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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Unsterblichkeit gewünscht."
    Ich hörte auf zu reden und ließ den Detektor über einem Baumstumpf kreisen. Alle möglichen mutierten Bestien liebten es, den Tag unter solchen Stümpfen zu verbringen.
    „Und weiter?", fragte Semezkij vorsichtig.
    „Nichts weiter", sagte ich und beendete meine Untersuchung. Wir liefen um den Stumpf herum. „Seitdem hat ihn niemand mehr gesehen. Auf dem Rückweg kam er ums Leben. Stalker bekamen die Nachricht seines Todes auf ihre PDAs. Am nächsten Tag kam die Nachricht noch einmal. Und am übernächsten Tag wieder. Und das fünfzehn Jahre lang. Che kann bis heute nicht feststellen, wie diese Nachrichten ins Netz gelangen, denn Semezkij ist schon längst nicht mehr registriert —schon seit seinem ersten Tod nicht mehr. Offenbar stirbt er und wird wieder lebendig. So wie es aussieht, ist er einer der Geister der Zone geworden, wie die anderen Herumtreiber, die den Monolithen entdeckt haben — der Dunkle Stalker, Oboroten, der Tierdoktor, der. Geiststalker. Sie alle waren Menschen, haben sich aber irgendwann entschieden, sich mit der Zone auf ein ständiges Kräftemessen einzulassen."
    „Ja, man sagt, dass die Wünsche jener, die zum Monolithen kommen, tatsächlich erfüllt werden, aber es bringt ihnen kein Glück", sagte He-He leise und schaute sich konzentriert in der Gegend um. »Die Wünsche gehen zwar in Erfüllung, aber es gibt immer einen Haken. Wie in den Geschichten, in denen Menschen ihre Seele dem Teufel verkaufen, he-he."
    „Der Monolith, Mister Hemul", sagte Camacho und richtete seine Kamera auf mich. „Inwieweit entsprechen die Erzählungen darüber der Realität?"
    „Steck das Ding weg!", sagte ich in gereiztem Ton. Es war nicht gut, auf Film festgehalten zu werden.
    Dann verkaufen sie ihre Aufnahmen an „National Geographic"oder „BBC", und die machen daraus eine Dokumentarreihe — „Die Brennpunkte unserer Welt" — und verkaufen es an die unseren, die es dann sonntags im Fernsehen zeigen. Ich denke, die Militärs werden hoch erfreut sein, mich als Safariführer zu sehen.
    „Entschuldigung.” Alvar schaltete die Kamera sofort aus. „Und trotzdem: Ist es möglich,dass es in der Zone ein Phänomen gibt,das einem Wünsche erfüllt? Denn da wären ja dann nicht mehr physische, sondern mentale Kräfte am Werk."
    „Warum eigentlich nicht?" Ich zuckte gleichgültig die Schultern. „Es gibt ja schließlich auch den Beschützersatan. Und das sind auch Zonenphänomene, die nicht auf den Körper, sondern auf das Schicksal Auswirkungen haben."
    „Beschützersatan?", fragte Donahugh interessiert. „Wer ist das?"
    „Ein äußerst seltenes Phänomen", sagte ich. „Soweit ich mich erinnere, kam es nur zwei-, dreimal vor. Na ja, und die Alten haben darüber hin und wieder berichtet: Ein Mensch gerät in eine ziemlich ausweglose Situation und verabschiedet sich schon von seinem Leben.Doch plötzlich passiert etwas, und er kommt doch unbeschadet davon. Danach scheint er das Glück gepachtet zu haben. Er kann plötzlich Wege passieren, auf denen sogar das sensibelste Pseudowesen keine Falle erkennen würde. Er wird von Mutanten in Ruhe gelassen, wird nicht von Hubschraubern beschossen, ihn übersehen die Plünderer, die sich entlang der Grenze verstecken ... Nur die Menschen,mit denen der Glückspilz zu tun hat, die sterben auf der Stelle. Erfahrene Stalker, die ihn begleiten, tappen plötzlich dort in Anomalien,wo gerade noch eben die Neulinge unbeschadet gelaufen sind, Händler, die etwas von ihm kaufen, verschlucken sich am Wodka oder fallen von der Treppe, ein Veteran — bis an die Zähne bewaffnet, der ein paar Worte mit dem Glückspilz in der Bar gewechselt hat — wird von einem Blinden Hund angefallen und aufgefressen. Der Beschützersatan saugt aus allen diesen Menschen ihren Vorrat an Glück heraus und leitet ihn auf seinen Schützling um. Einen Menschen, der so einen Beschützersatan auf seiner Seite hat, versucht man zu meiden und auch sein Leben nicht zu gefährden. Es gab Fälle, dass einem im Hinterhalt sitzenden Killer das Gewehr in den Händen explodierte oder er von einer Kugel ins Auge getroffen wurde, die in zwei Kilometern Entfernung abgefeuert wurde und sich nur verirrte. Deswegen kann so jemand überhaupt keinen Nutzen aus seiner besonderen Situation ziehen. Er ist zwar in der Lage, das seltenste Artefakt aus einem unzugänglichen Gebiet zu besorgen, aber er wird es nicht los — dieser Gegenstand wird gefährlicher als ein radioaktives

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