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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Waffe ziehen? Warum? Bisher war nichts Bedrohliches zu sehen. Was war, wenn ein Obdachloser oder Betrunkener sich in die Passage verirrte ? Sollte er seine Deckung verlassen und ihn zum Weitergehen auffordern oder in Deckung bleiben und hoffen, dass er von selbst verschwinden würde? Und was war, wenn die bösen Kerle ausgerechnet in diesem Augenblick aus dem Gebäude auszubrechen versuchten?
    Oder wenn der angebliche Obdachlose einer von ihnen war?
    Lass den Blödsinn, Paul!, ermahnte er sich. Hör auf, dich mit endlosen Szenarien selbst zu verwirren. Bleib wachsam und pass einfach gut auf.
    Paul versuchte, die Fahrertür des Streifenwagens zu öffnen, aber sie war vorschriftsmäßig abgesperrt. Er sah, dass sich die Polizeiausführung einer Remington-Schrotflinte noch in ihrer elektrisch verriegelten Halterung am Instrumentenbrett befand, und merkte sich das für alle Falle – am Schlüsselbund hatte er auch Autoschlüssel, mit denen er die Türen und Kofferräume aller Streifenwagen aufsperren und somit diese Schrotflinte herausholen konnte. Dann suchte er Straße und K Street Mall ab und hielt Ausschau nach Fluchtwegen, Gefahrenpunkten und weiteren Deckungsmöglichkeiten. Deckung gab es hier nicht viel: einige Fahrbahnbegrenzungen aus Beton, ein paar Abfallbehälter aus dem gleichen Material und zwei Informationskioske. In der gesamten Einkaufspassage gab es nur wenige Verstecke.
    Jeden Augenblick musste Verstärkung eintreffen. Gut, denn hier würde bald etwas passieren.
    »Okay, ihr dort draußen!«, rief der Geschäftsführer aus dem Tresorraum im ersten Stock von Sacramento Live! »Wir kommen raus! Wir öffnen die Tür, die Wachleute werfen ihre Waffen raus, und wir sind dann unbewaffnet. Habt ihr mich gehört?
    Wir ergeben uns! Wir kommen…«
    Die Haftladung riss die vierhundert Kilogramm schwere Stahltür aus den Angeln und wirbelte sie durch den Tresorraum wie ein Tornado ein beliebiges Blatt. Einer der Wachmänner war auf der Stelle tot, weil die fliegende Tür ihn erschlug; der Körper eines zweiten Mannes wurde von der Wucht der Detonation zerfetzt. Der dritte Wachmann rappelte sich eben vom Fußboden auf und zielte dabei mit seiner Waffe auf die Eindringlinge, als er von einem Feuerstoß aus einem Sturmgewehr durchsiebt zusammenbrach.
    Der Major hatte seinen Helm jetzt geschlossen. Er hatte einen Raketenwerfer über der linken Schulter und war mit einem Sturmgewehr AK-74 mit Laservisier bewaffnet; in seinem kleinen Rucksack führte er weitere Munition mit. Er stürmte mit seiner schwer bewaffneten Leibwache und Mullins, dem treulosen Wachmann, in den verwüsteten Tresorraum.
    Der Geschäftsführer und seine drei Clubmanager kauerten mit blutenden Hand- und Gesichtsverletzungen und geplatzten Trommelfellen auf dem Boden. Der Major suchte den Raum ab.
    Keiner der Geldbehälter war mehr sichtbar – offenbar waren sie alle in den großen Tresor an der Rückwand des Raums gesperrt worden. Er riss sein Sturmgewehr hoch und zielte damit auf die vor ihm Kauernden. »Wer ist der Geschäftsführer?«, brüllte er.
    Mullins zeigte auf den Mann, der links außen neben einem der toten Wachmänner hockte. »Der da«, sagte er, weil er hoffte, den anderen armen Schweinen dadurch das Leben retten zu können.
    »Sie!«, sagte der Major mit lauter Stimme, die durch seine Gasmaske drang und von den vier Männern trotz ihrer geplatzten Trommelfelle gut verstanden wurde. »Sperren Sie den Tresor auf, sonst erschieße ich euch alle.«
    »Unmöglich«, behauptete der Geschäftsführer. »Der Tresor hat ein Zeitschloss, das sich erst morgen früh um neun Uhr öffnen lässt. Jeder Versuch, es vorher zu öffnen, löst Alarm aus, und der Tresor kann nicht…«
    »Lügner! Idiot!« Der Terrorist gab einen Feuerstoß aus seinem Sturmgewehr ab, der den Kopf eines Clubmanagers wie eine überreife Melone zerplatzen ließ. Der Geschäftsführer schrie auf, als er mit Blut und Gehirnmasse bespritzt wurde, und starrte dann entsetzt den grausig entstellten Kopf an.
    »Sperren Sie den Tresor auf, sonst erschieße ich einen Ihrer Angestellten nach dem anderen.«
    Der Geschäftsführer sprang sofort auf und tastete dabei nach seinem Schlüsselbund. Er steckte mit zitternden Fingern einen Schlüssel ins Kombinationsschloss, drehte ihn, stellte eine Zahlenkombination ein, drehte den Schlüssel nochmals, vervollständigte die Kombination und zog zuletzt die Tresortür auf.
    »Schweinehund! Sie haben das Leben eines Ihrer Leute geopfert, um

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