Star Force (German Edition)
Diagramme, Formeln und dergleichen eingraviert sind. Trotz der weitgehenden Übereinstimmungen der außerirdischen Schriftzeichen mit den Schriften der alten Sumerer war eine Auswertung dieses Informationsmaterials aufgrund der gewaltigen Menge nur zu einem geringen Teil möglich, da dies die Kapazität unseres Bordcomputers weit überstieg.
Nach unseren bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um eine Art Enzyklopädie der Fremden, die sich selbst als 'Aitalanii' bezeichneten. Es wurden erstaunlicherweise keine elektronischen Medien gefunden, obwohl die Fremden technisch in der Lage gewesen sein müssen, solche Medien zu erstellen. Offenbar legten die Ersteller der Schriftrollen Wert darauf, dass ihre Aufzeichnungen auch ohne technische Hilfsmittel lesbar blieben. Leider erschwert dieser Umstand die Auswertungen, da sämtliche Schriftrollen erst fotografisch erfasst und digitalisiert werden müssen, um die Daten in unsere Computer übertragen zu können. Dies erfordert einen hohen Zeit- und Personalaufwand, der die Möglichkeiten der SOKRATES bei Weitem übersteigt.
Unter der Archiv-Halle fanden wir ein weiteres Stockwerk, das von den Erbauern als Grabstätte angelegt wurde. In diesem Stockwerk befinden sich 3612 Sarkophage, in denen die sterblichen Überreste der Fremden bestattet wurden. An allen Sarkophagen sind weitere beschriftete Metallfolien angebracht. Nachdem wir eine von diesen Schriftfolien übersetzt hatten, stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Art Lebenslauf des jeweiligen Bestatteten handelt, was für spätere Auswertungen von großem Interesse sein dürfte. Das Öffnen eines Sarkophages hatte zur Folge, dass der Zugang zur Grabhalle sofort automatisch geschlossen wurde. Offensichtlich sollte dadurch das Entfernen der Körper verhindert werden. Eine Untersuchung der Leichen konnte allerdings durchgeführt werden, ohne dass das Sicherheitssystem etwas dagegen unternahm.
Zu den Bereichen der Pyramide, in denen wir die technischen Einrichtungen vermuten, bekamen wir jedoch keinen Zutritt. Von einem gewaltsamen Eindringen wurde abgesehen, da wir nicht wissen, zu welchen Gegenmaßnahmen das automatische Sicherheitssystem fähig ist."
Ergänzung von Betty Wonderan,
Kosmobiologin der SOKRATES:
"In dem Sarkophag, der in der Grabhalle zuerst geöffnet wurde, befand sich eine vollständig erhaltene, mit bislang unbekannten Mitteln konservierte Leiche, die nicht die geringsten Verwesungserscheinungen zeigte. Es handelte sich um einen männlichen Humanoiden von außergewöhnlicher Körpergröße (3,12 Meter), dessen Äußeres fast dem eines Menschen glich. Eine sofort durchgeführte Tomografie zeigte jedoch, dass sich der Knochenbau von dem eines Menschen erheblich unterschied. Anstelle eines Rippenkorbes ist der Oberkörper von nach außen gewölbten Knochenplatten umschlossen, die an einer Wirbelsäule verankert sind, welche am gesamten Rücken, beginnend an den Nackenwirbeln, zusätzlich durch eine aneinanderhängende Reihe von sich überlappenden Knochenscheiben geschützt wird. Es kann sein, dass dadurch der Kopf nicht ganz so beweglich war wie bei einem Menschen. Unter der Bauchdecke befinden sich zwei stabile und dennoch sehr flexible Knorpelscheiben, die den gesamten Unterleib abdecken und so die inneren Organe schützen. Der ganze Knochenbau des Rumpfes ist wie ein natürlicher Schutzpanzer angelegt, was darauf schließen lässt, dass diese fremde Spezies auf einer Welt entstanden ist, auf der sie einen solchen Schutz zum Überleben brauchte. Auch der Schädel wird zusätzlich von einer 6 cm breiten und 2 cm dicken Knochenwulst verstärkt, die von der Stirn bis tief in den Nacken verläuft und vor allem den Hinterkopf schützt. Die sechsfingrigen Hände des Toten verfügen über zwei Daumen, wogegen die Füße nur vier Zehen haben, die aber verhältnismäßig lang sind und zwischen denen sich rudimentäre Schwimmhäute befinden. Auch die inneren Organe unterscheiden sich zum Teil von dem eines Menschen. Der Tote verfügt über zwei Herzen sowie über mehrere unbekannte Organe, deren Funktion wir nicht erkennen konnten. In den oberen Bereichen der beiden Lungenflügel befinden sich kleine Zusatzorgane, die anscheinend als Filtersysteme fungierten. Alle anderen Organe entsprachen weitgehend den Organen eines Menschen und hatten vermutlich ähnliche Funktionen.
In anderen Sarkophagen fanden wir auch Körper von weiblichen Humanoiden, die ebenfalls tomografisch untersucht wurden, wobei sich
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