Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
Köpfe. Dann kehrte das nachhallende Pulsieren der Maschinen zurück und die Sterne auf dem Hauptschirm wurden zu einem Tunnel aus dahintreibenden Streifen. »Maschinenraum«, fragte Hernandez, »was geht bei Ihnen vor sich?«
»Keine Ahnung, Sir«, rief Graylock zurück und klang durch die Situation zutiefst verstört. »Die Geschwindigkeit nimmt zu. Warp drei ... Warp vier ... Warp fünf, Captain!«
Thayer schreckte von ihrer Konsole zurück, als wäre diese von einem Dämon besessen. »Torpedowerfer aktiviert, Sir!« Entsetzt starrte sie auf die Konsole und fügte hinzu: »Wir zielen auf den Konvoi!«
»Karl, schalten Sie die Hauptenergie aus!«, rief Hernandez. »Schnell!«
Vom Steuer aus meldete sich Akagi. »Wir befinden uns auf einem Abfangkurs zum Konvoi, Captain.«
Hernandez fühlte, was geschah, spürte es als kalten Knoten in ihrem Magen. Alles passierte so schnell und sie fühlte sich, als stünde sie unter Drogen, zu langsam, um irgendetwas dagegen zu tun.
Thayer wurde gegen die Wand hinter ihrer Konsole gepresst. Vor Schreck blieb sie stumm. Fletcher verließ die Ingenieursstation, um die Taktik zu überwachen. Ihre Stimme zitterte vor Bestürzung. »Waffen ausgerichtet, Captain.«
Hernandez, die vom Kommandosystem des Schiffes abgeschnitten war, hatte nicht die Möglichkeit, den Warpkern der Columbia zu überlasten – nicht, dass es den Ausgang dieses einseitigen Massakers verändert hätte. Es mochte den Romulanern das Vergnügen vorenthalten, die Columbia als ihre Waffe zu benutzen, aber dann würde sie auch nichts mehr davon abhalten, den Konvoi trotzdem zu zerstören.
Es war die romulanische Art, während der Niederlage der Columbia noch Salz in die Wunde zu reiben. So wurde der Verletzung noch die Schmach beigefügt.
Fletchers Stimme klang flach und emotionslos. »Wir feuern.«
Das schrille Geräusch der elektromagnetisch vorangetriebenen Torpedos, die das Schiff verließen, hallte im tödlichen Schweigen auf der Brücke wider. Auf dem Hauptsichtschirm wurden die Bilder der wehrlosen Zivilschiffe im Konvoi durch sich ausbreitende rot-orange Feuerblüten aus antimateriegeschürten Explosionen ersetzt. In weniger als zehn Sekunden war der gesamte Konvoi zerstört, nicht mehr als eine Wolke aus funkensprühenden Trümmern und überhitzten Gasen.
Dann flackerten die Lichter erneut und erloschen, gefolgt von den Brückenkonsolen. Das Schiff wurde so still wie ein Grab. Hernandez kämpfte gegen den Drang, sich zu übergeben. Zorn und Adrenalin ließen sie vor ohnmächtiger Raserei zittern. Hunderte Männer und Frauen in diesem Konvoi hatten ihr Leben verloren, und der letzte bewusste Gedanke vor ihrem Tod war der gewesen, dass die Columbia sie getötet hatte.
»Ich verstehe das nicht«, murmelte Valerian. »Wir wurden deaktiviert. Die Romulaner hätten den Konvoi auch selbst zerstören können. Warum haben sie uns dazu benutzt?«
»Weil sie es konnten, Sidra«, sagte Fletcher zu Valerian. »Das war ein Probelauf dafür, wie sie den Rest der Flotte angreifen werden. Wir waren nur Versuchskaninchen.«
Graylocks Stimme knackte über die interne Notleitung des Schiffes. »Maschinenraum an Brücke!«
»Was gibt es?«, fragte Hernandez.
»Captain, ich glaube, dass wir hier mit heiler Haut herauskommen könnten, aber es wird eng.«
Hernandez zwang sich zu einem Anschein von Gelassenheit und ließ ihren Blick über die restliche Brückenbesatzung schweifen. »Stationen.« Alle traten schnell und lautlos an ihre Konsolen. Sie kehrte auf ihren Platz zurück. »Wie sieht dieser Plan aus, Karl?«
»Als die Romulaner unsere Waffen für den Angriff auf den Konvoi geladen haben, ließen sie Restenergie in den Warpgondeln. Wir könnten eine manuelle Freisetzung auslösen und einen halbsekündigen Warpsprung hinlegen.«
El-Rashad klang unsicher. »Ich denke, das würden sie bemerken.«
»Biggs und Pierce sind gerade dabei, Plasma durch den Impulsverteiler abzulassen, und die MACOs schieben einen Photoniktorpedo aus dem Hangardeck. Wenn wir den Sprengkopf detonieren lassen und den Sprung genau im gleichen Moment auslösen, sollte es so aussehen, als hätten wir uns selbst in die Luft gejagt.«
»Wenn jemand einen besseren Plan hat«, verkündete Hernandez, »ist jetzt der richtige Moment, damit herauszurücken.« Es herrschte Schweigen. »Beeilen Sie sich, Karl. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die ...« Plötzlich wurde die Columbia von Explosionen erschüttert. Das Deck erzitterte heftig und
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