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Stadt aus Sand (German Edition)

Stadt aus Sand (German Edition)

Titel: Stadt aus Sand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario , Enzo d'Alò , Gaston Kaboré
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weder etwas hören noch sehen können.
    Da waren auch ein Fischhändler, der auf einem Auge blind war, und ein Händler, der Kaffee in bunten Glasampullen von seinem Wagen herab verkaufte, den ein Nashorn mit einem goldenen Horn zog.
    Und ein Falke saß auf einem hohen Zweig, und auch ein beinahe kahler Schakal hatte es trotz seiner zittrigen Knochen noch geschafft, auf einen erhöhten Platz zu klettern, von dem er alles mitbekam.
    An diesem Abend, als der Geschichtensänger sein Lied sang, waren wirklich alle gekommen.
    Und das Lied begann so: Sie trafen sich nachts …
    Es erzählte von einem langen Kampf gegen einen Mann namens Sanagò, der die Träume der Menschen mit Sand auslöschte. Einem Kampf, der so vergeblich, verrückt und unmöglich erschien, dass ihn nur unwissende Kinder und alte Menschen, die noch träumen konnten, vorbereiten und entscheiden konnten.
    Während in dieser Nacht immer neue Sterne am Himmel erschienen, hörten die Menschen dem alten Griot mit weit offenen Mündern zu. Die Kinder schliefen und träumten, und die Tiere wachten darüber, dass alles so war, wie es sein sollte … Der Baobab wartete schweigend auf das Ende des Liedes.
    Auf dieses Schweigen hatte er sich ein ganzes Jahr vorbereitet.
    Und als der alte Geschichtensänger seine letzten Töne verklingen ließ, begann der Baum zu blühen.
    Seine weißen Blüten raschelten in der Dunkelheit und öffneten sich voll mit süßem Nektar. Und aus der Ebene oder vielleicht sogar vom Himmel herab flogen plötzlich zehn, hundert, nein tausend Fledermäuse herbei, die den Baum mit ihren rauschenden Flügeln einhüllten.
    Unter ihnen war eine weiße Fledermaus.«

    Das war die Geschichte, warum sich die alte Griot -Frau Weiße Fledermaus nennen ließ.
    Und wenn sie jemand fragte, ob es wirklich stimmte, dass in dieser Nacht die Seele des alten Matuké ihren Körper verlassen habe, oder wenn einer wissen wollte, ob sie dabei gewesen sei, um seine Geschichte zu hören, strich die alte Frau kokett ihre Haare beiseite, ließ dabei ihre beiden Armreifen aus Kupfer und den Tellit -Ring mit dem Wüstenstein klirren und zeigte allen ihre großen Ohren, als sei dies die Antwort darauf.

GLOSSAR
    Akra , Gemüsebällchen aus scharfen weißen Bohnen, die mit Zwiebeln, Tomaten und Paprika serviert werden.
    Alama Sona , Grußformel der Dogon
    Algaita , kleines, hell klingendes Doppelrohrblasinstrument
    Amma , die Gottheit, die nach dem Glauben der Dogon die Welt erschaffen hat, indem sie mit ihrem Wort die Grundelemente miteinander vermischt hat. Amma hat die Zwillinge Nommo geschaffen.
    Balafon oder Balaphon , Percussion-Instrument, das dem Vibraphon ähnelt und aus Holzklangstäben über hohlen Kalebassen besteht, die als Resonanzkörper dienen.
    Baobab , heiliger Baum Afrikas, auch Affenbrotbaum genannt. Diese riesige Pflanze ist in der Lage, im Inneren ihres Stammes bis zu hundertvierzigtausend Liter Wasser zu speichern. Sie kann sehr alt werden, sogar bis zu mehreren hundert Jahren. Ihr Name kommt aus dem Senegalesischen und bedeutet tausendjähriger Baum . Ursprünglich stammt der Baobab aus Madagaskar.
    Baruba , Trommel aus leeren Kürbissen und Rinderfellen, auch bekannt als Frauenbauch.
    Binu sind in der Sprache der Dogon die Geister ihrer Ahnen, um die ein umfangreicher Kult mit Totems und heiligen Orten entstanden ist. Sie sind im Besitz des Urwissens und sorgen für die Verbindung zwischen Menschen und Tieren.
    Bororo ( die sich nicht waschen und in der Macchia leben ), ein Unterstamm der Fulani, der sich selbst den Namen Wodâabe gegeben hat. Sie sind eines der letzten Nomadenvölker Afrikas, ja der Welt überhaupt. Eines ihrer Kennzeichen ist die rituelle Gesichtsbemalung mit Farben und Mustern, vor allem anlässlich des Gerewol oder auch Festes der Schönheit , das jedes Jahr im September stattfindet.
    Boubou , französisches Wort für den Wolof-Ausdruck Mbube , weites Gewand für Männer wie Frauen, das in Westafrika getragen wird. Es wird aus einem großen Quadrat Stoff ?in verschiedenen Längen hergestellt, oft reicht es bis zum Boden. Es hat keinen Kragen – manchmal auch keine Ärmel – und wird über den Hosen oder dem Rock getragen.
    Brousse , französisches Wort für einen nicht kultivierten, wilden oder einfach nur unbebauten Landstrich. In der Gegend unterhalb der Sahara ist sie gekennzeichnet von Grasstreifen, Gestrüpp und wenigen Bäumen. Die Bewohner dieser Region werden Broussard genannt.
    Calao oder auch Nashornvogel,

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