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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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besten Freunde ihn mit »Lohberger« anredeten; seine Mutter nannte ihn angeblich »Herr Lohberger«), dafür aber zahlreiche Tätowierungen - die allerdings von seiner Uniform vollständig verdeckt wurden. »Aber ich habe das Gefühl, daß wir vielleicht schon sehr bald mehr herausfinden werden. Ich habe nämlich eine der Maschinen getroffen .«
    »Ist nicht wahr«, ätzte Manfred, der von Lohbergers extrem männlicher Art angezogen und abgestoßen zugleich wurde -letzteres wohl vor allem deshalb, weil er fürchtete, ein paar Zähne oder mehr zu verlieren, sollte er auch nur versuchen, den Unteroffizier anzubaggern.
    »Doch.« In der Hitze des Gefechts merkte Lohberger nicht, was Manfred abzuziehen versuchte. »Die zweite Maschine von rechts hat eine Fahne gezogen .«
    »Ich will Ihre Worte nicht in Zweifel ziehen, aber ich habe keinen Rauch gesehen«, sagte Magnus vorsichtig.
    »Kein Rauch, Hauptmann. Die Fahne war hell, fast klar. Ich habe dem Schweinehund ein dickes Loch in den Tank geschossen !«
    Das war bei dem Kaliber von zehn Millimetern, über die das K 3 verfügte, durchaus möglich, aber es gab keine Chance mehr, weiter über die Sache zu diskutieren, denn aus der Richtung, in der die Tiefflieger verschwunden waren, war nun wieder das charakteristische Brummen der Motoren und Propeller zu vernehmen. Die Angreifer mußten einen großen Bogen geflogen haben und kehrten nun zurück, um ihren Auftrag abzuschließen.
    Lohberger hatte sich nicht getäuscht, denn es waren tatsächlich nur drei Flugzeuge, die den zweiten Angriff flogen. Und sie hielten sich diesmal deutlich höher, vermutlich um dem deutschen Gewehrfeuer zu entgehen. Offenbar ahnten die Piloten nicht, wie gefährlich eine solche Taktik war, da sie so natürlich deutlich länger im Zielgebiet der Raketen lagen.
    Die Soldaten des Sonderkommandos reagierten auch ohne Befehle so, wie ihr Kommandeur das von ihnen erwartete: Nur drei Mann richteten ihre Werfer in aller Ruhe auf die Angreifer aus, alle anderen lagen in Deckung, einige hielten weitere Raketen in Bereitschaft. Einmal auf ein Ziel ausgerichtet, erfaßten die hochmodernen Waffensysteme das spezifische Geräusch genau dieses Flugzeugs. Winzige Fertigungstoleranzen beim Bau von Motoren und Luftschrauben sorgten dafür, daß jeder der drei verbliebenen Jäger ein ganz klein wenig anders klang -für die Zielsuchköpfe. Ein Mensch hätte selbst unter größter Anstrengung keinen Unterschied im Geräusch der Maschinen erkannt.
    Drei Friedensengel II stiegen zischend auf, als die Jäger noch zu weit vom Lager entfernt waren, um ihre Bordwaffen einzusetzen. Da der Festtreibstoff der Raketen fast rauchfrei brannte, zogen sie keine Abgasfahne hinter sich her. Die unglücklichen Piloten sahen die kleinen Flugkörper erst, als es schon zu spät für sie war.
    Zwei der Jäger explodierten hoch am Himmel, dem dritten gelang noch ein Ausweichmanöver im allerletzten Augenblick. Wer immer in der Pilotenkanzel saß, er mußte verdammt gut sein. Doch es nutzte ihm nichts: Die Rakete flog einen engen Bogen und erwischte den Unglücklichen kaum mehr als eine Sekunde später. Auch das dritte Flugzeug verging in einem Feuerball hoch oben am roten Himmel.
    Die Waffensysteme aus dem Reich Thule hatten erledigt, wofür sie gebaut worden waren und was ihr Name verhieß: Sie hatten für Frieden am Himmel gesorgt.
    Am Boden allerdings ging es alles andere als friedlich zu, denn während die Trümmer der ersten beiden Angreifer noch vor den eigenen Linien zu Boden gingen, war die dritte Maschine über dem Lager explodiert, und ihre glühenden Trümmer schlugen jetzt überall zwischen den Männern aus Thule ein.
    Manfred warf sich kreischend zu Boden, als sich nur drei Meter neben ihm der schwere Motorblock des Jägers krachend in den Sand bohrte.
    Mit einem raschen Rundumblick stelle Magnus Wittmann fest, daß es keine weiteren ernsthaften Verletzungen gegeben hatte. Ein paar seiner Männer bluteten aus kleineren Schnittwunden, gerissen von herabstürzenden Aluminiumresten, aber das war nichts, was einen echten Soldaten Thules umgehauen hätte.
    Aus den Augenwinkeln registrierte er, daß Heinrich die Sanitäter herumscheuchte, so daß jede noch so kleine Wunde sofort versorgt wurde. Obwohl der Mann Zivilkleidung trug, wagte keiner der Uniformierten, seinem Kasernenhofton zu widersprechen.
    Der Hauptmann zog seinen Freund aus dem Sand und stellte ihn auf die Beine. »Du bist mir ein toller Reporter«, sagte er tadelnd.

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