflotte ziemlich gelitten hat, als herauskam, dass auch einige von unseren Leuten in die Verschwörung verwickelt waren, die Kanzler Gorkons und Präsident Ra-ghoratreiis Ermordung zum Ziel hatte.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf, und Kirk verstand die Geste. So sehr er die Klingonen seit dem Tod seines Sohnes auch verachtete, wollte selbst er nicht, dass es zu einem Krieg mit dem Imperium kam. »Man geht davon aus, dass die Sternenflotte die positive Publicity, die wir durch deine Anwesenheit beim Jungfernflug der neuen
Enterprise
gewinnen würden, durchaus gebrauchen kann. Du genießt nach deinen vielen Heldentaten nicht nur auf der Erde, sondern auch im restlichen Föderationsraum einen hohen Bekanntheitsgrad.«
»Noch ein Grund dafür, dass ich die Sternenflotte verlassen habe«, sagte Kirk. »Frieden, Ruhe und Anonymität.«
»Ich weiß, dass es viel verlangt ist«, erklärte Sinclair-Alexander. »Doch die setzen mich ganz schön unter Druck. Ich soll dich auf jeden Fall für diese Sache gewinnen.« Kirk fragte sich, wer überhaupt in der Lage war, sie unter Druck zu setzen. Es hörte sich nicht nach etwas an, das Stabschef Smillie tun würde, und nur wenige andere Admirals befanden sich in der Position, Sinclair-Alexander zu etwas zu drängen. »Ehrlich gesagt könnte ich den Druck problemlos aushalten«, fuhr sie fort, »doch ich bin der Meinung, dass sie recht haben. Ich denke, deine Anwesenheit würde wesentlich dazu beitragen, das Ansehen der Sternenflotte in der Öffentlichkeit zu verbessern.«
»Ich weiß nicht genau«, entgegnete Kirk. Aufgrund ihrer Freundschaft war er zwar geneigt, Sinclair-Alexanders Bitte nachzukommen, doch er hatte wirklich keine Lust
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