Star Trek – Deep space Nine
A.«
»Erlaubnis erteilt
, Euphrates«, antwortete Lieutenant Dax, die an diesem Abend Dienst hatte.
»Kraftfeld wird deaktiviert und Plattform in Startposition gehoben. Bitte warten.«
Das Summen der Motoren und der Hebehydraulik der Plattform war selbst durch die Schiffshülle zu hören. Das Runabout stieg den Sternen entgegen. Als es oberhalb der Stationshülle ankam, konnte Prynn die nach innen gebogenen oberen Pylonen und das zentrale Kommandomodul erkennen. Das Deck vibrierte sanft unter ihren Füßen, als die Plattform unter dem Schiff einrastete.
»Euphrates«, meldete sich Dax über Funk.
»Sie haben Startfreigabe.«
»Verstanden«, erwiderte Prynn und fuhr die Navigationsdüsen hoch. »Bis in ein paar Stunden.
Euphrates
Ende.« Sicher steuerte sie das Schiff vom Habitatring weg und in die Sterne hinein, wo sie den Impulsantrieb auf ein Viertel seiner Leistungsfähigkeit programmierte. Die Station verschwand umgehend hinter ihr, und in weniger als einer Minute war der Abstand zu ihr groß genug, um zu beschleunigen. Prynn erhöhte das Tempo auf vollen Impuls und begann mit den Testmanövern, die Nog angeordnet hatte.
Dann hörte sie ein Rascheln hinter sich. Sie drehte ihren Sessel herum – und blickte auf Taran’atar und in das ungünstige Ende eines Sternenflottenphasers.
»Rufen Sie nicht um Hilfe«, befahl der Jem’Hadar. »Und setzen Sie einen neuen Kurs.«
Dr. Julian Bashir materialisierte aus dem Transporterstrahl und rannte zu Captain Kira. Lieutenant Ro lag einige Meter weiter auf dem Boden. Bashirs Tasche, die ihm locker von der Schulter baumelte, quoll fast über vor Operationsbesteck und Hyposprays. Schwester Etana Kol und der MTA Michael Ingar rannten aus der anderen Richtung des Korridors herbei, ebenfalls mit tragbarer Ausrüstung beladen. Die Sicherheitsleute Alberto Taveras und Franz Cortez, die den medizinischen Notfall gemeldet hatten, standen bei Kira und Ro. Sie wirkten verwirrt und erschüttert.
Das Uniformoberteil des Captains glänzte feucht vor Blut. Es sprudelte aus der Stichwunde einer in Kiras Brust steckenden Klinge. Ros Körper war besorgniserregend unnatürlich verdreht.
»Bewegung!«, befahl Bashir. Für Höflichkeiten fehlte die Zeit. Bashir, Etana und Ingbar schoben sich an Taveras und Cortez vorbei. Bei Kira angekommen mühte sich Etana, die gewaltige Blutung zu stoppen. Ingbar sah währenddessen nach Ros Zustand. Bashir kniete sich neben Kira, klappte den medizinischen Trikorder auf und zog ein Hypo mit Neurozin aus seiner Tasche. Falls Kira Glück hatte, würde das Medikament ihr Gehirn zumindest in den kritischen Sekunden vor einer Hypoxie schützen, die Bashir brauchte, ihren Zustand zu prüfen und sie in den OP zu beamen. Er presste das Hypospray an ihre Schlagader und entlud es. Er hoffte das Beste, auch wenn die Erfahrung ihn gelehrt hatte, vom Schlimmsten auszugehen. Das Abbild von Kiras zerrissenem Herzmuskel erschien auf dem Trikorderdisplay. Ihr Herz war brutal zerfetzt worden. Bashir berührte seinen Kommunikator. »Bashir an Ops: Medizinischer Nottransport! Fünf Personen auf die Krankenstation. Sofort!«
Der glitzernde Sog eines Transporterstrahls umhüllte die zwei verwundeten Frauen und die drei medizinischen Offiziere. Sie materialisierten im zentralen Diagnostiklabor, just als sich der Haupteingang der Krankenstation hinter Dr. Simon Tarses und der neuen bajoranischen Chirurgin Dr. Aylan Edeen, einer blonden Enddreißigerin, schloss.
»Tarses, hier rüber«, befahl Bashir. »Dr. Aylam, Sie übernehmen Lieutenant Ro. Ingbar, Sie assistieren ihr.« Das Medizinerteam legte los. Dr. Aylam startete einen Ganzkörperscan Ros, während Tarses und Bashir mit Kira in der Operationsnische verschwanden und sie auf das Biobett hoben. Sofort aktivierten sich die Monitore oberhalb des Bettes und listeten diverse Angaben über Kiras Zustand auf.
»Nahezu vollständige Durchtrennung des Herzmuskels«, sagte Bashir und überspielte so den Schock darüber, dass seine Ärmel vom Blut einer Freundin troffen.
»Massive Blutung im Perikard«, sagte Tarses mit klinischer Ruhe. »Einstichstelle zieht sich von der Aorta bis zur Vena cava inferior durch beide Vorhöfe.«
»Das können wir nicht reparieren«, erkannte Bashir. »Lassen Sie uns die Blutung stillen und sie für einen kompletten Bypass stabilisieren.« Er sah zu Schwester Etana. »Rufen Sie die jüngsten Untersuchungsergebnisse des Captains auf und suchen Sie ein passendes künstliches Herz.« Etana
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