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Stadtfeind Nr.1

Stadtfeind Nr.1

Titel: Stadtfeind Nr.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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lauten, hemmungslosen, leidenschaftlichen, schmutzigen Sex, mit einem heftigen Drang, der bei unserer früheren Wiedervereinigung fehlte. Wayne ist fort, und damit meine letzte Ausrede, noch länger in Falls zu bleiben, und es ist, als würden wir versuchen, all die Fragen und Zweifel, die uns bis jetzt begleitet haben, einfach hinter uns zu lassen und stattdessen durch Vögeln zu einem neuen Verständnis unserer Situation zu kommen. Es klappt nicht, da Sex für Leute in unserer Lage eher eine Frage als eine Antwort ist, aber wir sind trotzdem mit großem Eifer bei der Sache. Wenn wir weiterhin ahnungslos bleiben, wüsste ich nicht, wie man besser ahnungslos sein könnte.
    Nach unserer dritten Runde fällt Carly in einen tiefen Schlaf, und ich schlüpfe in Jeans und T-Shirt und gehe nach unten, um dem Regen zuzusehen. Mein Körper ist noch herrlich wund von unserer gemeinsamen Verausgabung, und ich bin erschöpft, aber gleichzeitig seltsam gestärkt. Das Ding, das die ganze Zeit in mir geknackst hatte, seit ich nach Falls gekommen war, ist schließlich zersprungen, als Wayne gestorben ist, und jetzt spüre ich die ersten, vagen Regungen von etwas Neuem, das an seiner Stelle entsteht, ebenso zerbrechlich, aber noch unberührt. Ich ziehe mir einen Klappstuhl auf die Veranda und sehe zu, wie sich der Regen allmählich in einem dichten, nassen Nebel verliert, der in dicken Vorhängen um die Verandalichter hängt. Der verhangene Mond verleiht der Nacht ein gespenstisches Aussehen, und ich stelle mir vor, wie Waynes Geist irgendwo in dem Nebel vor mir schwebt, unsichtbar und leicht wie Luft. »Hey, Mann«, sage ich, »wie ist es denn so auf der anderen Seite?« Das einsame Heulen eines Nachbarhundes ist die einzige Antwort, die ich bekomme, aber es tut trotzdem gut, mit Wayne zu sprechen.
    Kurze Zeit später schwingt die Haustür auf, und Carly taucht auf, in ein paar alten Pullis, die sie gefunden haben muss, indem sie in meinen Schubladen gewühlt hat. Ihr Haar ist noch wirr und ihr Blick schläfrig, aber im matten Schimmer des Verandalichts sieht sie trotzdem hinreißend aus. »Hey«, sagt sie.
    »Hey.«
    Sie nimmt sich einen zweiten Klappstuhl von der Wand und setzt sich neben mich, zieht die Knie zur Brust hoch und sieht in den Regen hinaus, mit unergründlicher Miene. Ich strecke eine Hand nach ihrer aus und halte sie fest in meinen beiden Händen. Eine Zeit lang sitzen wir schweigend da und lauschen auf das Atmen des jeweils anderen. »Joe«, sagt sie, »das ist doch verrückt. Ich meine, werden wir das wirklich versuchen?«
    »Ich will es«, sage ich, und mir wird bewusst, wie sehr das stimmt. »Ich bin immer noch in dich verliebt.«
    Sie sieht mich scharf an. »Ich bin im Augenblick noch nicht so weit, das von dir zu hören. Ich weiß nicht, ob ich es je sein werde.«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Das spielt keine Rolle. Ich bin nicht mehr dieselbe, die ich einmal war. Ich bin verkorkst.« Ich sehe sie von der Seite an. »Das bin ich wirklich«, sagt sie. »Du hast noch nicht einmal an der Oberfläche gekratzt.«
    »Ich finde, die meisten Leute, die es wert sind, dass man sie kennt, sind auf die eine oder andere Weise verkorkst. Sieh zum Beispiel mich an.«
    Sie lächelt traurig und berührt zärtlich mein Gesicht. »Es wird niemals klappen.«
    »Ich bitte dich«, sage ich. »Was ist denn das Schlimmste, was passieren könnte?«
    Am Straßenrand genau vor dem Haus geht mein Mercedes krachend in Flammen auf.
    Die erschütternde Kraft der Explosion wirft uns beide nach hinten, und wir fallen auf den Rücken, als die Stühle unter uns zusammenklappen. Oben im ersten Stock zerspringt mein Zimmerfenster, um nie wieder ahnungslose Tauben vom Himmel herunterzuholen. Als wir uns auf die Knie hochrappeln, sehen wir, dass sich der Wagen in einen leuchtenden Feuerball verwandelt hat, mit Flammen, die gut sieben Meter in den Himmel hochschlagen. Autoalarmanlagen fangen an zu heulen, und überall im Block gehen Lichter an. Die Hitze des Feuers leckt begierig an unseren Gesichtern, und wir reißen die Arme in derselben schützenden Geste hoch, während wir in verblüfftem Schweigen zusehen, wie der Wagen verbrennt. Auf dem Rasen sind ein paar Exemplare von Bush Falls in Brand gesetzt worden und flackern in vereinzelten kleinen Feuern vor sich hin.
    »Was zum Teufel war das?«, sagt Carly mit deutlich erhobener Stimme, um sich über das Dröhnen der Flammen verständlich zu machen.
    »Sean«, sage ich ungläubig. »Er hat

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