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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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holte ein Glas und betätigte den Kran.
    „Jo haben wir offenbar verloren", erklärte er. „Also arbeite ich selbst. Waise, sei so gut und sag Bescheid wegen Essen für die Jungs. Ist das alles, was von der Gruppe übrig ist?"
    „Sei froh, dass ich die hier zurückgebracht habe", sagte ich. „Gibst du meinen Touristen Waffen? Wir haben zu viert nur zwei Gewehre, und die Munition reicht nicht aus. Alles verbraucht."
    „Kein Problem", sagte der Barbesitzer. „Für Freunde ist mir nichts zu schade." Er reichte Andrej das Bier.
    „Wo ist Dinka?", fragte ich.
    "Keine Ahnung." Bubna zuckte die Schultern.
    „Was heißt — keine Ahnung?", rief ich. „Sie hat doch heute Abend einen Auftritt!"
    Bubna schaute mich mitleidvoll an. In der Dunkelheit blitzten seine Augen.
    „Sie hat heute frei, Hemul."
    „Verstehe." Ich schulterte mein Gewehr und lief zur Tür. „He-He, wenn du mir einen Gefallen tun willst, starte den Jeep. Wenn nicht,scheiß ich drauf, ich schaff das auch alleine. Bubna, sag deinen Jungs unten Bescheid, sie sollen auf mein Zeichen das Tor öffnen."
    „Warte mal!" Bubna gestikulierte, und der zum Ausgang laufende He-He blieb vor dem breiten Waise stehen, der den Durchgang versperrte. „Wohin so eilig, Stalker?"
    "Zu Dinka", sagte ich gleichgültig. „Sag Waise bitte, dass er abhauen soll, er stört uns."
    „Hör auf, mit dem Schwanz zu denken!", knurrte Bubna. „Du siehst doch, was auf der Straße los ist! Du kannst ihr nicht mehr helfen."
    „Lass mich das doch selbst entscheiden", antwortete ich und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Barbar sich hinter mich stellte.Für alle Fälle legte ich das Gewehr an.
    „Sei kein Narr, Stalker!"
    „Fick dich."
    Ich schob Waise zur Seite, ging auf den Hof und lief zum Auto. Die Türsteher hielten mich nicht auf.
    Neben dem Jeep des Doktors stand Chrap und telefonierte über Handy. Danach steckte er das Telefon in die Brusttasche, gab Goblin ein Zeichen, stellte sich breitbeinig vor das Auto, legte seine Hände ans Gewehr und wartete, bis ich näher kam.
    „Geh mir aus dem Weg, Großer", sagte ich friedlich.
    „Hemul, Bubna hat befohlen, dir das Auto nicht zu überlassen", sagte Chrap. „Geh zurück in die Bar."
    „Willst du erleben, wie ich mich in einem Nahkampf mache?", fragte ich kalt.
    „Nein."
    Er wollte es wirklich nicht, denn auf meine Brust zeigten zwei Gewehrmündungen — seine und die von Goblin.
    „Geh zurück in die Bar, Stalker", sagte Chrap. „Bubna wird mit dir reden."
    „Richte Bubna aus, dass er mit seinem Arsch reden soll”, knurrte ich. „Verpiss dich, du Scheißkerl."
    „Hey, Leute, was ist los?" Waschbär tauchte aus dem Halbdunkel auf und besah sich die Szene. „Seid ihr bescheuert?" Er legte das Gewehr an und zielte auf Chrap. „Ich werde euch für Hemul die Kehlen zerfetzen!"
    „Bubna befiehlt, dass das Auto hierzubleiben hat", sagte Chrap finster. „Wenn wir hier weg müssen, haben wir nicht genügend Fahrzeuge. Waschbär, bleib stehen. Die zweite Kugel ist vielleicht für mich, aber die erste für Hemul. Und die dritte für dich." Er zeigte mit den Augen auf Goblin, der jetzt meinen Kumpel anvisierte.
    „Gut, vergesst es", sagte ich enttäuscht.
    Ich schulterte das Gewehr und ging zum Tor. Chrap und Waschbär sahen mir ungläubig nach.
    „Hey!", rief Goblin, als ich die Verriegelung des Tores löste.
    „Lass ihn", sagte Chrap. „Es gab keinen Befehl, ihn aufzuhalten. Soll er doch gehen."
    „Hemul, sei nicht dumm!", rief Waschbär.
    „Ihr könnt mich alle mal", sagte ich müde. Ich öffnete das Tor nur einen Spalt und schaute vorsichtig hinaus.
    Ich machte einen Schritt nach draußen, und Goblin schloss hinter mir sofort ab. Er stand einige Augenblicke lang unbeweglich an der Tür und wartete offenbar darauf, dass ich gleich schrie. Ich schätze, wenn ich angefangen hätte, panisch gegen die Tür zu treten, hätte er mich zurückgelassen.
    Einen erfahrenen Krieger konnten sie jetzt gut gebrauchen. Allerdings kümmerte ich mich erst einmal um das Vorrangige. Für einige Augenblicke blieb ich an der Tür stehen und versetzte mich in die Situation, versuchte, mit meinem „sechsten Sinn" die Umgebung zu scannen. Schließlich riss ich mich aber doch von der Tür los, bog um die Ecke und lief in eine Gasse.
    Um mich herum wirbelten Mutanten in der Dunkelheit. Sie waren überall, heulten, fraßen, kämpften um die Leichen und warteten auf neue zweibeinige Opfer, von denen es noch mehr als genug in der Stadt

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