S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone
huschte ein kaltes Lächeln. „Falsch, mein junger Freund", sagte er, beide Daumen lässig hinter das Koppelschloss einer Jacke gehakt.
Alexander kannte diese Geste. So trat Simak nur auf, wenn er sich absolut sicher fühlte. „Dein Stern ist gesunken. Unseren Wissenschaftlern ist es nämlich endlich gelungen, ein verlässliches Warngerät für die Minen zu bauen. Damit bist du deiner dich schützenden Einmaligkeit beraubt."
David knurrte böse. Er begriff noch nicht, was das Ganze für ihn zu bedeuten hatte. Alexander spürte hingegen, wie alle Kraft aus seinem Körper wich. Seine Schultern sanken nach unten. Er stand da wie ein Häufchen Elend.
Simak, dieser elende Hund, darauf musste er schon die ganze Zeit gelauert haben!
„Festnehmen", schnarrte der General. Mehr nicht.
Seine beiden Begleiter sprangen sofort vor, um David zu Boden zu ringen. Obwohl es sich um trainierte Nahkampfspezialisten handelte, bäumte er sich in ihrem Griff auf und versuchte sie abzuschütteln.
„Alexander!", brüllte er dabei, doch der Major versagte ihm jede Unterstützung.
Zur Hilflosigkeit verdammt stand er nur da und sah zu, wie weitere Soldaten hinzusprangen, um David in die Knie zu zwingen. Erst als ihm ein Gewehrkolben in den Nacken gedroschen werden sollte, ging Alexander dazwischen.
„Halt!", befahl er scharf, „so nicht." Und deutlich milder an David gewandt: „Hör auf, dich zu wehren, es hat ja doch keinen Zweck."
Auf ein Nicken von General Simak hin trat der Soldat mit dem erhobenen Gewehr tatsächlich zurück. Alexander schöpfte Hoffnung.
„Ein Minensuchgerät allein bringt uns nicht weiter", wandte er sich an seinen Vorgesetzten. „Davids Fähigkeiten sind viel umfassender. Ohne ihn sehe ich keine Möglichkeit ―"
„Dieser Zivilist ist vollständig ersetzbar", schnitt ihm Simak das Wort ab. „Wenn nicht schon heute, dann in wenigen Monaten. Die Erforschung der Zone steht von nun an einzig und allein unter der Leitung des Militärs. Wenn Sie Ihr eigenes Anliegen nicht gefährden wollen, sollten Sie das besser nicht in Frage stellen, Herr Major."
Da war sie wieder, die Drohung, der Alexander einfach nichts entgegenzusetzen hatte. Nichts fürchtete er mehr, als von der Zone abgezogen zu werden. Er musste einfach hierbleiben und in vorderster Front an ihrer Erforschung arbeiten - oder er würde wahnsinnig werden, das wusste er genau.
„David Rothe!"General Simak baute sich vor dem am BoKnienden auf. „Uns ist bekannt, dass Sie die Sperrzone im Auftrag verschiedener ausländischer Geheimdienste erforschen. Ich nehme Sie deshalb im Interesse der nationalen Sicherheit fest."
Auf einen kurzen Wink hin zerrten die Soldaten David in die Höhe und schleppten ihn mit vereinten Kräften zu dem wartenden Hubschrauber. Der geballten Übermacht hatte er nichts entgegenzusetzen. Alles, was ihm noch blieb, war, den Kopf in einer Geste des Protestes zu wenden. In seinen Augen lag die Erkenntnis, dass ihn Alexander verraten hatte.
„Warum?", fragte er und sah über die Schulter.
Alexander hielt dem vorwurfsvollen Blick stand, doch seine Kehle war rau wie Schmirgelpapier. Erst als David ins Innere der Mi-24 gestoßen wurde, fand er seine Stimme wieder.
„Was geschieht mit ihm?", fragte er.
„Nur keine Sorge." Simak klopfte ihm beruhigend auf die Schulter, wieder ganz der väterliche Freund, dem das Wohl seiner Untergebenen am Herzen lag. „Wir setzen ihn nur fest. In einerschönen gemütlichen Zelle, in der es genügend zu essen, aber auch einen Fernseher und Videospiele gibt. Was braucht einer in seinem Alter heutzutage mehr?"
„Wie lange?", fragte Alexander, ohne auf Simaks ätzenden Zyeinzugehen.
„So lange es nötig ist", antwortete der General kühl.
Der anspringende Rotor unterband jede weitere Unterhaltung. Eine auffrischende Böe sprang Alexander an wie ein wildes Tier. Frierend wandte er sich ab und sah zurück in die Zone, die nach wie vor geheimnisvoll und tödlich vor ihnen lag. Ein Minenwarngerät, dachte er verächtlich. Als ob sich damit die Mörder seiner Familie aufspüren lassen würden ...
Simak, der Idiot, hatte sie gerade alle um Monate, vielleicht Jahre zurückgeworfen. Denn der ätzende Nebel, die blinden Hunde und die Zombies waren noch genauso akut wie zuvor. Die Armee besaß einfach nicht die Mittel, um die Sperrzone vollständig zu kontrollieren. Deshalb würde sie auch weiterhin nach nützlichen Idioten suchen, die die Kastanien für sie aus dem Feuer holten.
Mit lautem
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