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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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bis da nichts mehr war außer Schwärze.
    Und alles wurde still.

2.
    SMIRNOW 121, KAMPFHUBSCHRAUBER
    IM DIENST DER UKRAINISCHEN STREITKRÄFTE,
    ZUR ZEIT DES ZWISCHENFALLS
    (Z + 0 Minuten)
    Zwischen den Häusern der Ruinenstadt stieg ein unerträglich helles Leuchten auf.
    „Lichtblitz auf zwei Uhr!", rief der Bordschütze in der Front und klappte das verspiegelte Helmvisier herunter.
    Der über ihm sitzende Pilot führte die gleiche Bewegung aus, bevor er nach halbrechts in die angegebene Richtung blickte. Gerade noch rechtzeitig, um den gleißenden Energieball zu sehen, der sich mehrere hundert Meter hoch über den Dächern der verwitterten Plattenbauten wölbte.
    Trotz des Gold bedampften Visiers, das sein Gesicht bis zur Nasenspitze schützte, musste er die Augen zusammen kneifen.' Ein Phänomen wie dieses hatte er noch nie zuvor gesehen. Die Energie, die bei der Entladung verpuffte, war so gewaltig, dass der niedergehende Regen im Epizentrum zu verdampfen begann.
    Beide Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst, zog der Pilot den Steuerknüppel herum. Die Mi-24 schwenkte augenblicklich auf den neuen Kurs ein. Trotz einer Länge von knapp zwanzig Metern reagierte der Kampfhubschrauber auf feinste Lenkbewegungen. Drohend wie ein stählernes Rieseninsekt glitt er den Himmel entlang. Die runden Behälter unter seinen Stummelflügeln, in denen vier Dutzend Luft-Boden-Raketen auf ihren Einsatz warteten, beherbergten einen raschen Tod für jeden denkbaren Gegner.
    „Gibt es angemeldete Aktivitäten in dieser Gegend?" Die Frage des Piloten galt den beiden Besatzungsmitgliedern im Rumpf, die nicht nur die Aufnahmen der Außenkameras aufzeichneten und auswerteten, sondern auch über einen leistungsfähigen Bordcomputer verfügten.
    „Ukraine Tours führt gerade eine Busfahrt durch", lautete die Antwort über Bordfunk. „Vor einigen Minuten hatten wir kurz Sichtkontakt mit dem betreffenden Fahrzeug. Inzwischen müsste es sich in der Ruinenstadt aufhalten."
    „Eine Reisegruppe befindet sich vor Ort?", fragte der Pilot mit einer gehörigen Portion Verachtung in der Stimme.
    „Deutsche", präzisierte der Aufklärer nicht gerade freundlich.
    Die Mi-24 erreichte den Rand der Betonansiedlung. Der Regen ließ mittlerweile deutlich nach. Einige Kilometer weiter östlich riss die Wolkendecke auf. Heller Sonnenschein flutete durch den breiten Spalt und ließ Millionen noch zur Erde fallende Wassertropfen in der Luft glitzern.
    Sekunden später versiegte der Regen endgültig. Fast so, als hätte der Lichtblitz einen Wetterumschwung ausgelöst. Die Dächer glänzten feucht, während sich der Hubschrauber dem Mittelpunkt der Geisterstadt näherte. Dichte Dampfschwaden, die zum Himmel wallten und nur langsam mit dem Wind verwehten, lockten die Insassen näher.
    „Bodensichtung auf elf Uhr!", rief der Bordschütze, als sie über die freie Fläche einschwebten. Seine Stimme verriet ein Höchstmaßan Erregung, doch militärischer Drill und jahrelange Routine verhinderten, dass ihm mehr als eine korrekte Meldung entfuhr.
    Weder Kraftausdrücke noch ängstliches Gestammel kamen
    über seine Lippen. Nüchtern nutzte er die in der Luftfahrt übliche Methode, Richtungen im Sinne einer gedachten Uhr anzugeben -wobei 12 Uhr direkt vor ihrer Kanzel und 6 Uhr hinten am Heck lag -, um auf eine brodelnde Stelle im Asphalt hinzuweisen.
    Der Pilot schluckte laut hörbar, als er den dampfenden Abdruck ebenfalls entdeckte. Er drosselte das Tempo, hielt aber unbeirrt Kurs, bis sie direkt vor dem ehemaligen Rathaus schwebten.
    Der Schlag des Hauptrotors wirbelte die weißen Schwaden auf, die immer noch alles einnebelten. Genau hier hatte sich der gleißende Energieball mit großer Hitze entladen. Das Außenthermometer kletterte sprunghaft in die Höhe. Draußen herrschten noch immer mehr als vierzig Grad Celsius.
    Schweiß perlte von der Stirn des Piloten. Nicht nur, weil die Temperatur im Cockpit anstieg, sondern vor allem, weil er sich ausmalte, was mit ihrem Hubschrauber passieren würde, falls sich die beobachtete Entladung noch einmal wiederholte.
    Niemand aus der Besatzung sprach ein Wort. Alle starrten stumm auf das Bild der Verwüstung, das sich unter ihnen ausbreitete. Es gehörte zu den Kernaufgaben ihrer Patrouille, alle auffälligen Ereignisse in der Gefahrenzone Eins zu untersuchen. Sie mussten sich also ein genaues Bild der Lage verschaffen, auch auf die Gefahr hin, das eigene Leben zu gefährden.
    Mit langsam kreisendem Rotor

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