Star Force (German Edition)
der NOSTRADAMUS verhalten", meinte Corinna Cocome'.
"Aber nur Robert Nantez wurde beschossen", wandte Betty Wonderan ein, "Und der lag gerade am Boden, sodass er mit Sicherheit keine Bedrohung darstellte. Trotzdem wurde nur auf ihn geschossen."
"Er lag am Boden?" fragte die Commodorin, "Könnte es etwa sein, dass er nur wegen seiner Körperhaltung getötet wurde?"
"Vielleicht tötet das Abwehrsystem jedes Lebewesen, das sich nicht aufrecht auf zwei Beinen fortbewegt", überlegte Bettina Wonderan, "Das würde erklären, warum sonst niemand attackiert wurde."
"Es wäre eine durchaus plausible Erklärung, wenn die Pyramidenbauer sicherstellen wollten, dass nur Wesen ihrer eigenen Art in diese Bauten eindringen können", stimmte ihr die Commodorin zu, "Aber wir müssen sichergehen, dass diese Vermutung richtig ist, sonst riskieren wir, dass noch jemand von uns getötet wird."
"Wir sollen wir das herausfinden?" wollte Moschtar Hoyouni wissen.
"Ich kann eine der Bio-Prothesen aus der medizinischen Abteilung in einen Roboter einsetzen", schlug die Kosmobiologin vor, "Das Gewebe der Prothese wird zwar ohne Nährflüssigkeit nicht viel länger als zwei Stunden überstehen, aber diese Zeitspanne müsste ausreichen.
Wir schicken den Roboter in die Pyramide hinein und warten ab, was dann passiert.
Das Abwehrsystem müsste den Roboter als Lebewesen klassifizieren, weil er lebendes Gewebe in sich trägt. Da sich unsere Robots auf Rädern oder Laufketten bewegen, müsste das Abwehrsystem entsprechend reagieren. Natürlich werden wir dabei einen teuren Roboter verlieren."
"Besser eine Maschine als noch jemand von uns", meinte die Commodorin, "Wir werden es ausprobieren."
"Soll ich Major Brodino über den Vorfall informieren?" fragte der 1.Offizier.
"Bloß nicht!" winkte Simone Schloerben ab, "Der ist doch imstande und stürmt die Pyramiden mit einer Kampftruppe. Wer weiß, ob wir dann noch weiterarbeiten können. Wir informieren die Militärs erst, wenn wir genau wissen, was los ist. Morgen nehmen wir einen präparierten Roboter mit zu den Pyramiden und schicken ihn hinein. Danach werden wir hoffentlich klüger sein."
Der Schiffsingenieur hatte seinen ältesten Wartungsroboter widerwillig herausgerückt, damit Betty Wonderan ihn präparieren konnte.
Die Hydraulik der Maschine war zwar sehr reparaturbedürftig, aber das Fahrwerk funktionierte noch zufriedenstellend, was für den geplanten Einsatz völlig ausreichte.
Als die Fahrzeuge des Forschungsteams am nächsten Tag wieder vor dem Eingang der mittleren Pyramide stoppten, war die DARIAN-Sonne gerade erst über dem Horizont aufgestiegen.
Der kleine, einem achträdrigen Servierwagen ähnelnde Roboter wurde vor dem offenen Eingang postiert.
Nachdem sich das Forschungsteam mit den Fahrzeugen auf eine sicher scheinende Entfernung zurückgezogen hatte, aktivierte Betty Wonderan den Robot per Fernsignal und schickte ihn in das Gebäude hinein.
Die Maschine kam nicht einmal einen halben Meter weit in den Eingangstunnel hinein. Ein greller Blitz flammte auf, dann blieb von dem Roboter nur noch eine dampfende Pfütze aus geschmolzenem Metall und Kunststoff übrig ...
"Bei allen Höllenhunden!" entfuhr es der Commodorin, "Dieses Abwehrsystem ist sogar nach Jahrtausenden noch verdammt wirksam. Aber jetzt wissen wir wenigstens, woran wir sind."
"Also bloß nicht umfallen", murmelte Corinna Cocome, "sonst bekommt man gleich eine nette Einladung zum Barbequeue - als Hauptgericht!"
"Sollen wir jetzt noch mal 'reingehen?" fragte Betty Wonderan.
"Na - was denn sonst?" antwortete die Commodorin, "Hier draußen erfahren wir bestimmt nichts über die Erbauer. Aber passt bloß auf, dass jeder sicher auf seinen Beinen bleibt. Ihr wisst ja jetzt, was sonst passiert!"
Doch bevor die Forscher abermals in das gigantische Bauwerk eindringen konnten, tönte es quäkend aus den Funkanlagen der beiden Fahrzeuge:
"Alarm! Fremdes Schiff im System geortet! Sofort alles zurück zum Schiff!"
Als das Team wieder an Bord der SOKRATES eintraf, hatte man dort bereits alle Geräte abgeschaltet, deren Energie-Emissionen von einem Ortungsgerät erfasst werden konnten.
Sogar die vollautomatische Cocktailbar in der Schiffskantine war außer Betrieb, worüber besonders Betty Wonderan ziemlich verärgert war.
Commodorin Schloerben war sofort in die Schiffszentrale gestürmt, um zu erfahren, was vor sich ging.
"Einer von Brodinos Zerstörern hat ein Schiff geortet, das urplötzlich mitten im
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