Stählerne Jäger.
nicht meine Stellung und macht mich zu einem Ziel? Soll ich als Erster schießen, wenn er bewaffnet ist? Was ist, wenn er weitere Bomben oder sogar Handgranaten hat?
Die kugelsichere Weste, die er unter seinem Uniformhemd trug, erschien ihm längst nicht mehr so schützend dick wie vor einer halben Stunde.
Craig LaFortier hatte den Suchscheinwerfer seines Streifenwagens genau auf den Lieferanteneingang neben dem Lastwagen gerichtet, der hinter dem Komplex parkte. Er beleuchtete die drei bewaffneten Männer in schwarzen Overalls, die aus dem Gebäude gestürmt kamen und große stählerne Rollbehälter vor sich herschoben, in denen die Clubs ihre Tageseinnahmen aufbewahrten, wie LaFortier wusste. Er sah die Ladebordwand des Lastwagens hochgehen, bis sie sich auf Höhe der Laderampe befand.
Zwei weitere Bewaffnete standen auf der Ladefläche des Lastwagens bereit, um die Rollbehälter von der Ladebordwand zu ziehen.
»Fünf 211-Verdächtige auf der Laderampe hinter dem Komplex!«, rief LaFortier in sein Handfunkgerät. »Alle Verdächtigen 417 – Erbitte sofortige Verstärkung!« Er steckte sein Funkgerät in die Gürtelhalterung zurück, umklammerte seine Dienstwaffe mit beiden Händen, duckte sich hinter den rechten Kotflügel seines Streifenwagens und rief: »Halt, Polizei! Weg mit den Waffen! Sofort!«
Er erwartete nicht im Ernst, dass sie sich ergeben würden –
und sie taten es auch nicht. Sobald einer Anstalten machte, sein Gewehr von seiner Schulter gleiten zu lassen, eröffnete LaFortier das Feuer und gab auf jeden der fünf Bewaffneten auf der anderen Straßenseite je drei Schüsse ab.
Er sah sie zusammenzucken, als die Schüsse trafen, aber keiner ging zu Boden. Zwei der Männer zielten mit Sturmgewehren mit großen bananenförmigen Magazinen auf ihn. LaFortier rannte die J Street entlang zu einem geparkten Wagen, kauerte neben dem hinteren linken Kotflügel nieder und war dort wieder durch den Motor geschützt. Sekunden später eröffneten die Verdächtigen das Feuer. Sie durchsiebten den Streifenwagen, ließen die Windschutzscheibe zersplittern, zerschossen die beiden linken Reifen und hörten erst auf, als sie den Suchscheinwerfer ausgeschossen hatten.
»Schüsse abgegeben, Schüsse abgegeben!«, meldete LaFortier über Funk. »Gewehrfeuer von dem Lastwagen her, zwei Verdächtige mit Gewehren, vielleicht alle fünf mit Sturmgewehren.
Die Verdächtigen tragen auch Panzerwesten. Auf die Köpfe zielen, wiederhole, auf ihre Köpfe zielen!«
»Hau jetzt ab, Cargo!«, sagte Lamonts Stimme aus seinem Funkgerät. »Verschwinde nach Osten zur Seventh oder triff dich mit dem Wagen auf der Sixth. John Twelve und John Fourteen, John Twenty-One kommt in eure Richtung. Gebt ihm Feuerschutz.«
LaFortier wusste, dass auf der Seventh Street schon mehr Wagen standen, und wollte daher zur Sixth. »Hier John Twenty-One, ich bin auf der J nach Westen unterwegs.« Er zog das leergeschossene Magazin aus seiner SIG und schob sofort ein neues ein. Es wurde wirklich Zeit, dass er verschwand…
Im nächsten Augenblick tauchte der schlimmste Alptraum jedes Cops vor ihm auf: Ein einzelner Bewaffneter, der in einer schwarzen Rüstung zu stecken schien, kam mit schussbereit gehaltenem Sturmgewehr AK-47 aus der Gasse hinter dem Komplex auf die J Street marschiert. Als er noch zehn Meter von dem verlassenen Streifenwagen entfernt war, rief er »Tod allen Polizisten!« und durchsiebte das Fahrzeug mit einem langen Feuerstoß.
Dann marschierte er weiter und hielt sein Gewehr dabei halbhoch, um auf alles schießen zu können, was sich jenseits der geparkten Fahrzeuge bewegte. Sein Gang war selbstbewusst, keineswegs hastig, ganz ohne Bestreben, irgendwo Deckung zu finden – nicht viel anders als ein Passant auf einem Fußgängerübergang.
LaFortier ließ sein Funkgerät fallen, zielte und gab fünf Schüsse auf den Kopf des Kerls ab. Er wusste, dass er in Richtung Seventh Street schoss, auf der sich Lamont und andere befanden, aber das musste er riskieren – diesen Kerl musste er ausschalten.
Einer seiner Schüsse musste Fleisch getroffen haben, denn der Kerl ging zu Boden, und LaFortier hörte ihn über Funk »Achtung! Ich bin angeschossen! Ich bin angeschossen!« melden, während er sich seinen Hals hielt und in Richtung Gasse zurückzukriechen begann.
Aber den zweiten Mann sah LaFortier erst, als es zu spät war.
Er steckte den Kopf um eine Ecke des Gebäudekomplexes von Sacramento Live!, zielte mit einer auf der
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