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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Teilchen, denn sein Erwerber stirbt sofort. Am Ende werden die Glückspilze mit dem Beschützersatan verrückt und verschwinden in der Zone, genauso wie der Geiststalker, der sich als Erster so einen Mist einhandelte."
    Ich entdeckte einen großen Stein vor uns auf dem Weg, er war halb im Lehm versunken — hineingedrückt worden.
    Jemand war vor mir hier gewesen und hatte seine Kumpanen davor gewarnt, dass sich eine Anomalie auf der Straße befand. Und neben dem Weg befand sich eine Spur im Gras — wir waren definitiv nicht die Ersten, die der gefährlichen Stelle auswichen. Ich spielte mit einem Bolzen, indem ich ihn in die Luft warf. Wenn die Anomalie schon wieder verschwunden war, schien es ratsam, den Stein zu entfernen und den Stalkerweg nicht unnötig länger in einen Slalom-Parcours zu verwandeln.
    „Interessant", sagte Alvar. „Aber zurück zum Monolithen. Du bist schon so viele Jahre hier, was denkst du, sind diese Legenden wahr?"
    „Wenn du vorhast, den Monolithen zu suchen, schlag dir diesen Blödsinn gleich aus dem Kopf", antwortete ich und kennzeichnete mit ein paar Würfen die Grenzen des kahlen Gravitationskonzentrats. Zwei der Bolzen, die ich nacheinander gegen die Anomalie warf,brachen mitten im Flug entzwei und bohrten sich mit solcher Wucht in die Erde, als hätte man sie mit einer Kalaschnikow abgefeuert. Der dritte Bolzen wurde gegen einen Baum geschleudert, in dessen Stamm er jetzt feststeckte. Das Gravitationskonzentrat veränderte die Vektoren und die Erdanziehungskraft in seiner näheren Umgebung.
    Die Touristen beobachteten fasziniert meine Manipulationen — der Vorfall mit dem Brennpunkt beeindruckte sie nachhaltig. „Sehr viele sind in der Zone krepiert, weil sie erfolglos auf der Suche nach einem riesigen Kristall waren, der sie reich und glücklich machen sollte, anstatt sich mit seriöseren Dingen zu befassen. An so was glauben doch nur Idioten. Und von denjenigen, die den Monolithen doch fanden, ist keiner ein Mensch geblieben. Jetzt sind sie zur Hälfte Ausgeburten der Zone."
    „Aha!", freute sich Camacho. „Also bist du doch überzeugt, dass es diesen Monolithen gibt!"
    „Tatsächlich würde ich ihn sehr gerne der krankhaften Fantasie von Stalkern zuschreiben", antwortete ich und schickte meine Gruppe auf die Umgehungsstrecke um die Anomalie herum. „Menschensetzen sich ständig tödlichen Gefahren aus, sie befinden sich in einer permanenten Anspannung, sie leben stets an ihrem Limit und verdienen gerade so viel Geld, damit sie überleben können. Und deshalb ist es nur allzu verständlich, dass sie sich wünschen, dass das alles irgendeinen Sinn ergibt und jeder die Möglichkeit bekommt, in die verlassene Zone zu gehen und seinen Wunsch wahr werden zu lassen. Ohne diesen Glauben ist das Leben in der Zone unerträglich. Ich würde gern irgendwann einmal alle Geschichten über den Monolithen aufschreiben — wären da nur nicht die Leute, die sich dann auf die Suche machen würden." Ich schielte auf das piepsende PDA, das mich vor mutierten Organismen in unmittelbarer Nähe warnte. „Eidechse, Tierdoktor, Oboroten — ich habe sie alle persönlich getroffen,nachdem der Monolith ihre Wünsche wahr werden ließ. Und viele andere Stalker haben sie auch schon gesehen. Einigen ist es sogar gelungen, mit ihnen zu sprechen."
    „Also könnte man sie überreden oder ... zwingen, den Weg zum Monolithen preiszugeben?", ließ der neugierige Camacho nicht locker.
    „Wenn das so einfach wäre, dann würden diesen Stein nicht nur ein halbes Dutzend, sondern Tausende von Menschen erreichen", erklärte ich nachsichtig. „Aber niemand kann die Zonengeister überreden oder gar zwingen, den Weg zum Monolithen zu weisen. Entspann dich, Bruder, der Monolith bringt denen, deren Wünsche in Erfüllung gehen, kein Glück. Der Mensch ist viel zu kompliziert konstruiert, als dass ihn ein wahr gewordener Traum glücklich machen könnte. Es erzeugt immer nur Enttäuschung und Ärger."
    „Und wenn es ein nicht egoistischer Wunsch wäre?", fragte Stezenko. „Angenommen, Friede auf Erden, Glück für alle, und das ganz umsonst und keiner bliebe außen vor?"
    „Egal, was du dir vom Monolithen wünschst, er wird dir das erfüllen, was du in deinem Herzen als Traum trägst, auch wenn du es selbst gar nicht weißt. Er lässt deine geheimsten und innigsten Wünsche wahr werden. Auch wenn dein größter bewusster Wunsch wäre,die ganze Welt glücklich zu machen. Es heißt, ein Wissenschaftler, ein echter

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