Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines

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sich auf irgendwelche Diskussionen einzulassen. Er bewegte den Lauf des SG 98 in einer unmißverständlichen Art und Weise. Zögernd hob der andere die Arme und stand gleichzeitig auf.
    Er war ein großer, kräftiger Mann Ende 20, gutaussehend und intelligent. In den Soldatenkneipen von Thule hätte er jede Frau abschleppen können.
    Wieder sagte er etwas in seine fremden Sprache und deutete mit der erhobenen linken Hand auf seinen Gürtel, indem er sie am Gelenk anwinkelte und nur den Zeigefinger nach unten streckte.
    Lohberger sah, worauf der Finger deutete und glaubte, die Geste des Mannes zu verstehen. »Einverstanden«, sagte er, »aber mach gaaanz laaangsaaam !«
    Der andere schien zu verstehen, denn er senkte die linke Hand wie in Zeitlupe - die rechte hielt er weiter hoch über seinen Kopf - und griff mit Daumen und Zeigerfinger an das Pistolenholster an seinem Gürtel. Vorsichtig zog er die schwere Automatikpistole heraus, die sich darin befunden hatte, und warf sie ebenso vorsichtig vor Lohberger in den Sand.
    Der rief seine Kameraden herbei, hob die Pistole hoch und sah sie sich näher an. Das Modell war ihm völlig unbekannt - und er hatte sich immer etwas darauf eingebildet, jeden Typ Handfeuerwaffe zu kennen, der auf der Erde jemals hergestellt worden war. Aber die in das Metall der Waffe gestanzten fremdartigen Schriftzeichen überzeugten ihn davon, daß dieses Exemplar nicht vom Heimatplaneten der Menschen stammte.
    Lohbergers Männer waren heran und staunten nicht schlecht über den fremden und doch so vertraut wirkenden Piloten. Da er seinem Gefangenen nun nicht mehr allein gegenüberstand und der sowieso schon seinen guten Willen bewiesen hatte, gab er ihm mit einer Geste zu verstehen, daß er die Hände senken könnte.
    Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Fremde mehr erleichtert als überrascht darüber war, hier mitten in der Wüste auf Menschen getroffen zu sein.
    Neugierig steckte Lohberger den Kopf in die geöffnete Pilotenkanzel des Flugzeugs. Die technische Ausstattung unterschied sich so gut wie nicht von derjenigen alter irdischer Weltkriegsflugzeuge , das sah er mit Kennerblick. Er hatte sich schon immer für die Technologie seiner Vorfahren interessiert.
    Der einzige wesentliche Unterschied bestand in der Beschriftung der Instrumente. Nun endlich fiel Lohberger ein, woher er die Schriftzeichen kannte: Sie erinnerten ihn an alte germanische Runen. Ob sie allerdings tatsächlich etwas mit denen gemeinsam hatten, vermochte er nicht zu beurteilen.
    Dafür erkannte er auf den ersten Blick, wo das Funkgerät im Armaturenbrett des Jägers saß. Er winkte zwei seiner Leute heran und befahl ihnen, die Anlage auszubauen. Sie würde vor allem die Techniker in Schulz' Gruppe interessieren.
    *
    Als Lohbergers Gruppe mit ihrem Gefangenen das Lager erreichte, war man dort immer noch mit dem Ausbau der Verteidigungsstellungen beschäftigt. Von den angeforderten Verstärkungen war noch nichts zu sehen, und auch der sonstige Nachschub kam eher spärlich. Das Wurmloch war ein Engpaß, und die Tatsache, daß sein Gegenstück auf der Erde in einem riesigen Bunker tief unter dem mitteldeutschen Jonastal und nicht irgendwo im Reich Thule stand, machte die Versorgung des Vorpostens auf dieser fremden Welt auch nicht gerade einfacher.
    Der Gefangene machte große Augen, als er all die Soldaten in ihren schwarzen Uniformen sah, aber vor allem das Wurmloch schien ihn zu faszinieren.
    Noch faszinierter waren die Männer aus Thule, als sie den Fremden erblickten, der genauso aussah wie sie, dessen fremdartige Pilotenkombi ihnen aber sofort klarmachte, daß er der Mann gewesen war, der den fehlenden Jäger gesteuert hatte.
    Die Wissenschaftler rannten zusammen, und auch einige Soldaten konnten ihre Neugier nicht bremsen und umringten Lohbergers kleine Gruppe.
    Magnus Wittmann schob sich durch die Reihen der Neugierigen wie ein Eisbrecher durch die zugefrorene Beringstraße -Widerstand war nicht möglich. »Was haben Sie uns denn da Gutes mitgebracht, Lohberger ?« fragte er. »Mir scheint, die AIn waren schon vor uns hier und haben ein paar von uns auf diese Welt verschleppt .«
    »Ich bin mir nicht sicher, Herr Hauptmann. Das Flugzeug war kein aus der Geschichte bekannter Typ, sondern eine völlig eigenständige Konstruktion. Die Beschriftungen der Instrumente sind in mir unbekannten Zeichen gehalten. Wir haben das Funkgerät ausgebaut und mitgebracht. Wenn sich unsere Eierköpfe darüber