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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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und mein Helfer ließ das Lenkrad los und schoss dem Tier aus seinem Hopeful in die Schnauze. Ich rollte mich auf der anderen Seite hinaus und verscheuchte das Pseudowesen mit einem einzigen Schuss. Es folgte dem Kontrolleur in den Wald.
    Wenn die Psychoattacke nicht auf Anhieb funktionierte, verdrückten sich die Kontrolleure vom gefährlichen Schauplatz. Sie waren überaus feige und wurden nur mutig und frech, wenn sie siegessicher waren und ihr Opfer unter voller Kontrolle hielten. Man erzählte sich, dass Sarmat die Kontrolleure gefahrlos mit einem Spiegel ansehen konnte. Kontrolleure waren nur in der Lage, einen Menschen zu hypnotisieren, wenn sie ihm direkt in die Augen schauen konnten — und der Spiegel verhinderte es.
    Sarmats bester Freund war von einem Kontrolleur aufgefressen worden, und dafür rächte er ihn nun im großen Stil. Er schaffte es, jede Menge Monster umzulegen, bevor er selbst draufging. Denn während er einen Kontrolleur im Spiegel betrachtete, schlich sich von hinten ein Pseudowesen an ihn heran.
    Ich weiß nicht, ob diese Legende wahr ist. Ich kannte Sarmat nicht, er war Mitglied im „Sauberer Himmel". Und Legenden gab es zuhauf in der Zone.
    Der Kontrolleur war ein ziemlich gefährliches Biest, das sich aber nur langsam und ungelenk bewegte. Ich holte den Mutanten schnell ein, schnappte ihn am Kragen und hielt ihm die Gewehrmündung an den Nacken.
    „Wenn auch nur eins deiner Biester sich bewegt", flüsterte ich ihm sanft in sein schwarzes, vergammeltes Ohr, „ist es aus mit dir. Verstanden?"
    Der Mutant sah mich demütig über die Schulter an — die Unschuld in Person. Er versuchte noch nicht einmal, mich anzugreifen. Für seine Psychoattacke hätte er mindestens vier Sekunden gebraucht, und in der Zeit hätte ich ihm zwanzig Kugeln reinjagen können.
    Über dem Ohr des Kontrolleurs erklang ein einzelner Schuss, und das Pseudowesen, das sich von hinten an mich heranschleichen wollte, rannte winselnd mit durchgeschossener Pranke in die Büsche.
    „Bitte nicht, ich habe verstanden ...", stammelte der Kontrolleur konfus.
    „Treib keine Spielchen mit mir", warnte ich kaltblütig und drückte die rauchende Mündung erneut gegen seinen Kopf. „Es reicht, wenn du mit deinen Soldaten spielst!"
    "Bitte nicht, ich habe verstanden", sagte der Kontrolleur verzweifelt.
    „Wenn du meine Fragen beantwortest, lasse ich dich gehen." „Frag schon, Großer."
    „Was passiert gerade?", fragte ich.
    Der Kontrolleur blinzelte ratlos und schielte vorsichtig zu mir herüber. Verdammt, die Frage war zu ungenau für ihn. Kontrolleure waren zwar die intelligentesten Wesen in der Zone, und ihr Verstand glich noch am ehesten dem eines Menschen — sie sahen auch fast aus wie wir —, allerdings durfte man nicht vergessen, dass das Hirn eines Kontrolleurs radioaktiv verseucht war und spontanen Mutationen unterlag. Sie waren keine Menschen. Wären sie Menschen gewesen und hätten wenigstens halb so viel Grips besessen, halb so viel Kaltblütigkeit, Machthunger und Geiz, hätten sie die komplette Zone beherrscht. Abgesehen natürlich von den Biestern, die sie nicht kontrollieren konnten: Blutsauger, Tschernobylhunde und Sumpfmonster.
    Ich verzog enttäuscht das Gesicht.
    „Warum ist die Aktivität größer geworden?" Nein, zu schwieriges Wort. „Warum sind die Zonen-Biester so aggressiv ..." Verdammt, auch nicht gut. „Warum wurde es für die Menschen in der Zone so gefährlich?"
    Der Kontrolleur blinzelte flehend und keuchte heiser: „Die Herren ..."
    „Die Herren?", spornte ich ihn an, als die Pause unerträglich lang wurde.
    „Die Herren haben befohlen."
    „Mutanten attackieren Tschernobyl-4?", fragte ich.
    „Mutanten ... ja. Viele. Alle."
    „Und was ist mit dir?"
    „Wollte weg!", versicherte mir der Kontrolleur schnell. „Hatte Angst. Lief im Kreis. In Tschernobyl sind Panzer und Stadt ... Bin schon weg, Großer!", wiederholte er ängstlich, als fürchtete er, dass die Herren unser Gespräch hören könnten.
    Ich überlegte konzentriert. Das konnte alles Mögliche bedeuten.Entweder lud Alvar tatsächlich irgendwelche Programme hoch, die die Herren nutzten, um die Zone zu erweitern, oder aber die Katastrophe passierte gerade weil Alvar das System zu zerstören versuchte.
    Und die Herren mobilisierten als letzten Versuch sämtliche Kräfte und schickten alle Monster nach Tschernobyl.
    Egal, was die Hintergründe waren — es sah übel aus.
    „Ich lasse dich gehen", sagte ich. „Du musst dankbar

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