Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stalins Geist

Stalins Geist

Titel: Stalins Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Cruz Smith
Vom Netzwerk:
Die Druckwelle trieb unzählige tote Fische an die Wasseroberfläche und löste den Steinblock auf dem Grund. Arkadi nahm Eva bei der Hand, und sie stiegen mühelos auf, bis Viktor ihn wach schüttelte.
    »Sie kommt heraus.«
    Eva kam aus dem OP, geschrumpft und nass geschwitzt, narkotisiert und taub für das Rattern des Infusionsständers, der neben ihr herrollte. Dann schlossen sich die Türen des Aufwachzimmers hinter ihr.
    »Doktor Kaska hat es sehr schwer gehabt«, sagte Elena Iljitschnina. Sie sah selbst erschöpft aus; sie hatte Schatten unter den Augen, und die Einkerbung von der OP-Maske zog sich wie eine Naht durch ihr Gesicht. »Nach dem Eindringen hat die Klinge sich in einem Bogen bewegt, und deshalb hatten wir mehrere Stellen zu versorgen. Ein Lungenflügel wurde angekratzt, und das Zwerchfell war perforiert. Aber das Herz war nicht berührt. Unter gewöhnlichen Umständen würde ich darauf bestehen, dass sie zur Beobachtung hier bleibt, aber ich verstehe, dass Sie aus besonderen Gründen nach Moskau zurückkehren müssen, und habe deshalb einen Krankentransport organisiert. Das Finanzielle können Sie mit dem Fahrer regeln.«
    »Aber sie ist außer Gefahr«, sagte Arkadi.
    »Nicht, solange sie mit Ihnen zusammen ist.« Elena betrachtete die violette Seite seines Gesichts. »Sie achten sorgfältig auf meine empfindliche Handarbeit? Sind vorsichtig, wenn Sie die Straße überqueren?«
    »Ich bemühe mich.«
    »Wissen Sie, wir müssen Gewaltverbrechen bei der Miliz melden. Ich würde gern einen Mann melden, dem ein Wunder geschenkt wurde und der es weggeworfen hat.« Elena Iljitschnina marschierte durch die Tür ins Aufwachzimmer und ließ Arkadi mit dem Gefühl stehen, sein Kopf stecke auf einer Stange.
    »>Besondere Gründe    »Ich meine, du hast genug Tee getrunken«, sagte Arkadi.
    »Wir müssen Schenja irgendwo in Sicherheit bringen.« Platonow war plötzlich eine Glucke.
    »Geht zur Krankenwageneinfahrt«, sagte Arkadi. »Regelt die Sache mit dem Fahrer.«
    »Kommst du nicht mit?«, fragte Viktor.
    Arkadi sah, wie die letzten Krankenschwestern aus dem OP kamen. »Lass mir noch fünf Minuten Zeit.«
    Arkadi trat durch den Notausgang hinaus auf die Terrasse im vierten Stock und stieg die eiserne Leiter zum Dach hinauf.
    Er gelangte auf eine schattige Insel, umgeben vom matten Licht der Flutlichtscheinwerfer, bevölkert von Abluftrohren mit Mützen aus Schnee. Die spiralförmigen Hauben auf einem Lüftungsschacht kreiselten wie Derwische. Ventilatoren summten. Eine Wetterfahne auf einem Rohr drehte sich nervös im Wind hin und her. Hoch über der Erde, perfekt für ein Handy.
    Er rief in Moskau an.
    Nach dem elften Klingen fragte jemand: »Wer zum Teufel ist da?«
    »Staatsanwalt Surin, hier ist Renko.«
    »Mein Gott.«
    »Ich komme zurück. In meiner Wohnung in Twer liegen zwei Tote. Eine ältere Frau mit durchschnittener Kehle, eine sehr nette Dame namens Sofia Andrejewna Poninski, und ihr Mörder, Bora Bogolowo, den ich erschossen habe.« Er nannte Surin die Adresse.
    »Warten Sie, warten Sie. Warum rufen Sie mich an? Sie arbeiten in Twer bei Staatsanwalt Sarkisian.«
    »Sarkisian steckte mit Bogolowo unter einer Decke, und auch mit den Moskauer Kriminalbeamten Isakow und Urman. Mord, Kriegsverbrechen und Hehlerei. Ich habe Isakows Geständnis auf Tonband.«
    »Mein Gott.«
    »Es ist erschreckend. Wer weiß, wohin das noch führen wird?«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«
    »Nur, dass diese Ermittlung nicht den Behörden in Twer überlassen werden kann. Sie müssen von einem Staatsanwalt von außerhalb geleitet werden, der über jeden Zweifel erhaben ist. Ich habe Ihnen einen Wohnungsschlüssel hinterlassen.«
    »Sie Dreckskerl, schneiden Sie dieses Gespräch etwa mit? Wo sind Sie?«
    Arkadi trennte die Verbindung. Für den Anfang war es genug.
    Nach dem Anruf fühlte er sich erfrischt. Er legte die Arme auf die Brüstung, atmete tief durch und ließ sich von einem Schauer der Erleichterung durchströmen.
    Vom Krankenhausdach aus verfolgte er den

Weitere Kostenlose Bücher