Stacee's Soldat (German Edition)
Bist du in Gedanken bei uns oder deinem Freund?“, neckte mich An.
„ Bei euch.“, antwortete ich aus meinen Gedanken gerissen. Verlegen errötete ich.
„ Alles in Ordnung mit Andy?“, fragte Tom.
„ Ja. Er hat mir nur nicht mehr geschrieben.“
„ Seit wann? Gestern?“, neckte mich der Texaner.
„ Nein! Seit einer Woche. Er meinte nur, dass er bald kommen würde.“
„ Verdächtig, verdächtig.“, sagte Annie grinsend.
Immerhin hatte sie ihren Humor wiedergefunden, nachdem Gavin um Weihnachten herum mit ihr Schluss gemacht hatte. Und wenn man ihre mit Toms verschlungenen Hände betrachtete, ahnte man auch warum.
„ Hey, Tom. Wie hast du sie...?“, flüsterte ich leise.
„ Wenn ich um ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte? Vielen Dank. Henry, reichen Sie das bitte einmal herum. Das hier ist Ihre Hausaufgabe über die Ferien. Am ersten Tag zurück möchte ich alle Arbeiten auf meinem Schreibtisch sehen. Verstanden? Gut.“, unterbrach mich Professor Schmidt.
Ein Stapel Zettel machte die Runde, doch niemand schenkte der Aufgabe viel Aufmerksamkeit. Alle starrten gespannt nach vorne.
Mit dem Beamer projizierte Professor Schmidt die Notentabelle an die Wand.
„ Das sind Ihre Noten für die Partnerarbeit. Sicher fragen Sie sich schon, was der Preis für den besten Artikel ist. Nun, zuvor wollte ich Ihnen einige Artikel zur Analyse mitgeben. Die besten drei sind die folgenden: 'Eine neue Perspektive', 'Auslaufmodell Liebe?' und 'Was du isst, bist du.'“, erklärte Professor Schmidt.
Annie, die neben mir saß, zerquetschte meine Hand beinahe.
Unsere beiden Artikel sind unter den ersten drei!
Professor Schmidt wechselte die Folie, so dass nun das Cover eines Magazins zu sehen war.
Ich erstarrte.
Oh.mein.Gott!
Brandon griff nach meiner Hand und drückte sie fest, genau wie Annie. Es war das Foto von Joey, der neben der Tür darauf wartete, dass sein verstorbenes Herrchen wieder kommen würde.
„ Gewonnen haben: Stacee Alexandersson und Brandon Shaw mit ihrem Artikel 'Eine neue Perspektive'. Dieser Artikel wird in der morgigen Ausgabe erscheinen und überall käuflich erhältlich sein! Herzlichen Glückwunsch!“, verkündete sie über den allgemeinen Tumult hinweg.
Immer noch konnte ich mich nicht regen. So fühlte es sich also an, wenn man sich einen Traum erfüllte.
„ Ich freue mich, Ihnen sagen zu können, dass der Verlag vor der Veröffentlichung nicht wusste, wer die Autoren der jeweiligen Artikel waren. Dennoch stiftet der Verlag allen Anwesenden eine Ausgabe des Magazins! Genießen Sie Ihre Sommerferien!“
Lesh hakte sich bei mir ein, als wir uns in der großen Eingangshalle begegneten.
Sie grinste von einem Ohr zum anderen, glücklich, dass die Sommerferien jetzt endlich anfangen würden.
Ich strahlte ebenfalls, denn in ein paar Tagen schon würde Andy hier sein.
„ Und? Habt ihr gewonnen?“, fragte sie verschmitzt grinsend.
Brandon, der unter anderem neben uns herging, antwortete ihr: „Sie hat einen Schock bekommen, glaube ich. Hier, das ist das Cover. Beantwortet das deine Frage?“ Er reichte ihr das Magazin, auf dessen Front dieses unglaublich emotionale Foto von Joey prangte.
Stürmisch umarmte sie mich. „Herzlichen Glückwunsch! Das ist ja wunderbar!“, rief Lee überrascht.
„ Danke! Ich kann es immer noch nicht fassen!“, erwiderte ich aufgedreht. Es war schlimmer als Neunjährige auf Zucker.
„ Ich auch nicht!“, meinte Annie und hakte sich auf der anderen Seite ein. „Aber ich muss zugeben, dieser Artikel war echt super! Und sehr rührend.“
„ Wer kann auch schon gegen so ein wunderschönes Foto anstinken?“, meinte Tom gespielt beleidigt. Sein Akzent wurde immer breiter, je mehr er sich aufregte.
„ Bist du bereit für eine kleine Pause, Stace?“, erkundigte sich Lesh leise bei mir.
„ Na klar ist sie das! Aber wahrscheinlich wird das nicht so wirklich erholsam...“, sagte Annie lachend. Ich boxte ihr spielerisch gegen den Arm.
„ Hey! Dein Soldat wird endlich wieder Zuhause sein und dann auch noch in deiner Nähe! Ich glaube kaum, dass du viel Ruhe bekommst, wenn du weißt was ich meine.“ Sie lachte und ich seufzte.
Mir kam der Anruf wieder in den Sinn. Er hatte nur mit mir persönlich reden wollen, über das was ich ihm sagen wollte...
Wir gingen durch die offen stehende Eingangstür, vor der sich schon etliche Menschen versammelt hatten, um die Ferien zu feiern. Aber eine kleine Lücke hatten sie dennoch respektvoll frei
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