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Stadtgeschichten - 01 - Stadtgeschichten

Stadtgeschichten - 01 - Stadtgeschichten

Titel: Stadtgeschichten - 01 - Stadtgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Armistead Maupin
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sicher.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Beauchamp … Ich glaube, ich vertraue dir nicht.«
    »Ach du meine Güte!«
    »Ich weiß, daß DeDe dir nicht vertrauen kann. Warum sollte ich es dann tun?«
    »Das ist doch nicht das gleiche.«
    »Und oh es das gleiche ist. Sie leidet genauso wie du und ich.«
    »Kannst du mir mal sagen, was der ganze Zirkus wegen DeDe soll? Was hat DeDe mit unserer …«
    »Sie ist schwanger, Beauchamp.«
    Schweigen.
    »Sie ist meine Patientin.«
    »Hurerei, verdammte.«
    »Ich dachte, die wäre dein Privileg?«
    »O Gott.«
    »Stimmt, warum sollte man ihn nicht auch in Betracht ziehen?«
    »Wie kannst du darüber bloß Späße machen, Jon?«
    »Es sind nicht meine Späße, Beauchamp. Es sind deine. Und ich werde dabei nicht mitmachen.«
     
    Das Essen kam. Sie sagten beide kein Wort, bis der Kellner wieder weg war.
    »Ich möchte mich aber weiter mit dir treffen, Jon.«
    »Das ist typisch.«
    »Im Club gibt’s Heiligabend eine Party.«
    »Heiligabend habe ich schon etwas vor.« Jon schob seinen Stuhl zurück, stand auf und legte einen Zehn-Dollar-Schein auf den Tisch. »Ich habe keinen Hunger. Betrachte dich als eingeladen.«
    Beauchamp hielt ihn am Handgelenk fest. »Verdammt, warte doch mal! Hast du DeDe was von uns erzählt?«
    »Laß mich los.«
    »Ich will es wissen!«
    Jon riß sich los und rückte seine Krawatte zurecht. »Sie ist sehr lieb«, sagte er. »Sie hätte einen Besseren verdient als ausgerechnet dich.«
Mit einem Fuß über dem Abgrund
    Die Krämpfe hatten wieder eingesetzt.
    Edgar stand vom Schreibtisch auf und streckte langsam seine Arme nach vorne. Er bog sie vom Körper weg wie ein erschöpfter Fahnenschwinger.
    Er wiederholte die Übung vier- oder fünfmal, bis ihm klar wurde, daß sie nicht funktionierte. Dann stellte er sich vor den Spiegel im Waschraum seines Büros. Sein Gesicht war wachsweiß.
    Chronische Pyelonephritis. Eine gleichzeitige Entzündung von Nieren und Nierenbecken. Die Giftstoffe in seinem Körper wurden nicht abgebaut, bis dann eines Tages … eine akute Perikarditis sein Herz zum Stillstand bringen würde.
    Hochtrabende Fachausdrücke für kaputte Nieren.
     
    Mary Ann meldete sich über die Gegensprechanlage. »Mildred hat aus der Produktion angerufen. Sie möchte mit Ihnen über den Botenjungen sprechen.«
    »Um Gottes willen! Können Sie mir die alte Krähe nicht so lange vom Hals halten, bis …«
    »Tut mir leid, Mr. Halcyon. Sie war ganz außer sich, und ich wußte nicht, was ich …«
    »Hat er ihr wieder den Vogel gezeigt?«
    Mary Ann kicherte. »Sie werden es nicht glauben, wenn ich es Ihnen erzähle.«
    »Spannen Sie mich nicht auf die Folter.«
    »Sie hat ihn am Kopierer erwischt. Er hat seine … Männlichkeit kopiert.«
    »Was!«
    »Mildred ist heute früher dagewesen als normal, und da hat sie ihn erwischt, wie er gerade auf dem Kopierer gesessen hat … mit runtergelassenen Hosen.«
    Edgar mußte lachen. Er lachte so heftig, daß er einen Hustenanfall bekam.
    »Fehlt Ihnen was, Mr. Halcyon?«
    »Das ist die lustigste … aberwitzigste Geschichte, die ich … Was wollte er denn mit den Kopien?«
    Jetzt prustete Mary Ann los. »Er hat … er hat das schon seit Wochen gemacht, Mr. Halcyon.« Sie machte eine Pause, um sich wieder zu fassen. »In der Produktion hat man ihn nur noch den Kopierblitzer genannt, aber niemand hat gewußt, wer es war. Mildred hat …« Sie kicherte los und verlor erneut die Fassung.
    »Was war mit Mildred?« Du meine Güte, dachte er. Träume ich, oder tratsche ich tatsächlich mit meiner Sekretärin?
    »Mildred hat die ganze Zeit gedacht, daß es jemand aus dem Entwurf …«
    »Mhmm. Lauter Perverse.«
    »Jedenfalls … hat er immer eine Unmenge Kopien gemacht und sie dann jeden Morgen in die Schreibtische der Sekretärinnen gelegt … Bis Mildred dahintergekommen ist.«
    »Na, damit ist er im ganzen Haus sicher der einzige, der sich bei seiner Werbung an die Realität hält!«
    »Na ja, nicht ganz.«
    Edgar begann erneut zu lachen. »O Gott! Sagen Sie bloß, er …«
    »Ja, Sir. Er hat mit dem Vergrößerer gearbeitet.«
     
    Frannie rief nach der Mittagspause an. Sie klang gereizt.
    »Edgar, ich möchte, daß du gegen diese Leute bei Macy’s etwas unternimmst.«
    »Was ist es denn diesmal?«
    »Noch nie, Edgar … noch nie in meinem ganzen Leben … bin ich so gedemütigt worden …«
    »Frannie …«
    »Ich bin heute vormittag zu Loehmann’s gefahren, draußen in Westlake …«
    »Hast du nicht

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