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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Kommandantin von Deep Space 9. Sie hatte sich durch ihre Taten seinen Respekt verdient – obwohl sie diesen gar nicht benötigte, denn er hatte ihre Anweisungen ohnehin auf Odos Befehl hin befolgt, als wären es die des Gründers – doch nun verkörperte sie alles, was er an seinem Exil hasste, an seiner Trennung vom Dominion und den Jem’Hadar, von dem Leben, für das er gezüchtet worden war.
    Kiras Atem ging schwach und unregelmäßig.
    Als sich die Lifttüren öffneten, trat Taran’atar in die Kabine. »Runabout-Plattform A«, sagte er.
    Entsetzen und Trauer standen in Kiras sterbenden Augen geschrieben.
    Der erdrückenden Last ihres Blickes überdrüssig reinigte Taran’atar seinen Geist von unnötigen Gedanken und tarnte sich. Die Lifttüren glitten zu. Als die Kabine ihrem Zielort entgegenfuhr, trat er in die hintere linke Ecke und wappnete sich für den Fall, dass jemand nichts ahnend zustieg oder ihn gar aufzuhalten versuchte, bevor er den Hangar erreichte und die Station verließ.
    Der Lift wurde langsamer. Taran’atar hörte das Summen und Klackern magnetischer Bremsen und Sicherungen, die die Richtung wechselten, dann ging die bis dahin vertikal verlaufene Reise horizontal weiter. Binnen Sekunden war das alte Tempo wieder erreicht, und die Kabine eilte am äußeren Rand des Habitatrings entlang.
    Taran’atar fühlte sich schon seit Wochen zunehmend isoliert und orientierungslos. Er fürchtete, vom Ideal eines Jem’Hadars abgewichen zu sein, und diese Furcht war durch seinen Besuch der Gründerin, die in der geheimen Föderationsanlage Ananke Alpha inhaftiert war, noch vergrößert worden. Aus Gründen, über die er nur spekulieren konnte, hatte die Gründerin ihre und die Göttlichkeit aller anderen Gründer abgestritten. Taran’atar hatte versucht, diese Aussagen auf ihre lange Haft zu schieben, doch sie waren nur der Anfang einer ganzen Reihe ähnlich schwacher Behauptungen gewesen. Konnte eine Göttin wirklich den Verstand verlieren?
    Nach seinem Lebenszweck hatte er plötzlich auch seine Götter verloren.
    Drei Tage lang hatte er sich daraufhin in seinem Quartier verschanzt, wo sich Verwirrung und Anspannung schließlich in einem Wutausbruch entladen hatten. Stationsbewohner, die er in ihrer Gesamtheit zu verachten gelernt hatte, waren ihm in seiner Fantasie erschienen und hatten seinen Frust zu spüren bekommen. Binnen Minuten hatte er die wenigen, hässlichen Möbel seiner Unterkunft zerschlagen. Seine Klinge war zerbrochen, als er sie an die Wand schleuderte. Eine andere Wand hatte Risse zurückbehalten, als er sich dagegen warf.
    Letzteres hatte den Alarm ausgelöst, worauf Kira und Ro ihn via Interkom gerufen hatten. Da er den Ruf ignoriert hatte, waren sie persönlich erschienen.
    Und jetzt verließ er die Station.
    Die Verwirrung, die Unentschlossenheit und die Orientierungslosigkeit, die ihn wochenlang geplagt hatten, waren verschwunden. Mit der Tatkraft war auch die Klarheit zurückgekehrt, und Fortschritt war Belohnung genug. Aus Zweifeln war Sicherheit geworden, das absolute Vertrauen darauf, an jedem Scheideweg zu wissen, welche Richtung die richtige war. Taran’atar hatte mit Odos vagen Anweisungen gebrochen. Nun navigierte er auf den unbekannten Gewässern des freien Willens.
    Der Turbolift bremste mit tiefem Summen, und ein leises Zischen begleitete das Öffnen der Türen. Taran’atar sah niemanden im Korridor jenseits der Schwelle. »Fusionskern«, wies er den Computer an. »Sektor zweiundzwanzig.« Noch immer getarnt trat er aus der Kabine, bevor sich die Türen wieder schlossen und der Lift weiterfuhr. Dann schlich er zum Wartungshangar, der an Runabout-Plattform A grenzte.
    Von jenseits der Hangartür klangen gedämpfte Geräusche nach draußen. Taran’atar blickte durch die runde Scheibe transparenten Aluminiums, die sich inmitten des rostfarbenen, runden Schotts befand, und sah einen Bajoraner in der Ingenieuruniform der Sternenflotte ins Gespräch mit Ensign Prynn Tenmei vertieft, der leitenden Pilotin der
U.S.S. Defiant
. Hinter ihnen stand die
Euphrates
auf einer höhenverstellbaren Plattform. Die Deckentür des Hangars glitt langsam in die Stationshülle zurück und öffnete den Raum zum Weltall hin. Nur ein unsichtbares Kraftfeld stand noch zwischen den beiden Sternenflottenangehörigen und einem Tod im Vakuum. Der Ingenieur deutete auf sein Padd und auf die
Euphrates
, dann reichte er das Padd an Tenmei. Die nickte knapp, woraufhin die beiden in verschiedene

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